Das deutsche Schulsystem auf der Überholspur. Ist das wirklich so? Ungünstige Unterrichtszeiten, mangelnde Leistungsbereitschaft der Schüler und Lehrermangel. Viele Kritiker finden sich auf, wenn es sich um das Thema dreht. Laut der PISA („Programme for International Student Assessment“)-Studie aus dem Jahre 2018 belegt Deutschland den 16. Platz der Schul-Leistungsstudie. In der neuen Studie von 2022 erzielten deutsche Schülerinnen und Schüler ein noch schlechteres Ergebnis. Woran liegt es, dass Deutschland immer schlechter abschneidet?
Das deutsche Schulsystem im Vergleich zu anderen Ländern ist oft veraltet und geriet ins Stocken. Am 4. Mai 2021 veröffentlichte die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) eine Sonderauswertung, die aus der PISA-Studie 2018 hervorgeht. Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben beim Lesen von Texten Probleme, zwischen Meinung und Fakt zu unterscheiden.
Die soziale Herkunft vieler Schüler scheint, dazu auch die Leistungsfähigkeit zu beeinflussen. Schüler aus ärmeren Verhältnissen haben oft weniger den Ansporn für die Schule zu lernen, wegen der mangelnden Förderung im privaten Umfeld. Auch ist die Individualförderung in der Schule meist nicht vorgesehen, sodass zum Beispiel Eltern oft selbst ihr Kind neben ihrer eigenen Beschäftigung fördern müssen und zahlreich scheitern.
Nun wollen wir mit euch auf die Spur gehen. Wie gehen andere Länder vor, wie regeln sie ihr Schulsystem? Das deutsche Schulsystem im Vergleich.
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Wie stehen andere Länder in der Bildung?
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Das deutsche Bildungssystem
Ein deutsches Bildungssystem existiert an sich nicht. Viel mehr bestimmen die einzelnen 16 Bundesländer über die Bildungspolitik in ihren eigenen Territorien. Deswegen gibt es beispielsweise in manchen Bundesländern Gemeinschaftsschulen statt Einteilungen in Haupt- oder Realschulen. Eine Unterteilung in Bildungsbereiche besteht wie folgt:
Elementarbereich: Alle Kinderkrippen-, Kindergärten- oder Kindertagespflege-Einrichtungen, die Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zum Schuleintritt anbieten. Der Besuch in Deutschland ist nicht verpflichtend, jedoch sehr angesehen.
Primarbereich: Die Schulpflicht tritt ein, in der Regel mit 6 Jahren. Die Grundschule umfasst die Klassenstufen 1 bis 4. Sie ist die einzige Bildungseinrichtung, die von fast allen Schülerinnen und Schülern gemeinsam besucht wird. Am Ende der Klassenstufe 4 wird eine Schullaufbahnempfehlung erstellt, die den Schüler für den Sekundarbereich I befähigt, aber in einigen Bundesländern nicht bindend ist.
Sekundarbereich I: Die Einteilung in verschiedene Schulformen erfolgt. In der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium ist der Unterricht grundsätzlich auf einen bestimmten Abschluss bezogen, mit dem man auch die Schulpflicht absolviert.
Sekundarbereich II: Der Abschluss der Sekundarstufe II ermöglicht es den Schülern hauptsächlich, eine doppelte Berufsausbildung zu erhalten. Dafür müssen junge Menschen zunächst eine Ausbildung in einem Unternehmen finden. Eine andere Bildungseinrichtung zu besuchen, steht jungen Menschen offen, sofern sie ein höheres Maß im Abschluss vorweisen können.
Tertiärbereich: Dieser Bereich umfasst einerseits Universitäten, Fachhochschulen und andere Hochschularten, die zu einem akademischen Abschluss führen. 2,84 Millionen Menschen in Deutschland studieren, Stand 2017.
