Karten- und Brettspiele sind schon was Tolles. In der Gesellschaft seiner Freunde kann man damit echt Stunden ganz ohne Internet verbringen. Gleichzeitig werden dabei aber auch so manche Freundschaften leicht auf die Probe gestellt. Heute schreibe ich daher über Spiele, die Freundschaften zerstören und bei denen ein gemütlicher Spieleabend mal leicht eskalieren kann.
Monopoly – Ein eigentlich recht politisches Spiel
Lustigerweise ist der Ursprung von Monopoly recht gesellschaftskritisch bzw. politisch. Die Erfinderin Elizabeth „Lizzie“ Magie wollte damit die sozialreformerischen Ideen des Ökonomen Henry George mit einem Brettspiel nahebringen: arbeitslose Einkünfte des Grundbesitzers auf der einen Seite schaffen Armut und Verelendung auf der anderen Seite. Das Spiel machte aber so viel Spaß, dass man dabei glatt die Kernaussage ignoriert hat. Gewonnen hat in Monopoly, wenn alle anderen Pleite sind.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss man die wenigen Grundstücke auf dem Brett aufkaufen und schlau ausbauen, damit alle anderen Spieler letztendlich auf eure Grundstücke kommen, und überteuerte Mieten zahlen müssen, bis sie letztendlich Bankrott gehen. – Also ganz wie im aktuellen Wohnungsmarkt. Dadurch, dass hier Glück ein ganz großer Faktor ist, der den Ausgang des Spiels bestimmt, ist es meist allzu leicht dabei den Spieler mit dem größeren Würfelglück zu verfluchen.
Vor allem dann, wenn es um die Schlossallee geht, welche nicht nur das teuerste Grundstück für den Käufer ist, sondern auch die teuerste Miete hat. Wer hier drauf kommt, der kann in der Regel sofort Insolvenz anmelden. Das einzige, was man da dem glücklichen Vermieter noch machen kann, um ihm die Suppe zu versalzen, ist alle Grundstücke, die man besitzt, mit einer Hypothek zu belasten, die erstmal freigekauft werden müssen, ehe man damit noch mehr Mieten einheimsen kann. Am besten wird es noch, wenn dann Intrigen geschmiedet werden, in denen man sich gegen Mr. Schlossallee-Besitzer verbündet und dann am Ende noch vom „Geschäftspartner“ hintergangen wird.
Eigentlich schon fast wie in Game of Thrones.
Dadurch, dass sich so n Ründchen recht lange zieht, ist der Streit quasi vorprogrammiert.
Aber es geht noch besser.
Inzwischen gibt es zahlreiche Varianten von Monopoly in verschiedenen Settings. Harry Potter, Starwars, Super Mario, usw. Vielleicht findet ihr eure Variante bei Spiele-Offensive.
Monopoly – Ein Spiel, dass schon gut 100 Jahre alt ist.
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Exploding Kittens – Karten, Taktik & psychologische Kriegsführung
Ein Spiel, das so verrückt und lustig ist, wie sein Name suggeriert. Das Spielprinzip lässt sich eigentlich mit russischem Roulette vergleichen. Man zieht und legt abwechselnd Karten von einem Stapel mit süßen Kätzchen als Motiv, bis man eine Katze mit Dynamit bekommt. Bumm! Game Over für den unglücklichen Spieler. Die anderen süßen Karten sind aber nicht völlig nutzlos, denn sie geben einem Spieler Möglichkeiten das ganze zu manipulieren. Manche erlauben es einem, die oberste Karte des Stapels anzusehen, den Stapel neu zu mischen, eine Karte weiter unten in den Stapel zu legen, usw.
Wer Erfahrungen mit Glücksspiel, Mathematik, und Kartenzählen hat, kann so bestimmen, wer als Nächstes die Dynamit-Katze bekommt. Genauso gut, kann man natürlich versuchen, die anderen Spieler zu durchschauen und zu manipulieren. Ideal für Spiele, die Freundschaften zerstören. Diskussionen, Spannung und ein bisschen Wahnsinn sind hier vorprogrammiert.
Das schlimmste ist, dass es auch noch mega Spaß macht seine Freunde in ihr Verderben zu stürzen, wie ich selbst bei einigen Runden zusammen mit Freunden feststellen durfte.
