Die Straße: ein faszinierender Lebensraum mit einer riesigen Artenvielfalt. Neben diversen Kreuzungen und Variationen gibt es einige Spezies des Typs Autofahrer. Ich habe mich auf die Straße begeben und das Verhalten im Straßenverkehr dieser Lebensformen studiert und die interessantesten in diesem Werk zusammengefasst. Willkommen im Reich der Stahlkutschen.
PS: Heute lassen wir mal ein bisschen die politische Korrektheit beiseite und ergötzen uns an den zahlreichen Stereotypen, die wir so im Straßenverkehr haben.
Verhalten im Straßenverkehr – Wie entsteht so ein Vorurteil?
Mal im Ernst: Ich behaupte, dass viele von euch die gleichen Stereotypen teilen und sogar als Fakt und nicht als Klischee ansehen. Doch wie kommt das? Manch einer würde sagen, dass diese durch persönliche Erfahrungen entstanden sind, sprich „die meisten Schleicher, die mir begegnet sind, waren alte Omas.“ Das mag vielleicht sein, aber aus wissenschaftlicher Sicht reichen 20-30 lahme Omas nicht aus, um eine ganze demografische Gruppe als Schleicher abzustempeln. Schließlich reden wir hier von über 6 Millionen Frauen in Deutschland, die älter als 65 sind.
Neee. Diese kleine Handvoll Begegnungen alleine machen noch nicht zwingend einen Stereotypen. Ich für meinen Teil erinnere mich immer an die Autofahrten mit meinem Vater, welcher sehr gerne bei jeder Gelegenheit die Stereotypen auspacken muss. Er muss es ja als Berufskraftwagenfahrer am besten wissen. (Bei ihm habe ich beim gemeinsamen Autofahren meine ersten Schimpfwörter gelernt, nicht zur Freude meiner Mutter.)
Wenn es etwas gibt, dass ich so aus meinen zwei Schuljahren Pädagogik-Psychologie gelernt habe, dann dass die eigenen Denkweisen durch eigene Erfahrungen und äußere Umwelteinflüsse entstehen, wie z.b. das was einem die Eltern beigebracht haben. Ich vermute daher, dass sich diese Stereotypen eher über Generationen hinweg gebildet haben und durch die paar Erfahrungen einfach nur festigen. Aber genug von Laien-Psychologie! Belustigen wir uns lieber an den ganzen Stereotypen, die wir so kennen.
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Na? Was glaubt ihr wer hier fährt und was für ein Verhalten im Straßenverkehr gezeigt wird?
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Die Schleicher
Ihr natürlicher Lebensraum ist die Autobahn. Für gewöhnlich handelt es sich bei den meisten Schleichern um ältere Bürger, meistens weiblichen Geschlechts. Ihr Verhalten im Straßenverkehr äußert sich meist darin, dass sie gerne außergewöhnlich langsam fahren. Häufig sind sie auf der Mittelspur anzutreffen egal, ob die rechte Spur frei ist, wodurch man gezwungen ist sie entweder von rechts zu überholen oder von der rechten auf die linke Spur wechseln zu müssen. In seltenen Fällen kann man auch Schleicher auf der rechten Spur antreffen, wo sie dann gerne von LKWs überholt werden.
Die Drängler
Auch bekannt als Raser sind diese Geschöpfe ebenfalls auf der Autobahn anzutreffen. Häufig in einem BMW, Audi oder Mercedes mit Präferenz auf Sportwagen unterwegs, halten sich diese Fahrer gerne auf der linken Spur auf. Wie der Name schon andeutet, fahren diese Kreaturen einem sehr dicht auf und machen mit Lichthupe auf sich aufmerksam. Dabei spielt es keine Rolle, ob gerade Tempolimit 120 begonnen hat, sich vor dem zu überholenden weitere Verkehrsteilnehmer befinden, oder gar ein Stau beginnt. Hauptsache der Vordermann wird überholt.
Es bleibt ein Rätsel, ob Drängler es einfach nur eilig haben oder sie extrem ungeduldig sind.
Die Auto-Tuner
Diese Subspezies der Drängler lässt sich häufig in Städten und Dörfern antreffen. Auto-Tuner sind eher nachtaktive Lebewesen, welche zwischen 20 und 35 Jahre alt und männlich sind. Tagsüber Einzelgänger, sammeln sich diese Kreaturen in der Nacht an den örtlichen Nahrungsquellen (auch bekannt als Drive-Ins und Tankstellen) in Herden und signalisieren mit lauten Motorengeräuschen ihre Paarungsbereitschaft. Hier gilt: Je lauter der Auspuff oder Motor, umso besser lassen sich die Weibchen imponieren. Die Herdenbildung wird auch „Tuning-Treff“ oder „Ruhestörung“ genannt.