Bildungssystem in skandinavischen Ländern
Schulsystem Schweden
Das schwedische Schulsystem unterscheidet sich durchaus vom deutschen Schulsystem. Nachdem Kinder den Kindergarten und die freiwillige Vorschule (förskola) beendet haben, beginnt die Schulpflicht für sie. Diese dauert bis zum Alter von 16 Jahren. In den ersten sechs Jahren besuchen sie eine Grundschule, die sogenannte „Grundskola“. Darauf folgend beginnt der Besuch eines dreijähriges Gymnasium, das jedoch nicht mit dem deutschen Gymnasium zu vergleichen ist. Große Teile einer Berufsausbildung finden hier im Gymnasium statt.
Die Schüler können aus 17 Kursen wählen, von denen 14 berufliche Leistungen fördern. Es gibt studienvorbereitende, sowie berufsbildende Programme. Im Gegensatz zu Deutschland beginnt die Bewertung der Schulen erst im sechsten Schuljahr. Zeugnisse gibt es erst ab dem 8. Schuljahr. Die Benotung findet mit Wertungen, wie „nicht bestanden, bestanden oder sehr gut“ statt. Bei der Stufe „sehr gut“ muss insgesamt eine Leistung von 75 % erreicht werden. In Deutschland entspricht dies nur einer „drei“.
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Das schwedische Schulsystem unterscheidet sich zum Deutschen.
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Bildungssystem in asiatischen Ländern
Schulsystem in Japan
Das wohl härteste Schulsystem der Welt fängt schon mit der schulischen Bildung im Kindergarten an. Bereits im Kindergarten wird mit dem Erlernen von Hiragana, eine der beiden Silbenschriften des Japanischen, begonnen. 90 % der japanischen Kinder besuchen einen sogenannten Hort, in einem frühen Alter „hoikuen“ und ab 3 Jahren „yochien“.
Die Grundschule beginnt im Alter von 6 Jahren und dauert 6 Jahre. Viele Schulen sind öffentlich und werden von der Gemeinde betrieben. Die Sekundarschule dauert drei Jahre und ist in der Regel mit obligatorischen Schuluniformen verbunden. Weiterführenden Schulen sind meistens öffentlich und befinden sich in der Nähe ihrer Wohnungen. Jeder Schüler wird automatisch versetzt. Ein Sitzenbleiben, wie beispielsweise in Deutschland, gibt es nicht.
Das letzte Jahr der Mittelschule konzentriert sich auf die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung für die obere Ebene (Hochschulen). Obwohl sie an keine Schulpflicht mehr gebunden sind, sind mehr als 95 % der Schüler an einem dreijährigen Gymnasium eingeschrieben. Der zu erwerbende Abschluss ähnelt dem „Deutschen Abitur“ und ermöglicht Ihnen den Eintritt in die Universität. Es gibt jedoch keine Abiturprüfung. Der Abschluss wird tatsächlich durch regelmäßige Kurse und bestandene Prüfungen erreicht.
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Japans Schulsystem zählt wohl zu einer der härtesten, aber auch besten.
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Fazit – Das deutsche Schulsystem im Vergleich
Jedes Schul- und Bildungssystem auf der Welt ist anders aufgebaut, doch in einigen Aspekten gleich. Das deutsche Schulsystem im Vergleich zu Japan oder Schweden schneidet eher schlechter ab, obwohl grundlegende Ansätze vorhanden sind. Egal, ob in Schweden die Lernbereitschaft höher ist, da der Notendrang schon in jungen Jahren keine Rolle spielt oder in Japan jeder durch den Jahrgang kommt, unabhängig von den Noten.
Überall werden verschieden hohe Leistungen von Schülern erwartet, bei manchen mehr, bei manchen weniger. Deswegen ist der internationale Vergleich eher paradox. Andererseits kann man das deutsche Schulsystem im Vergleich so beurteilen, dass Schüler nach wie vor mangelnd gefördert werden und auch dementsprechend weniger motiviert sind etwas für die Schule zu erledigen.
Ihr dürft euch wohl fragen, welche Werte in der PISA-Studie 2022, geschuldet der Corona-Pandemie, annehmen werden. Derzeit wird die Studie 2022 mit dem Schwerpunkt Mathematik vorbereitet.
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