Bereits 1713 wurde der Begriff Nachhaltigkeit das erste Mal verwendet. Seitdem hat er sich immer weiter entwickelt und ist in das kollektive Bewusstsein getreten. Nachhaltigkeit und bewusster Konsum sind mitunter nun Teil eines Lebensstils, der das verantwortungsvolle Verhalten zur Umwelt beschreibt. In diesem Zug hat sich auch der Veganismus entwickelt: Eine Ernährungsform, die sich auf das gesamte Konsumverhalten auswirkt. Doch bewusster, nachhaltiger Konsum stellt in vielen Regionen eine Herausforderung dar, die Onlineshopping zu lösen vermag: Der Lebensstil ist noch nicht in jedem Dorf angekommen, aber online ist das Angebot an nachhaltigen, veganen und ressourcenschonenden Artikeln riesig. Wer auf folgende Punkte achtet, kann online shoppen und sein Verhalten gleichzeitig an die Umwelt anpassen.
Online ist die Auswahl veganer Produkte riesig. Quelle: canva
Was hat die Ernährung mit Onlineshopping zu tun?
Viele Menschen denken bei Veganismus zuerst an die Ernährung, und ja, der Verzicht auf tierische Produkte reguliert die Auswahl der konsumierten Nahrungsmittel. Doch das ist nicht alles: Auch das Kaufverhalten wird von diesem Lebensstil beeinflusst. Das liegt daran, dass es sowohl bei der Ernährung, als auch beim Shopping um das Konsumverhalten geht. Menschen, die sich vegan ernähren, achten häufig auch darauf, dass auch ihre Kosmetik vegan und Kleidung nachhaltig ist, denn für viele Menschen ist Veganismus ein Ausdruck ihrer Werte, ein Bekenntnis zu Umweltschutz, Tierwohl und sozialer Verantwortung. Diese Werte wirken sich direkt auf das Konsumverhalten aus und führen zu bewussteren Entscheidungen.
Die Rolle des Selbstkonzepts im Konsumverhalten
Ernährung und Shopping: Beides ist eine Frage des Konsums. Quelle: canva
Das Selbstkonzept ist die Summe dessen, wie Menschen sich selbst sehen und definieren. Viele Menschen, die dem veganen Lifestyle verfolgen, verstehen sich als mitfühlende, tierliebe Menschen, die gesund und verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen möchten.
Diese Werte spiegeln sich direkt in ihrem Konsum wider:
- Umweltethik wird zur Kaufentscheidung. Das heißt Produkte, die mit Tierleid oder umweltschädlichen Praktiken assoziiert werden, werden bewusst gemieden.
- Langlebigkeit ist wichtiger als Menge. Qualität hat Vorrang vor kurzfristigem Konsum. Das hat damit zu tun, dass beim Konsum vieler Produkte Müll anfällt. Wird die Menge reduziert gegenüber wenigen, hochwertigen Dingen, fällt weniger Material an, das verwertet werden muss.
- Kollektive Verantwortung: Der Wunsch, durch den eigenen Konsum einen Teil zu einer positiven gesellschaftliche Wirkung beizutragen, beeinflusst viele Kaufentscheidungen. Das Narrativ lautet also, so zu handeln, dass es keinen Menschen schadet, weder den Menschen in fernen Ländern, noch den zukünftigen.
Der Tranquillo-Shop bietet zum Beispiel Mode an, die fair gehandelt ist. Das heißt, dass jeder Mensch, der an ihr gearbeitet hat, fair bezahlt wurde.
Nachhaltige Marken im Fokus
Der wachsende Markt für vegane und nachhaltige Produkte zeigt, dass Marken diesen Wandel erkannt haben. Unternehmen, die Transparenz und Nachhaltigkeit betonen, profitieren vom Vertrauen veganer Konsument*innen.
Beispiele sind:
- Nachhaltige Modelabels: Marken wie hessnatur, Uli Schott, Shoezuu verzichten auf Leder, werden fair gehandelt und setzen auf eine ressourcenschonende Produktion.
- Vegane Kosmetik: Produkte von Bananabeauty, L’ARISÉ oder Ben & Anna kommen ohne tierische Inhaltsstoffe aus und sind Tierversuchsfrei.