Tagsüber markiert der Auto-Tuner mit lauter Musik in Kombination mit dem Auspufflärm sein Revier, ansonsten drängelt und rast er was die PS hergeben nur um dann an der nächsten Ampel wieder warten zu dürfen. Seine natürlichen Feinde sind Blitzer, die Polizei und der TÜV-Prüfer.
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Hier sehen wir einen Drängler in seinem natürlichen Lebensraum.
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Die Straßenpanzerfahrer
Häufig in urbanen Gebieten anzutreffen bewegen sich die Straßenpanzerfahrer mittels SUV fort. Hierbei handelt es sich meist um Mütter mit Kind oder Männer, die was Kompensieren müssen. Da der SUV in der Nahrungskette weit oben steht, muss der Straßenpanzerfahrer kaum Verletzungen fürchten und verzichtet deshalb gerne auf Blinker setzen oder vor dem Abbiegen auf Radfahrer zu achten. Hauptsache das Kind kommt sicher an der Schule an.
Trotz seiner Größe, der enormen Umweltbelastung und des hohen Spritverbrauchs ist der SUV nur bedingt geländetauglich und einige Straßenpanzerfahrer tun sich schwer mit diesem Gefährt einzuparken oder zu manövrieren. Man vermutet, dass Straßenpanzerfahrer aufgrund ihrer Unfähigkeit zu blinken entfernte Verwandte der BMW Fahrer sind.
Die Tempomat-Profis
Eine etwas seltenere Spezies auf den deutschen Straßen, welche oft mit den Dränglern und den Schleichern verwechselt wird. Ihr Verhalten im Straßenverkehr äußert sich darin, dass sie sich gerne einen Tempomaten auf 70 km/h auf der Landstraße einstellen und dieses Tempo dauerhaft auch Innerorts beibehalten. Aufgrund dessen kann man einen Tempomat-Profi erst bei längerem Beobachten identifizieren. Seine natürlichen Feinde sind Blitzer und die eingebaute Technik im Fahrzeug.
Die LKW-Fahrer
Diese großen, imposanten Geschöpfe sind vor allem auf den Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen heimisch. Man unterscheidet hier zwischen Nist-Lastern (auch als Nahverkehr bezeichnet), welche in einem Gebiet rund um ihr Nest (auch bekannt als Spedition oder Firma) fahren und den Zug-Lastern (auch Fernfahrer genannt), welche keinen festen Lebensraum haben. Die meisten Zug-Laster kommen aus Osteuropa oder dem Baltikum. Diese sanften Riesen kann man besonders an Sonn- und Feiertagen an ihren Nahrungsquellen (= Tankstellen und Rastplätze) beim Ruhen beobachten.
Aber auch werktags trifft man vereinzelte LKW-Fahrer beim Dösen in der Sonne an diesen Orten. Aufgrund ihrer schieren Größe und Masse müssen sie keine Lebensfeinde fürchten und stehen an der Spitze der Nahrungskette. Die einzigen Gefahren für einen LKW-Fahrer sind niedrige Brücken und enge Kurven.
Ist ein LKW-Fahrer in Eile, so kann man bei ihm ein ganz besonderes Verhalten im Straßenverkehr beobachten, in dem der LKW-Fahrer einen anderen in einem Kräftemessen versucht zu überholen. Dieses Phänomen wird auch Elefantenrennen genannt und kann sich über mehrere Kilometer hinweg ziehen. Die Jungtiere werden Sprinter genannt.
Aufgrund ihrer Individualität ist ein Kategorisieren von Motorradfahrern nur schwer möglich. Als Entschädigung gibt es daher ein Polo-Motorrad Gutschein.
Ein LKW legt in seinem ganzen Leben eine Distanz zurück, die mehrmals um die ganze Welt reichen würde.
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Schlusswort
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Spezies auf den Straßen, doch um die zu erfassen, fehlte mir leider die Zeit und das Budget, weshalb ich mich auf die Überregionalen konzentriert habe, die in ganz Deutschland anzutreffen sind. Selbstverständlich steht es euch jederzeit frei selbst das Verhalten im Straßenverkehr zu beobachten und eure Stereotypen Beispiele in den Kommentaren mit uns zu teilen. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und wünsche euch noch einen schönen Tag.
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