Messenger Dienste gibt es wie Sand am Meer. Fast wöchentlich kommt ein neuer Anbieter auf den Markt und wirbt um die Gunst seiner Kunden. Doch alle haben etwas gemeinsam: Alles dreht sich um Kommunikation. Wir zeigen euch in unserem Messenger Dienste Test einige Whatsapp Alternativen, die vor allem besseren Datenschutz bieten als der umstrittene Platzhirsch. Bleibt dran.
Früher gab es Messenger wie ICQ oder StudiVZ ausschließlich auf PCs oder Laptops. Wer mobil Textnachrichten versenden wollte, musste sich mit SMS oder MMS begnügen. Durch die stetige Weiterentwicklung der Smartphones sind SMS mittlerweile fast vollständig von der Bildschirmfläche verschwunden. WhatsApp ist der neue Standard zur Übertragung von Nachrichten. Doch wie lange noch? Wie steht es um die Konkurrenz?
WhatsApp fällt immer wieder wegen ihrer nachlässigen Datenschutzbestimmungen auf. Bildquelle: unsplash.com
Viele Messenger waren früher auf ein einziges Konzept programmiert. Skype war der Ansprechpartner für Videotelefonie und WhatsApp für reinen Nachrichtenaustausch. Mittlerweile beherrschen alle Messenger Dienste das volle Kommunikationsspektrum. Audio-Nachrichten zu verschicken ist kein Problem mehr. Videotelefonie findet ihr bei jedem Anbieter in unserem Messenger Dienste Test. Emojis und GIFs? Nichts leichter als das. Doch je mehr wir diese Messenger in unser eigenes Leben blicken lassen, desto eher drängt sich die Frage nach den Datenschutzbestimmungen auf. Wie sicher sind meine Daten bei WhatsApp und Co?
Seit seiner Gründung 2009 ist WhatsApp die unangefochtene Nummer 1 der Messenger Dienste. Über 2.5 Milliarden Menschen nutzen die App täglich. Vor allem auch bei Firmen wird WhatsApp immer beliebter. Mit einem WhatsApp Business Account erhoffen sich Firmen bessere Kommunikation mit ihren Kunden. Die einfache Bedienung spricht nach wie vor für den umstrittenen Anbieter. 2016 entwickelten die Amerikaner eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für jeden Nutzer. Alle Gespräche sollen von Dritten nicht einsehbar sein.
Der Server Standort liegt trotzdem weiterhin in den USA. Über ihn laufen alle Nachrichten. Ein weiterer Kritikpunkt ist natürlich die starke Bindung an Facebook. Nach der Übernahme von Mark Zuckerberg ist das Facebook Imperium mit WhatsApp und Instagram weiter unaufhaltsam. Metadaten sind weiterhin ein Problem. Metadaten sind Daten die neben der normalen schriftlichen Kommunikation anfallen, also z.B. Standorte oder wer mit wem kommuniziert. Diese individuellen Nutzerprofile werden ermittelt, gespeichert und für viel Geld an externe Unternehmen verkauft. Werbung kann so noch besser auf jeden Nutzer angepasst werden. Ein dicker Minuspunkt im Messenger Dienste Test.
Facebook Messenger
Der Messaging Dienst von Facebook beherbergt ähnlich viele Nutzer wie WhatsApp. Die Nutzung erfordert ein Facebook-Profil. Eine Handynummer muss man nicht angeben. Der Facebook Messenger lässt sich auf mehreren Geräten synchronisieren und nutzen. Sogar Paypal Zahlungen sind mittlerweile möglich. Jeder Vorteil bringt natürlich auch einen Nachteil mit sich. Die Privatsphäre ist ungeschützt. Man muss Facebook Zugriff auf zahlreiche Daten gewähren. Kalender, Kontaktliste, Mikrofon, Standort… die Liste ist lang. Gerade die Offenbarung aller Nummern in der Kontaktliste stößt vielen sauer auf.
Kommunikation sah früher ganz anders aus. Bildquelle: unsplash.com
Telegram
Telegram ist in den letzten Monaten nochmal stark gewachsen und kann mittlerweile über 450 Millionen Nutzer verzeichnen. Hinter Telegram steckt kein großer Konzern und der gesamte Service ist cloudbasiert.
