Safran – Das rote Gold. Jeder, der davon schon mal gehört hat, weiß, dass es sündhaft teuer und ein kulinarisches Statussymbol ist – Ähnlich wie die Avocado in Studentenkreisen. Doch warum eigentlich? Wieso sollte man Safran kaufen? Was legitimiert Safran dazu so unverschämt teuer zu sein und wird es überhaupt seinem Preis und Status gerecht? Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, um diese Fragen zu klären. Begeben wir uns gemeinsam auf eine kulinarische Reise voller Wissen, Spannung, Humor, Verschwörungen und natürlich Safran.
Ein Video, zwei Spinner und eine Theorie
Der Grund, wie ich überhaupt auf Safran gekommen bin, ist recht unspektakulär: An einem entspannten Wochenende habe ich mir auf YouTube ein Kochvideo meiner Lieblings-YouTuber angesehen. Es wurde Paella gemacht. Davon ist überraschenderweise eine der Zutaten Safran. Fast schon wie ein ungeschriebenes Gesetz haben sich die Jungs dabei ebenfalls belustigt, wie teuer Safran ist. Dann kam bei zwei von ihnen die Frage auf, wie Safran überhaupt schmeckt. Also haben sich beide vom Überschuss, der für die Paella nicht mehr benötigt wird, eine Messerspitze genommen und pur gegessen. Respekt! Da wandern mal eben mindestens 2€ in den Mund.
Zum Erstaunen aller Beteiligten samt Zuschauer konnte man keinen intensiven oder gar deutlichen Geschmack beim Safran feststellen. Hä? Echt jetzt? Man würde doch erwarten, dass ein Gewürz, das so teuer ist und in so kleinen Mengen verkauft wird, quasi einen kulinarischen Orgasmus hervorrufen sollte. Warum sollte es sonst so teuer sein, wenn es nichts auf dem Kasten hat? Es sei denn…Der Status! Und so formte sich in meinem Kopf die Theorie, das Safran nur wegen seines Rufs so teuer ist und einen so hohen Ruf genießt, weil es eben teuer ist.
Dementsprechend wollte ich meine Theorie überprüfen habe mich im Internet schlau gemacht.
Falls Safran nicht so euer Ding ist, dann findet ihr bei Jungborn vieles anderes was interessant zum futtern ist
Safran ist eine Krokusart
Bildquelle: unsplash.com
Was zur Hölle ist Safran überhaupt?
Bevor ich im nächsten Laden Safran kaufen gegangen bin, habe ich ein bisschen Recherche betrieben, um Herauszufinden, ob ich dort die Antworten finde, die ich suche. Also habe ich den Browser geöffnet und mir den Wikipedia-Artikel zu Safran durchgelesen.
Der Safran (von arabisch/persisch زعفران, DMG zaʿfarān, ‚das Gelbe‘, ‚Safran‘), wissenschaftlicher Name Crocus sativus, ist eine Krokus-Art, die im Herbst violett blüht. Aus den Narben ihrer Blüten (den „Griffeln“) wird das ebenfalls Safran genannte Gewürz gewonnen. (Quelle: Wikipedia)
Okay, das Gewürz wird also aus den komischen Griffeln gewonnen. Safran hat neben dem Dasein als Gewürz auch medizinische Zwecke und kann gegen Depressionen eingenommen werden. Pro Jahr werden ungefähr 200 Tonnen Safran produziert. Geerntet wird in Handarbeit. Um ein Kilogramm von ihnen zu gewinnen, benötigt man etwa 150.000 bis 200.000 Blüten aus einer Anbaufläche von ca. 10.000 Quadratmetern. Durch den geringen Ertrag und hohen Produktionsaufwand erklärt sich letztendlich der hohe Preis.
So richtig zufrieden war ich aber mit der Antwort nicht. Es muss ja einen Grund dafür geben, sich so viel Aufwand zu machen für ein paar Stängel. Wir reden hier schließlich von einem simplen Gewürz und nicht von Cannabis! 🚚 Auch, wenn der Vergleich beider pflanzlicher Produkte bestimmt interessant wäre. 🚚
Letztendlich sah ich mich gezwungen Safran kaufen zu müssen.
Wusstet ihr, dass Safran zur Behandlung von Depressionen verwendet wird? Nein? Im Kräuterhaus Bernhard könnt ihr Safran für diesen Nutzen kaufen!
Safran muss von Hand geerntet werden
Bildquelle: unsplash.com
Diggah muss los! Ich geh Safran kaufen.
Soooo…wo kriege ich jetzt Safran her? Normalerweise überall. Auch im Internet, da ich allerdings Zeitdruck hatte und nicht bis Montag warten konnte bis der Postbote die edle Ware zu mir bringt, ging’s ab zum Rewe. Dort am Regal angekommen, musste ich mich erstmal wie in Matrix zwischen zwei Optionen entscheiden: Fasern oder Gemahlen? Münze geworfen, Gemahlen soll es sein! Ein Mal kurz auf den Preis geschaut und fast in Ohnmacht gefallen. 5€ für 0,4 Gramm?! 🚚 Da macht der zwielichtige Händler im Park bessere Preise. Egal! Die Zeit drängte, also hab ich’s genommen und bin zusammen mit Safran und einem Beruhigungsbierchen zur Kasse gegangen.
Pflanzen sind schon toll. Neben Kochen und Medizin finden sie auch in Kosmetik anwendung.
Und dafür habe ich 5€ ausgegeben -_-
Bildquelle: Philip Nowakowski
Die Stunde der Wahrheit – Ich schwinge den Kochlöffel
Mit Bier und Safran in der Tasche ging es anschließend nach Hause und am nächsten Tag ins hochtechnologische Labor: die Küche.
Um einen möglichst guten Vergleich zu bekommen habe ich mich dafür entschieden Safran-Reis und normalen Reis zu machen. Abgesehen vom Safran sind die Zutaten und Zubereitung bei beiden Gerichten – besser gesagt Beilagen – gleich: Topf mit Wasser füllen, Salz rein und den Schmu zum Kochen bringen und Reis hinzugeben. So weit, so gut. Dann kam die große Anspannung: den Safran hinzugeben. Meine Hände zitterten förmlich beim Öffnen des kleinen Behälters und ich hatte Angst auch nur ein Fitzelchen oder gar alles zu verschütten. 🚚
Beim Hinzugeben des Safrans bekam der Reis recht schnell die typische gelbliche Färbung. – Etwas, was man mit gelber Lebensmittelfarbe ebenfalls hätte erzielen können.
Wenigstens gab’s zum Reis auch Schaschlik.
Bildquelle: Philip Nowakowski
Nachdem der Reis mit und ohne Safran fertig war, habe ich meine Eltern hinzugezogen und es wurde blind verkostet.
Das Ergebnis: Man konnte einen Unterschied herausschmecken, ABER stark war er nicht. Der Nachgeschmack vom Safran-Reis war milder im Vergleich zum normalen Reis. Also ziemlich unterwältigend. Sowohl Qualität des Safrans, als auch die verwendete Menge konnte als Fehlerquelle ausgeschlossen werden, daher sah ich meine Theorie bestätigt: Safran ist arrogant, kulinarisch Irrelevant, überteuert und soll mal von seinem hohen Ross runterkommen! Ich für meinen Teil werde zukünftig keinen Safran kaufen.
Wenigstens hatte ich so eine Beilage zu Vaters Lamm-Schaschlik. – Eine ziemlich teure Beilage.
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