- Lebensmittelinnovationen: Aus rein pflanzlichen Stoffen werden tierische Lebensmittel imitiert. Solche veganen Alternativen zu Milchprodukten und Fleisch bietet zum Beispiel Veganz an.
Vegan bei Kosmetik bedeutet, dass sie keine tierischen Bestandteile enthalten und nicht an Tieren getestet wurden. Quelle: canva
Wie Veganismus den Markt verändert
Der Einfluss veganer Konsumgewohnheiten zeigt sich deutlich in der Marktentwicklung. Immer mehr Unternehmen passen ihre Produktpaletten an, und selbst traditionelle Branchen nehmen vegane Alternativen auf.
Plant-Based-Produkte
Vom Supermarkt bis zum Restaurant wird die Auswahl an pflanzlichen Alternativen stetig größer. Neben Tofu gibt es längst verschiedene Käse-, Wurst-, Fleisch- und Eialternativen und diverse vegane Fertiggerichte zu kaufen. In Burgerläden sind vegane Pattys, an Imbissständen vegane Currywurst oder vegane Hot-dogs im Angebot.
Fleischalternativen gibt es mittlerweile in allen Variationen wie Sand am Meer! Quelle: canva
Zertifizierungen
Dank bestimmter Gütesiegel können sich Veganer sicher sein, dass ihr Produkt mit ihren Werten übereinstimmt.
Eine Zertifizierung schafft also Klarheit im Konsum. Beispiele dafür sind:
- V-Label
Das V-Label ist eines der bekanntesten veganen Siegel in Europa. Es wird von der Europäischen Vegetarier-Union vergeben und kennzeichnet sowohl vegane als auch vegetarische Produkte. Die Unterscheidung wird klar markiert, sodass ihr direkt erkennt, welche Produkte rein pflanzlich sind.
- Vegan Society
Dieses Siegel stammt aus Großbritannien und wird von der Vegan Society vergeben. Es garantiert, dass die Produkte frei von tierischen Bestandteilen sind und keine Tierversuche in der gesamten Lieferkette stattgefunden haben.
- PETA Vegan Approved
Die Tierschutzorganisation PETA vergibt dieses Zertifikat. Es bestätigt, dass die gekennzeichneten Produkte zu 100 % vegan und tierversuchsfrei sind.
- Cruelty-Free and Vegan (Leaping Bunny)
Dieses internationale Siegel deckt sowohl den Verzicht auf tierische Inhaltsstoffe als auch die Abwesenheit von Tierversuchen ab. Es ist besonders für Kosmetikprodukte relevant.
Ist ein Produkt mit dem Cruetly Free Siegel ausgezeichnet, bedeutet das, dass es ohne Tierversuche entwickelt wurde. Quelle: canva
- Circular Economy:
Da Recycling eine Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens ist, entspricht Wiederverwertung auch den Werten vieler veganer Konsument*innen.
Steht auf einem Produkt, dass es aus recycelten Material ist, bedeutet dies zugleich auch, dass es umweltfreundlicher ist, als vergleichbare Produkte aus neuen Material. Ob ein Produkt aus dem Recycling stammt, wird meist in der Produktbeschreibung deutlich. Eine Alternative sind Shops, die sich auf recycelte Elektroartikel spezialisiert haben.
Zum Beispiel TrendRaider enthält diverse Lifestyle-Produkte und Lebensmittel mit Cruelty free, Bio & Organic und Fair & Social Zertifizierung. TrendRaider erfüllt damit gleich mehrere Werte, zwischen denen man sich im Lokalhandel oftmals entscheiden müsste.
Verpackungen und Versand
Wenn ihr sicher seid, dass euer Produkt vegan ist, habt ihr den ersten Schritt geschafft.
Möchtet ihr aber, dass es euch auch nachhaltig erreicht, beachtet folgende Punkte:
- Wiederverwendbare Verpackungen
- Wie nachhaltig eure Online-Bestellung ist, hängt von den verwendeten Verpackungen des Versandhandel eurer Wahl ab. Wiederverwendbare Verpackungen aus Karton, oder Versandtaschen aus recycelten Kunststoff sind umweltfreundliche Lösungen.
- Eure Bestellung ist da, die Versandverpackung leider aber nicht nachhaltig? Versucht es mit Upcycling. Die kreativen Köpfe unter euch lassen sich bestimmt gerne etwas einfallen, um aus alten Verpackungen neuen Nutzen ziehen zu können.