„Ich hasse dich du ****! Du bist so ein ****!“ – Zitat: Ein Freund des Autors, der mittels umgekehrter Psychologie und Kartenzählen auf’s Kreuz gelegt wurde. Auch keine Seltenheit beim Gaming. Findet bei Astro Gaming das passende Zubehör, um euren Mitspielern am andern Ende der Leitung eure Meinung zu offenbaren.
Das Spiel des Lebens. In Malcom mittendrin gabs bereits eine ganze Folge dazu.
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UNO – Platz 1 der Spiele, die Freundschaften zerstören
Der Klassiker. Schnelle Runden, fiese Karten und ein Haufen Glück sorgen für eine explosive Mischung. Die +2 Karte sorgt hier für die meisten Diskussionen. Darf man eine +2 Karte auf eine +4 Karte darauf legen oder damit eine andere +2 Karte abwehren, damit der nächste Spieler 4 Karten ziehen muss? Eben solche Fragen gingen sogar so weit, dass man die Erfinder auf Twitter zurate ziehen musste. Trotzdem werden die +2 Karten gelegt, wie es eigentlich am gemeinsten ist für die anderen Spieler. – Egal ob es den Regeln entspricht oder nicht.
Das faszinierende an UNO ist, dass es inzwischen auch einige Varianten, Editionen und Ausführungen gibt, mit diversen Themen. Und nicht nur in Form von Karten, sondern auch auf dem PC als Spiel von Ubisoft oder im Tabletop Simulator, über den wir bereits im Pen&Paper Artikel gesprochen haben.
„Ich schwöre, wenn du jetzt ne +2 legst, stehe ich auf und trete dir in den *******.“ – Zitat: Freund vom Autor bei UNO Abend, kurz bevor eine +2 Karte gelegt wird. Seinen Worten folgten wenig überraschend keine Taten, worauf der Autor spekuliert hat.
Die Siedler von Catan ist ebenfalls ein tolles Spiel mit Konfliktpotential.
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Cards against humanity – Was ist political correctness?
Nachdem wir nun drei gute Spiele haben, womit der Abend gut eskalieren kann, ist es vielleicht eine gute Idee was Deeskalierendes einzubringen. Cards against Humanity ist ein prima Kartenspiel für alle Fans von schwarzem Humor und diejenigen, die Lust haben mal für einen Abend sämtliche Ethik, Moral und politische Korrektheit über Bord zu werfen und richtig derben Humor auszupacken.
Das Spielprinzip ist recht simpel: Ein „Kartenzar“, der jede Runde gewechselt wird, legt eine zufällige Karte vom schwarzen Stapel auf den Tisch. Auf dieser Karte steht dann ein Satz mit einer Lücke, die gefüllt werden muss durch die anderen Spieler. Diese müssen dafür eine weiße Karte mit einer Antwort dazu legen, welche am besten passt und natürlich auch am lustigsten ist. Der Spieler mit der lustigsten Antwort bekommt einen Punkt. Das war’s eigentlich auch schon. Dabei sollte man aber wissen, dass sowohl die Sätze als auch die Antworten recht fies sein können und daher hier nichts ernst genommen werden darf.
Ein Beispiel: „Was macht Barack Obama, um sich in seiner Freizeit zu entspannen? – Schwangeren Frauen sagen, dass sie nicht so fett sein sollen.“
Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Spiele, die Freundschaften zerstören. Diese aber alle zu nennen, würde hier den Rahmen sprengen. Solltet ihr jetzt so richtig Lust bekommen haben, ein bisschen Spaß, Drama und Beef mit euren Freunden zu haben, so solltet ihr jetzt ein gutes Repertoire an Spielen für den nächsten Spieleabend haben. Ich wünsche euch dabei viel Spaß.
Schließt kurz die Augen – oder vielleicht besser doch nicht, sonst könnt ihr ja nicht den Artikel lesen 🚚 – und stellt euch Folgendes vor: Ihr seid als Abenteurer in einer mystischen Welt voller Magie, Monster und Gefahren unterwegs. Aber selbstverständlich nicht alleine! Bei euch sind eure Freunde als Barden, Priester, Ritter, Zauberer, Druiden oder […]
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