Wir sehen sie mittlerweile überall. Fast jeder unserer Mitmenschen tragt eine. Die Rede ist von der Armbanduhr. Ob digital, als Smartwatch oder klassisch mechanisch. In der heutigen Zeit kaum wegzudenken, doch wie war das damals? Wie kam es zu der Armbanduhr, die wir heute kennen?
In unserem heutigen Blogartikel dreht sich alles um die Geschichte der ersten Armbanduhr und deren Entwicklung.
Die Spiralfeder und Taschenuhr als Vorreiter
Schon im 15. Jahrhundert waren Uhren so klein, dass man diese mühelos mit sich herumtragen konnte, sogenannte Taschenuhren. Bis zur Erfindung der Taschenuhr hat man die Zeit mit Hilfe von Gewichten gemessen. Somit war die Uhr aufgrund ihrer Größe an einen bestimmten Ort gebunden. Die Standuhren waren mit einem taktgebenden Pendel ausgerüstet, der diese Antrieb. An Uhren, die man sich einfach in die Tasche stecken konnte, war noch nicht zu denken.
Dies änderte sich erst mit der Erfindung des Federantriebs im Jahr 1504. Damals gelang es dem Schlossermeister Peter Henlein, das Pendel zu ersetzen und die erste Taschenuhr war geboren. Um 1670 entwickelte der Mathematiker Christiaan Huygens die erste tragbare Uhr mit Spiralfeder und Unruh.
Die Taschenuhr war der Vorgänger der Armbanduhr
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Die erste Armbanduhr
Der Schweizer Uhrmacher Abraham Louis Breguet erfand im Jahr 1812, und das ganz ungewollt, eines der schönste Schmuckstücke und Statussymbole der Welt. Ungewollt, da bis er sich bis dato wohl nicht ausmalen konnte, wie beliebt die Armbanduhr einmal sein wird.
Zwei Jahre zuvor gab Caroline Murat, Königin von Nepal und Schwester von Napoleon Bonaparte, das Stück bei ihm in Auftrag. Die Vorstellung der Königin lautete wie folgt: Es soll eine ,,längliche, für ein Armband geeignete Repetieruhr“ sein. Der Auftrag umfasste ingesamt 34 unterschiedliche Fertigungsvorgänge, die von 17 Personen durchgeführt wurden.
Am 21. Dezember 1821 wurde der Königin die erste Armbanduhr übergeben. Das Originalstück ist bist heute nicht wieder gesehen worden und im Jahr 1855 nach einer Reparatur verschwunden. Unter Experten gilt die Armbanduhr von Murat als nahezu unbekanntes Objekt.
Durchbruch im 20. Jahrhundert
Als nach 1900 mehr und mehr Frauen berufstätig wurden, mussten sie sich dem Takt er Industriegesellschaft anpassen. Geregelte Arbeitszeiten verlangten den häufigen Blick auf die Uhr, die weibliche Angestellte nun am Handgelenk trugen. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg gab es schon „richtige“ Armbanduhren für Damen.
Das Unternehmen Thiel brachte 1912 das Modell „Darling“, die erste deutsche Uhr für das Handgelenk, auf den deutschen Markt. Die Marke Thiel erhoffte sich ebenso, die Armbanduhr an Sportler und das Militär verkaufen zu können. Zum Erfolg kam es aber erst nach dem Ersten Weltkrieg. 1923 gelang dem Amerikaner John Harwood die Herstellung der ersten Automatikuhr in Armbanduhr-Größe. 1931 perfektionierte Rolex durch den ersten Aufzugsmechanismus mit Rotorbetrieb die Armbanduhr.
Entwicklung der Quarzuhr
1957 beginnt sich die Batterie als elektrischer Antrieb gegenüber der mechanisch zu bedienenden Zugfeder durchzusetzen. Ab 1967 beginnt der Siegeszug der Quarzuhr, als in Neuchatel mit der weltbekannten „Beta 21“ die erste selbständig per Quarzschwingung funktionierende Armbanduhr vorgestellt wird. Innerhalb weniger Jahre tauchen auf dem Markt immer mehr preiswerte japanische Massenprodukte auf, und zwar vor allem von den Firmen Citizen, Seiko & Casio.
In der heutigen Zeit wird die Armbanduhr mehr als Statussymbol oder Schmuck benutzt, anstatt als herkömmliches Zeitmessgerät. Ebenso ist es für viele Menschen nicht mehr vorstellbar, ohne die geliebte Armbanduhr am Handgelenk aus dem Haus zu gehen.
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