Die Programmierung erfolgte in Open Source und ist einsehbar und kann verändert werden. Ein großes Sicherheitsplus für Telegram. Daten können nicht versteckt abgefangen und verkauft werden. Telegram läuft auch auf verschiedenen Geräten und synchronisiert sich sofort. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist trotzdem nicht vorinstalliert. Die Secret Chats müssen von den Nutzern selbst erstellt werden. Dafür wird ein sogenannter Selbstzerstörungs-Timer für den jeweiligen Chat erstellt. Nach Ablauf des Timers werden dann alle Nachrichten in diesem Chat unweigerlich gelöscht. Bei Gruppenchats ist der Timer aber nicht einstellbar. Die hohen Sicherheitsstandards sind ein großes Plus in unserem Messenger Dienste Test.
Threema
Die kostenpflichtige Messenger-App Threema wurde in der Schweiz entwickelt und steht für Seriosität. Eure Daten sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und bieten so eine sichere Datenübertragung, da nur der Empfänger die Nachricht lesen kann. Über 7 Millionen Nutzer zählt die App bereits. Vor allem im deutschsprachigen Raum ist die App beliebt. Die App lässt sich per Threema ID nur auf einem Endgerät installieren. Ein großer Pluspunkt ist die Anmeldung ohne Angabe der Rufnummer. Eure Kontakte sind bei Threema ebenso sicher. Für die Nutzung braucht ihr sie nicht zu teilen. Für schmale 3 Euro sind eure Daten sicherer als bei der großen Konkurrenz.
Discord
Mit über 300 Millionen Nutzern ist Discord mittlerweile kein Geheimtipp mehr. Die vor allem bei Gamern beliebte App bietet die Möglichkeit eigene Server zu erstellen. Diesen kann man modifizieren wie man möchte. Sprach und Videokonferenzen, Bildschirmübertragungen, Gruppen und Privatchats, Discord bietet viele Möglichkeiten der Kommunikation. Parallel kann man Discord auf dem Handy und PC benutzen. Die Daten laufen über einen hauseigenen Server in den USA. Eure Telefonnummer möchte das Unternehmen auch nicht. Ihr müsst euch lediglich mit einer E-Mail-Adresse registrieren.
So komfortabel wie die Discord App klingt, ist sie auch, einen riesigen Nachteil hat Discord aber. Es gibt keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die App ist zwar gratis, finanziert sich aber durch den Verkauf der gesammelten Daten. Eure Nachrichten kann Discord mitlesen und an Dritte verkaufen. Nicht gerade DSGVO-konform.
Viber
Viber ist kostenlos erhältlich und wirbt mit Sicherheit. Die App benutzt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Viber bedient alle gängigen Kommunikationsarten einer Messenger App und schlägt sich erstaunlich gut in unserem Messenger Dienste Test. Viber zeichnet sich durch eine riesige Auswahl an GIFS und Emojis aus, mit der ihr eure Nachrichten extra personalisieren könnt. Viber bietet neben einer App für Android und Apple auch eine Desktopversion für Windows und Mac.
Wer stürzt Facebook und Whatsapp vom Messenger Thron? Bildquelle: unsplash.com
Signal
Die Signal App ist zurzeit in aller Munde. Sie basiert auf Open Source, erfüllt alle Sicherheitsvorkehrungen und ist obendrein noch kostenlos. Die Kommunikation ist komplett Ende-zu-Ende verschlüsselt. Die Nachrichten werden keinem Server und in keiner Cloud gespeichert. Nachrichten können nach Bedarf automatisch gelöscht werden. Sogar eine Desktop App wird angeboten. Signal liest eure gespeicherten Kontakte zwar aus, wenn ihr zum Beispiel einen Kontakt versendet, diese werden aber nicht auf dem Server verarbeitet. Natürlich kann man auch chatten und telefonieren. Auch Sprachmemos sind komplett verschlüsselt.
Messenger Dienste Testfazit
Egal ob bekannt oder nicht, viele Messenger Apps ähneln sich stark. Welcher Messenger Dienst für euch der beste ist, hängt von euren individuellen Vorlieben ab. Wenn euch eure Daten und Kontakte wichtig sind, solltet ihr einen Bogen um Whatsapp, Facebook und Instagram machen. Bei Threema, Telegram Viber und Signal sind eure Daten sicherer als bei den Marktführern. Welcher Messenger Dienst auch in Zukunft genug Nutzer anziehen kann um zu überleben und Konkurrenz zu WhatsApp zu werden, bleibt abzuwarten.
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About Levin Meerkamp
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