Am heutigen Ostersonntag gibt es natürlich Grund zu feiern. Die Einwohner Roms feiern heute aber nicht nur Ostern, sondern begehen auch einen ganz speziellen Feiertag. Er nennt sich „Natale di Roma“ und findet jedes Jahr am 21. April statt. Der Legende nach erfolgte an diesem Tage im Jahre 753 v. Chr. die Gründung Roms.
Die Römer feiern diesen Tag mit vielen Aufführungen und Konzerten in der Stadt, Höhepunkt sind ein abendliches Feuerwerk sowie Darbietungen am weltberühmten Kolosseum (über welches wir übrigens erst kürzlich etwas schrieben). Da wir in Italien sind, steht an einem solchen Ehrentage aber vor allem eines von morgens bis abends im Fokus – das Essen!
Bruschetta ist in Römer Restaurants ein Evergreen
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Die Küche Roms: Mehr als nur Pizza und Pasta
Zu Roms Ehrentag haben wir von Rabatt-Coupon uns durch die italienischen Kochtöpfe gewühlt und verraten euch, warum es sich lohnt, in die Kulinarik der Hauptstadt Italiens einzutauchen. Denn die Küche Italiens besteht eben nicht nur aus Pizza, Pasta und Tiramisu – das werdet ihr in den nun folgenden Zeilen eindrucksvoll feststellen.
Rom ist eine Weltmetropole. Knapp 2,8 Millionen Einwohner, kultureller Hotspot, Inspirationsquelle für Maler, Musiker und Dichter. Logisch, dass sich da eine interessante Mischung ergibt. Zudem war Rom einst (und ist es heute zu einem gewissen Grade immer noch) ein Punkt, an dem Händler aus aller Welt aufeinander trafen, um miteinander zu feilschen und fremdartige Zutaten auszutauschen. Das alles schlug sich natürlich auf die Kulinarik von Italiens Hauptstadt nieder.
Grob lässt sich die Küche Roms in drei Kategorien aufteilen:
- Exotische Gerichte aus der Antike: Einflüsse aus Afrika und dem Nahen Osten, auch dank dem schon erwähnten Status von Rom als Handelszentrum.
- Einfache Küche aus dem Mittelalter: Hierbei handelt es sich um Gerichte, die davon geprägt sind, was die armen Stadtbewohner im Mittelalter zubereiteten. Man hatte nicht viel Geld und dementsprechend auch nicht viele Zutaten. Dennoch versuchte man, aus dem Vorhandenen das Beste zu machen.
- Frische Küche mit Zutaten aus der Region: Ob Reis, Pasta oder Gerichte mit Fisch und Fleisch, bei dieser Subkategorie der römischen Küche stechen die frischen Produkte aus der Region hervor, die Klassikern eine ordentliche Portion Lokalkolorit verleihen.
Die Speisenfolge eines typisch römischen Abendessens
Wie in südeuropäischen Ländern üblich, ist das Abendessen die umfangreichste Speise des Tages. Die Familie kommt in den späten Abendstunden zusammen, man genießt und unterhält sich. Entsprechend „vollgepackt“ ist ein römisches Abendessen. Manchmal fällt aber auch ein Mittagessen derart umfangreich aus. Zum Beispiel, wenn es der Gastgeber im Rahmen einer großen Feier auftischt. Üblicherweise besteht die Vorspeise aus zwei bis drei Gängen. Anschließend folgen das Hauptgericht und ein Dessert.
Vergleichsweise schwer: Römische Vorspeisen
Zunächst widmet man sich den Antipasti, was zu Deutsch nichts anderes als „Vorspeisen“ bedeutet. Schon hier zeigt sich: Die römische Küche ist vergleichsweise schwer. Es gibt unter anderem frittierte Reiskroketten mit Mozzarellafüllung (Supplì), eine Auswahl kalten Aufschnitts und kalter Würstchen, Schafsmilch-Ricotta und Sardellen. Nahezu unverzichtbar ist bei den Vorspeisen Bruschetta, also geröstetes Weißbrot mit Knoblauch, Olivenöl und Tomaten. Bruschetta ist bei einem Essen in Rom so selbstverständlich, dass es in den meisten Restaurants noch nicht mal auf der Karte steht.
Darf bei römischen Antipasti nicht fehlen: Allerlei Wurst und Aufschnitt
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Warum Römer das Frittieren derart lieben
Nochmal zurück zum Stichpunkt Frittieren: Die Römer sind regelrecht vernarrt in Speisen, die man in heißem Fett ausbäckt. Das hat nicht nur, aber auch, einen historischen Hintergrund. Obgleich eigentlich hochgradig christlich, ist Rom eine Stadt, die auch schon immer von den Juden geprägt ist. Die Geschichte der Juden in Rom reicht über 2000 Jahre zurück. Sie hatten es im erzkatholischen Rom wahrlich nicht leicht, wurden immer wieder schikaniert und in ihren Rechten beschränkt. 1555 mussten zum Beispiel auf Geheiß von Papst Paul IV. alle Juden in ein kleines, von einer Mauer umzogenes Gebiet in der Stadt ziehen, dem sogenannten römischen Ghetto. Auf nur drei Hektar mussten hier mehrere tausend Juden miteinander leben.
Logischerweise waren die kulinarischen Möglichkeiten im römischen Ghetto beschränkt. Um dennoch etwas Abwechslung hineinzubringen und auch genug Kalorien zu sich zu nehmen, um harte Arbeit zu verrichten, entdeckten die Juden Roms das Frittieren für sich. Ob Gemüse, Fisch oder Teigwaren – die Juden ließen ihre Zutaten sehr gern in heißem Fett ausbacken, um sich mit ausreichend Energie zu versorgen. Und natürlich schmeckte es den meisten auch besser, als diese Zutaten roh zu essen.
