Zeitreise

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Halloween ist klassischerweise einer der Tage an denen man sich am liebsten mit Grusel-Geschichten beschäftigt. Viele solcher Geschichten sind Fiktion, oder es wird nicht die ganze Geschichte erzählt, wichtige Sachen weggelassen, damit es gruseliger scheint. Aber dann gibt es auch solche Berichte und Erzählungen, auf die es keine Antworten gibt. Ereignisse über die sich die Wissenschaft den Kopf zerbricht aber noch kein endgültiges Ergebnis vorliegt, da sie Sachlage dieser Ereignisse es nicht hergibt. Wer sich schon bei meinem Artikel zu japanischen Yokai gegruselt hat, sollte sich jetzt gefasst machen. Euch erwartet ein grauenvoller Mordfall, das mysteriöse Ende einer Wandergruppe und eine verschwundene Expedition mitsamt Geisterschiffen…

Das Unglück vom Djatlow-Pass

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So ähnlich sah das Zelt der Gruppe aus.
Bildquelle: AI über Canva.com

Fangen wir erst einmal „harmlos“ an: Für unseren ersten Fall gehen wir zurück in das Jahr 1959 ins Uralgebirge in der damaligen Sowjetunion. In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar diese Jahres verstarb eine aus 9 Personen bestehende Skiwandergruppe auf bis heute unerklärliche Weise, laut den Sowjetischen Ermittlern war bei ihrem Tod „höhere Gewalt“ im Spiel. Tatsächlich ist der Djatlow-Pass als Unglücksstelle sogar nach einem der Teilnehmer, Djatlow benannt. Die Theorien über die Ereignisse dieser Nacht reichen von geheimen Atomwaffentests und Wetterphänomen bis hin zu Außerirdischen. Doch keine dieser Lösungen konnte bisher alle Fragen klären.

Die Teilnehmer und die Aktion

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Beginnen wir mit dem ganzen Geschehen chronologisch. Bei den Teilnehmern der Gruppe handelte es sich um 2 Frauen und 8 Männer, die meisten von ihnen Studenten oder Absolventen des Polytechnischen Instituts des Ural, kurz UPI. Alle von ihnen waren erfahrene Wanderer, auch in extrem schwierigen Terrain. Einer sogar ein Wanderführer in der Gegend und Veteran des Zweiten Weltkriegs. Im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung wollten die Teilnehmer ihr sportliches Können unter Beweis stellen und eine Strecke von 350km in 16 Tagen durch den Ural zurücklegen. Die Stimmung war gut, es gab keine Konflikte. Der Aufbruch war am 27. Januar von einer kleinen Bergwerksiedlung aus.

Der Ablauf bis zur Nacht am 1. Februar

Die erste Nacht wurde im Dorf verbracht. In dieser Nacht erkrankte einer der Teilnehmer, Juri Judin. Am nächsten Morgen beschloss er, da er nicht fit genug war, die Tour nicht mitzugehen und abzubrechen. Er machte sich auf den Rückweg nach Jekaterinburg. Er gilt als der einzige Überlebende. Wohl konnte er aber dem Unglück nur entkommen, da er krank wurde. Wie bei so vielen Grusel-Geschichten ist ab diesen Zeitpunkt der Verlauf nur schwierig zu rekonstruieren. Der Tourenplan ist entweder verloren gegangen oder wurde von Djatlow nie eingereicht. Alles was wir wissen beruht auf den Funden und Tagebüchern.

Entscheidung am Tag zuvor

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Das Unglück ereignet sich auf einem Gebirgspass zwischen zwei Tälern. Dem Auspija-Tal und dem Loswa-Tal. Ursprünglich wollte die Gruppe den Pass bereits am 31. Januar überschreiten, mussten aber auf Grund schlechter Wetterbedingungen umkehren. Von diesem Tag stammt auch Djatlows letzter Tagebucheintrag. Die Überquerung des damals noch namenlosen Passes am Berg Cholat Sjachl, Mansisch für „Toter Berg“ und ja so hieß er schon vor dem Unglück, damit war aber eher der Berg als schlechtes Jagdgebiet mit wenigen Tieren bezeichnet. An diesem Tag errichteten sie Vorratslager im Auspija-Tal, für ihren Rückweg.

Das Unglück

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Am 1. Februar überschritt die Gruppe den Pass. Am Nachmittag, entweder um 15 Uhr oder um 17 Uhr schlug die Gruppe ihr Zelt auf. Warum sie dies oben auf dem Pass taten und nicht den recht kurzen und nicht sonderlich steilen Weg ins Tal fortsetzten ist ebenfalls unklar. Aber so ist es ja oft bei Grusel-Geschichten. In der Nacht, bei fast -30° C schnitt man das Zelt von innen mit einem Messer auf, die Gruppe flüchte Richtung Tal, teils in Unterwäsche, schwerverletzt und fast alle ohne Schuhe. Ganze Stoffstücke waren aus dem Zelt gerissen und man hat Gegenstände wie Jacken und eine Taschenlampe zurückgelassen.

