Es ist eine besonders interessante Frage, ob und inwieweit Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic auch in Zukunft die Geschicke des Vereins leiten werden. Aufgrund ihrer Positionen tragen sie maßgeblich Verantwortung für die Krise des Vereins und die lange Fehlerliste.
Im Jahr 2021 hatte sich Salihamidzic stark für den Fünfjahresvertrag von Julian Nagelsmann eingesetzt. Dieser Vertrag war der längste Trainervertrag in der Geschichte des Vereins und wurde für einen erst 33-Jährigen abgeschlossen. Darüber hinaus betrug die Ablöse rund 20 Millionen Euro, die sich schlussendlich keineswegs ausgezahlt haben.
Topscorer fehlt
Obwohl Kahn zunächst den Verkauf des langjährigen Torgaranten Robert Lewandowski kategorisch ablehnte, wurde der Mittelstürmer bald darauf für eine Ablöse von 45 Millionen Euro zum FC Barcelona transferiert. Im Sommer 2022 konnte kein adäquater Nachfolger für Lewandowski verpflichtet werden. Dies lag auch daran, dass sich der Dortmunder Erling Haaland trotz einer Rekordofferte der Bayern für Manchester City entschied.
Mané nur Flop
Die Bayern hatten geplant, Erling Haaland als neuen Mittelstürmer zu verpflichten, konnten dies jedoch nicht umsetzen. Stattdessen entschieden sie sich für die Verpflichtung des Flügelstürmers Sadio Mané vom FC Liverpool. Die Bayern lobten ihn als „Weltstar“ und bezeichneten ihn sogar irrtümlicherweise als „Weltfußballer“. Trotz dieser hohen Erwartungen konnte Mané diese in der Fußballbundesliga nicht erfüllen. Sein Frust entlud sich kürzlich in einem Schlag gegen Mitspieler Leroy Sané. Bislang hat sich die Verpflichtung von Mané als Fehleinschätzung erwiesen.
Keine richtige Vereinsführung
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Die Allianz Arena galt jahrelang als Festung. Bildquelle: unsplash.com
In der Vergangenheit haben sich Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer oft nicht zu schwierigen Themen geäußert. Stattdessen musste der damalige Trainer Julian Nagelsmann häufig für sie sprechen. Mit dem Abgang von Nagelsmann liegt nun die Verantwortung für öffentliche Äußerungen zu schwierigen Themen bei dem neuen Trainer Thomas Tuchel.
Disziplinlos zum Ziel
Der Ausraster von Sadio Mané gegen Leroy Sané war nur eine von vielen Disziplinlosigkeiten im Team des FC Bayern München. So zählten dazu auch Manuel Neuers riskante Skitour bei schlechten Schneebedingungen, die zu einem Beinbruch und Saison-Aus führte, sowie Sanés wiederholte Verspätungen. Besonders Serge Gnabrys Teilnahme an der Fashion Week in Paris wurde öffentlich kritisiert. Innerhalb der Mannschaft wurde die Verhältnismäßigkeit der Schelte von Seiten der Verantwortlichen hinterfragt.
Trainerwechsel zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt
Der FC Bayern ging Ende März mit dem Trainerwechsel von Nagelsmann zu Tuchel während der entscheidenden Saisonphase erneut ein hohes Risiko ein. Die ohnehin instabile Mannschaft musste sich auf einen neuen Trainer und dessen Ideen einstellen, obwohl Tuchel keine Zeit hatte, diese angemessen zu vermitteln. Während unter Nagelsmann noch alle Wettbewerbe erfolgversprechend liefen, verpasste der Verein unter Tuchel die angestrebten Titel im DFB-Pokal und in der Champions League. Auch der Meistertitel in der Fußballbundesliga ist in Gefahr. Dies fällt nun insbesondere auf den Vorstand zurück.
Der Trainerwechsel von Nagelsmann zu Tuchel hat die Glaubwürdigkeit des Vorstands erschüttert. Der Vorstand hatte die Entscheidung damit begründet, dass es zwischen Nagelsmann und der Mannschaft nicht mehr gepasst habe. Doch Teile des Teams widersprachen sofort und ein Fanbanner kritisierte die Führungspolitik des Vereins und forderte, die Werte des Vereins zu respektieren, auch wenn Ziele verfehlt werden.
Uli Hoeneß als Rettung?
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Die Fans stehen auch in Krisenzeiten hinter ihrem Stern des Südens! Bildquelle: unsplash.com
In jüngster Zeit wurden vermehrt Stimmen laut, die dem Vorstand vorwerfen, dass der Zusammenhalt im Verein und das Selbstverständnis des berühmten „Mia san mia“ verloren gegangen seien und stattdessen Kälte Einzug gehalten habe. Insbesondere Oliver Kahn wurde hierbei kritisiert. Es ist kein Zufall, dass sich Uli Hoeneß, Ehrenpräsident und Mitglied des Aufsichtsrats, vermehrt in die Angelegenheiten des Vereins einmischt. Seine Meinung wird besonders bei der Entscheidung am 22. Mai von Bedeutung sein.