Das Fritteusen-Festival
Entsprechend lang ist heute die Liste an frittierten Vorspeisen, die zur römischen Küche zählen. Hier ein paar der Wichtigsten:
- In Teig frittierte Mozzarellastücke
- Frittiertes Gemüse im Teigmantel, vor allem Artischocken, Spargel, Zucchini und Möhren
- In Teig frittierte Zucchiniblüten, die zusätzlich mit Käse und Sardellen gefüllt sind
- Panierte Oliven mit Fleischfüllung
- Frittierter Fisch, vor allem Kabeljau und Sardellen
- Frittierte Pizza – ja, tatsächlich ist es in Rom nicht unüblich, ganze Pizzastücke zu frittieren
Bei frittierten Speisen greifen Römer gern zu
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Der Zwischengang und der obligatorische Nudelteller
Nach den „echten“ Vorspeisen folgt ein Zwischengang. Dieser besteht traditionell aus einem Gericht mit Hülsenfrüchten. Diese serviert der Koch warm aus einer Tonschale, vermengt sie mit Zwiebeln und Olivenöl oder auch einer Soße. Nicht unüblich ist es zudem, den Hülsenfrüchten Fleisch beizulegen. Ergo gibt es dann zum Beispiel Kichererbsen mit Schweinebauch oder weiße Bohnen mit Tomatensoße und Rippchen. Ihr seht: Die Küche Roms ist durchaus ganz anders, als man es vom Italiener um die Ecke kennt.
Römische Pasta: Das richtige Timing ist entscheidend
Auch in Bezug auf die Nudeln offenbart Rom seine Eigenheiten. Standardgericht ist hier das sogenannte Cacio e pepe, also ein Teller Nudeln mit Schafkäse und Pfeffer. Ein guter Koch schafft es bei diesem Gericht, dass der aufgelöste Schafskäse nicht etwa klebt, sondern eine hervorragende Käsesoße ergibt. Als Topping gibt es auf Cacio e pepe dann in der Regel noch etwas Pecorino. Römische Carbonara zeichnet sich dadurch aus, dass sie keine Sahne enthält, dafür aber Eier. Auch hier zeigt sich, was ein guter Koch ist: Er muss die Eiersoße den Nudeln bei der richtigen Temperatur beimischen. Die richtige Konsistenz liegt genau in der Mitte zwischen flüssiger Soße und Rührei.
Überraschend anders: Gnocchi alla Romana
Übrigens: Die typisch römischen Gnocchi, die Gnocchi alla Romana, unterscheiden sich extrem von den Gnocchi, die die meisten von euch kennen. Sie bestehen aus einem Teig, in dem unter anderem Vollmilch, Grieß, Eigelb und Käse enthalten sind. Aus diesem Teig formt man eine Rolle und schneidet diese in kleine Scheiben. Anschließend kommen die Scheiben auf ein Backblech, werden mit Butter übergossen und mindestens zwanzig Minuten gebacken.
Die römischen Gnocchi sind durchaus vergleichbar mit einigen Knödelarten, aber vermutlich noch etwas fettreicher und „käsiger“. Hier gelangt ihr zu einem Rezept für traditionelle Gnocchi aus Rom. Funfact: Früher bereitete man dieses Gericht üblicherweise am Donnerstag zu. Da es Freitag „nur“ Fisch gab, wollte man sich am Donnerstag noch einmal so richtig satt essen. Das geht mit derart mächtigen Gnocchi natürlich hervorragend.
Römische Hauptspeisen
Noch Platz im Magen? Jetzt kommen nämlich die Hauptspeisen! Römer mögen es hier gern fleischhaltig. Ihre Gerichte mit Ochsenschwanz sind ihnen geradezu heilig. Man serviert ihn sehr zart gekocht mit Tomatensoße. Darüber hinaus sind typische Hauptgerichte Kalbsschnitzel mit Salbei und Schinken, Innereien vom Lamm und Kabeljau vom Grill. Als Beilagen dürft ihr euch auf gebackene Kartoffeln und leicht gebratenen Spinat freuen.
Fleisch kommt bei den Hauptgerichten nicht zu kurz
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Desserts: Wenn ganz Italien zusammenkommt
Überraschenderweise gibt es keine typisch römischen Desserts. Hier bedient sich die Hauptstadt einfach dem Besten, was die anderen Regionen Italiens zu bieten haben. In Roms Restaurants stoßt ihr so zum Beispiel auf Cannoli, ein Gebäck aus Sizilien. Hierbei füllt man Teigrollen (natürlich frittiert) mit allerlei süßen Cremes. Darüber hinaus servieren die Lokale der Stadt natürlich Dinge wie Tiramisu, Panna Cotta und Crema Catalana.
Eine Besonderheit gibt es dann aber doch. An Karneval bereiten die Konditoren Roms ein Gebäck namens Bignet di San Giuseppe zu. Dies sind kleine Törtchen aus dem Ofen mit einer hübschen Cremehaube. Eine ähnliche Richtung schlägt die Torta della nonna ein, ein Kuchen aus Mürbeteig mit reichlich sahniger Füllung.
Bei Cannoli sagen Naschkatzen nicht Nein
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Auf nach Rom
Wir hoffen, unser kulinarischer Ausflug nach Rom hat euch gefallen. Ihr wisst nun, dass es beim Italiener neben Pizza Margherita und Spaghetti Bolognese auch allerlei Speisen gibt, die der Mainstream nicht kennt. Rom sei dank! Viva Roma!
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