- Retouren vermeiden
Bestellt nur das, was ihr wirklich behalten möchtet. Retouren sind mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Dieser summiert sich aus der wieder-Aufbereitung der Produkte selbst, die neuen Verpackungen und der Sendung zurück zum Unternehmen zusammen. Nachhaltig ist es, bewusst sich für die Dinge, die man wirklich möchte, zu entscheiden und sie nur in seltenen Fällen zurückzuschicken.
Mit ökologischen Tarifen könnt ihr euch eure Sendung umweltfreundlicher liefern lassen. Quelle: canva
- Kompensationsprojekte für den Versand
Viele Versanddienstleister bieten CO₂-neutralen Versand an. Wenn ihr grün Online-Shoppen möchtet, lohnt es sich, euch für einen solchen Tarif zu entscheiden. Dieser nachhaltige Versand wird durch Kompensationsprojekte verwirklicht. Indem DHL, Hermes und DPD hohe Summen an Aufforstungsprogramme spenden, neutralisieren sie rein rechnerisch das Kohlenstoffdioxid, welches durch die Lieferung anfällt. Insofern kann mit Onlineshopping auch Spenden an nachhaltige Projekte einhergehen.
Hans Natur bietet zum Beispiel klimaneutralen Versand an. Wenn ihr bei Hans Natur einkauft, heißt das also, dass deren Versanddienstleister in Kompensationsprojekte investiert und die Lieferung zu euch rein rechnerisch CO₂-neutral ist.
- Regionale Produkte
Je kürzer die Lieferwege, desto geringer der CO₂-Ausstoß. Regional produzierte Waren sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern stärken auch die heimische Wirtschaft. Daher sind vegane Artikel aus dem Ausland oft weniger umweltfreundlich, als welche aus dem Inland.
Tipps für ein umweltbewusstes Shopping-Erlebnis
- Qualität vor Quantität: Investiert in hochwertige Produkte, die langlebig sind.
- Sammelbestellungen: Reduziert den Versandaufwand, indem ihr seltener, aber dafür gezielt einkauft.
- Bewusstes Vergleichen: Viele vegane Shops bieten inzwischen nachhaltige Alternativen zu Mainstream-Produkten.
Die besten veganen und nachhaltigen Onlineshops
Es gibt einige Onlineshops, die sich auf nachhaltigen Konsum spezialisiert haben. Quelle: canva
Auch wenn viele nicht-vegane Onlineshops zahlreiche vegane Artikel im Sortiment haben, ist es praktisch, nicht filtern zu müssen und zu wissen, dass alle Produkte, die auf einem Shop verfügbar sind, dem eignen Lifestyle entsprechen. Außerdem ist das Sortiment online oft größer als im Super- oder Biomarkt. Deshalb teile ich hier gerne meine veganen Shop-Highlights mit euch.
Hier ein paar Inspirationen für eure nächste Shoppingtour:
- Velivery: Bei Velivery findet ihr eine riesige Auswahl an veganen Lebensmitteln: Darunter sogar Ware aus der Kühltheke, die ihr wärmeisoliert zugesandt bekommt.
- Vegan leben bietet sowohl vegane Lebensmittel, als auch Drogerieprodukte an. Dort findet ihr also alles, was euer 💚 begehrt!
- Vekoop: Neben Lebensmitteln und Drogerieprodukten, gibt es hier auch vegane Haushaltswaren. Bis auf Mode seid ihr mit Vekoop also bestens versorgt.
- GREEN SHIRTS führt verschiedene nachhaltige Modemarken. Dort werdet ihr fündig, wenn ihr nach umweltfreundlicher Kleidung Ausschau haltet.
Mein persönliches Fazit
Onlineshopping vergrößert die Möglichkeiten, vegan, nachhaltig und umweltfreundlich zu konsumieren. In vielen Städten ist es schwierig, alle Werte beim Einkauf zu berücksichtigen. Diese Herausforderung löst Onlineshopping mit den oben genannten Shops ganz einfach.
Ich persönlich bin ein Fan von Veganz habe mich besonders gefreut, als ich Velivery entdeckt habe. Ihr Sortiment ist unschlagbar.
Außerdem halte ich es für wichtig, nichts zu bestellen, was man gar nicht vor hat zu behalten: Retouren bedeuten viel Energieaufwand, den man sich sparen kann.
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