Kennt ihr das? Ihr seid gerade konzentriert am Arbeiten und dann bekommt spontan Lust auf Gouda-Käse? So ist es mir letzte Woche ergangen und die Folge davon war nicht nur ein 30-Minütiges Chatgespräch mit meinem Kumpel über Gouda, sondern auch dieser Artikel. Ich liebe Gouda! Und ich schrecke auch nicht davor zurück, diese Liebe hier zu bekunden! Ich bin sogar gerade eben in den Supermarkt gegangen, um mir einen „Inspirations-Gouda“ zu besorgen, den ich während dem Schreiben auf dem Schreibtisch betrachten kann. Teils, wegen dem Artikel, teils, weil mir zu Hause der Gouda ausgegangen ist.
Zeit für etwas Gouda-Wertschätzung!
Habt ihr jetzt auch so Bock auf Käse, wie ich? Dann bestellt doch welchen bei buon gusto!
So viel Gouda-Käse auf einem Bild…das lässt mein Herz höher schlagen!
Bildquelle: unsplash.com
Die Herkunft vom Gouda-Käse
Es gibt zwei Dinge, mit denen die Niederlande die Welt um ein Vielfaches bereichert hat: Cannabis und Gouda! Okay, vielleicht noch Vincent van Gogh und Jan Vermeer, aber die sind nicht mal ansatzweise so eine Bereicherung wie die beiden Konsumgüter.
Um genau zu sein, hat der Gouda-Käse seinen Ursprung in der gleichnamigen Stadt Gouda. Inzwischen wird der Erfolgs-Käse auch international hergestellt, aber nur der originale in Holland hergestellte Gouda-Käse darf seit 2010 „Gouda Holland“ genannt werden, da es sich um eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.) handelt. Ein kurzer Blick auf die Verpackung meines Inspirations-Goudas sagt mir „Dieser Käse ist tatsächlich EU-weit geografisch geschützt.“
Besonders interessant für Käse-Kenner und Geschichtsfans ist die Tatsache, dass der Gouda bereits 1184 urkundlich erwähnt wurde. Damit ist er eine der ältesten schriftlich belegten Käsesorten, die bis in unsere Zeit hergestellt und gehandelt werden.
Doch die Gouda-Fangemeinde weiß es besser: in (Un-)Wahrheit hat nämlich Gott am 8. Tage den Gouda erschaffen und ihn Adam überreicht. Und Gott sah, dass es gut war.
Alle Käse sind gleich, nur manche sind gleicher als andere. Bei Alpen Sepp bekommt ihr den gleichen Käse aufgetischt, wie der Almöhi im Alpenland!
Der Schreibtisch des Autors zusammen mit seinem Inspirations-Gouda.
Bildquelle: Handykamera vom Autor
So wird der himmlische Käse hergestellt
Ganz vorneweg: Ich bin kein ultimativer Käse-Experte und kann euch auch nicht auf die schnelle sagen, inwiefern sich der Herstellungsprozess von anderen minderwertigeren Käsesorten unterscheidet.
Anscheinend wird zuerst kalte Milch vom Vorabend zusammen mit frischer Milch auf 30°C erwärmt. Dann gibt man Lab und Milchsäurebakterien hinzu und lässt das in 30 Minuten zu einer Dickete gerinnen. Die Dickete wird dann mehrmals geschnitten und dabei die Molke abgeschöpft, bis man die gewollte Konsistenz hat. Danach wird der Käse in eine Form gepresst, in einer Lake gebadet und anschließend kühl gelagert, wo er dann für mindestens 5 Wochen reifen kann. Je nach Reifedauer spricht man von jungem (4-8 Wochen), mittelaltem (2-6 Monate) und altem Gouda-Käse (6-8 Monate).
Ich persönlich bevorzuge den jungen Gouda, wie man meinem Inspirations-Gouda entnehmen kann.
Manchmal steht dem Käsegenuss nur ein Gang zum Supermarkt im Wege, mit dem Lidl Gutschein sollte das doch verkraftbar sein.
Mahlzeit! Funfact: In Käse ist natürliches Glutamat enthalten, weshalb wir Käse so lecker finden.
Bildquelle: unsplash.com
Wieso ist Gouda so toll?
Okay, genug geredet über den ganzen informativen Stuss. Was euch doch wirklich interessiert, ist der Senf, den ich dazu gebe. Deswegen macht euch bereit auf ein Lobgesang auf den Gouda!
Ich meine, schaut ihn euch doch mal an! Keine Löcher, keine Makel, nur eine gleichmäßige, einheitliche Masse, so wie die ideale Gesellschaft nach marxistisch-leninistischem Vorbild aussehen würde. Einheit, Gleichheit, Perfektion! Und dann noch diese Ehrlichkeit! Gouda sieht einfach so aus, wie er schmeckt! Nicht so wie der trügerische Emmentaler, welcher zwar lecker aussieht, aber eher „Dumpf“ im Geschmack ist. So ein richtiger Lügenlord!
Wer ein wahres Geschmacksbouquet mit Gouda bekommen will, der soll mal zum Gouda Weintrauben und Pringles der Geschmackssorte „Cheese and Onion“ oder „Sourcream and Onion“ probieren.
Und diese Konsistenz! Die perfekte Balance zwischen weich und hart. Einfach zum reinbeißen! Ich erinnere mich noch gut an die Hochzeitsfeier meiner Schwester, wo zum Mitternachtsbuffet auch ein ganzer Block Gouda-Käse zum Selbstbedienen serviert wurde. Dazu kam eine Gerätschaft obendrauf, die es einem erleichtern sollte eine dünne Scheibe für’s Baguette vom Gouda abzuschneiden.
Meine Unfähigkeit diese Gerätschaft zu bedienen in Kombination mit meinem Alkoholpegel hatte jedoch zur Folge, dass ich mir vom Käseblock einfach ein beinahe faustgroßes Tortenstück abgeschnitten habe und mich an diesem köstlichen Käse gelabt habe als wäre es ein Apfel.
Grundsätzlich bin ich beim Verspeisen von Gouda-Käse auf der etwas dickeren Seite. Auf Toast oder Brot kommt der Gouda bei mir nur in Scheiben von 3 bis 5 Millimeter Dicke drauf, damit er auch ja geschmacklich zur Geltung kommt. Zum Glück wird der Gouda hauptsächlich in Blöcken verkauft. Wäre er schon vorgeschnitten, so wäre wohl eine Packung nur für drei Toastscheiben ausreichend, was kostspielig wäre und vor allem viel Verpackungsmüll erzeugen würde. In diesem Sinne leistet der Gouda-Käse auch seinen Beitrag zur Umwelt!
In der Zwischenzeit schaut mich der Inspirations-Gouda so verführerisch von der Seite an, als wolle er mir gerade sagen, dass es Zeit ist, den Artikel zu beenden und ihn endlich zu essen.
Und ich glaube, das mache ich auch! In diesem Sinne: Mahlzeit!
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