Die Suche

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Das Ural-Gebirge, schön und fast menschenleer.
Bildquelle: unsplash.com

Obwohl die Gruppe nicht am geplanten Tag am Zielort eintraf wurde nicht sofort mit der Suche begonnen. Häufig verzögerte sich die Ankunft solcher Gruppen auf Grund von Schneefall. Am 20. Februar wurde beschlossen eine großangelegte Suche zu starten. Freiwillige, Suchhunde, Soldaten, Hubschrauber – alles wurde in Bewegung gesetzt. Nach einigen Tagen fand man Spuren, dann das Zelt und dann weiter den Hang hinab … die ersten Leichen. Zwei Mitglieder der Gruppe waren erfroren, von einer dünnen Schneeschicht bedeckt, neben einem erloschenen Lagerfeuer unter einem Nadelbaum. Bald fand man auf einer geraden Linie zwischen dem Zelt und dem Lagerfeuer weitere Leichen.

Der Fundort

Die Leichen zwischen dem Zelt und dem Lagerfeuer lagen alle mit dem Kopf in Richtung Zelt, als versuchten sie dorthin zurück zu kehren. Die restlichen Mitglieder fand man erst Monate später nahe dem Baum unter Metern von Schnee in einer Schlucht. Sechs starben durch Erfrierung, drei durch schwere Verletzungen. Auf vier Meter Höhe wurden Haut und Muskelgewebe an der Rinde des Baumes festgestellt. Die Verletzungen waren so stark, dass sie nicht durch ein Tier oder einen Menschen verursacht waren. Zwei Leichen fehlten Augen, einer die Zunge, post-Mortem. Zusätzlich waren einige der Kleidungsstücke radioaktiv verstrahlt. Alles in Allem, absolutes Material für Grusel-Geschichten.

Das Mysterium

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Weder die Ermittler damals, noch Forscher heute können sagen was in der Nacht vom 1. Februar zum 2. Februar am Djatlow-Pass geschah. Niemand kann zu hundert Prozent sagen, wer oder was die Gruppe in so viel Panik versetzte um in ihren sicheren Tod zu laufen. Mehrere Zeugen berichten später von seltsamen Lichtern in den Bergen zur Zeit des Unglücks. Die Theorien gehen von Aliens, Lawinen, Gezielten Mordanschlägen und Atomwaffentest bis hin zum Yeti. Aber eins ist klar, das Unglück am Djatlow-Pass gehört sicher zu einer der wahren Grusel-Gechichten. Denn was auch immer in dieser Nacht passiert war, kann wieder passieren….

Der Mord von Hinterkaifeck

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So ähnlich sah er aus, der Hof von Hinterkaifeck.
Bildquelle: AI über Canva.com

Für unseren nächsten Fall blicken wir nach Oberbayern, nahe der Kleinstadt Schrobenhausen nördlich von München. Dies ist eine der echten Grusel-Geschichten, die ich seit der Kindheit kenne, denn ich bin selbst nur etwa 10 km vom Tatort entfernt ebenfalls in einem sehr kleinen bayerischen Dorf aufgewachsen. Wir gehen zurück in das Frühjahr 1922, zu einem Einöd-Bauernhof zwischen den Beiden Orten Gröbern und Kaifeck. Der Mord der hier geschah gilt als einer der mysteriösesten ungelösten Mordfälle der deutschen Geschichte. Der Name des Ortes noch heute mit Horror in Verbindung: Hinterkaifeck.

Ein einsamer Hof zwischen den Feldern

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Ich war selbst schon dort wo einst der Hof stand. Hinterkaifeck befand sich etwa 700m entfernt des Ortes Gröbern, zwischen den Feldern nahe eines kleineren und eines großen Waldstücks. Das Gebäude selbst wurde 1863 errichtet und bestand, wie in der Gegend üblich aus einem geziegelten und verputzen Wohnhaus und Stall, an dem rechtwinklig ein Stadel (bayerisch für Scheune) anschloss. In dem Haus lebte die Familie Gruber. Das alte Bauernpaar Andreas und Cäzilia, deren Tochter Viktoria Gabriel (ihr Ehemann Karl Gabriel fiel im Ersten Weltkrieg), ihre Kinder Cäzilia und Josef, als auch die Magd Maria Baumgartner.

Seltsame Geschehnisse vor der Tat

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So sieht auch der Wald bei Hinterkaifeck aus.
Bildquelle: unsplash.com

Einige Tage vor der Tat fand Andreas Gruber auf den Feldern neben dem Hof eine Münchner Tageszeitung, aber niemand in der Umgebung abonnierte diese Zeitung. Bald darauf fehlte ein Hausschlüssel zum Wohnhaus. Doch es kam noch merkwürdiger. Andreas Gruber entdeckte Fußspuren im Schnee, sie führten aus dem Wald nach Hinterkaifeck, aber nicht wieder zurück. Er begann zusammen mit seiner Familie den Hof abzusuchen, jeder Winkel, jede Kammer, es war niemand zu finden auch keine weiteren Spuren. In der Nacht waren Schritte auf dem Dachboden zu hören. Gruber erzählten anderen im Nachbardorf von diesen Geschehnisse, er verweigerte aber Hilfe und wollte auch nicht die Polizei rufen.

Die Tatnacht im Stall

Romane wie „Tannöd“ sind von Hinterkaifeck inspiriert

In der Nacht vom 31. März zum 1. April starben alle Bewohner. Der Tathergang konnte nur schwierig rekonstruiert werden. Wahrscheinlich kam in der Nacht zuerst Viktoria in den Stall und wurde mit einer Reuthaue erschlagen. Als nächste kam ihre Mutter in den Stall, wahrscheinlich auf der Suche nach ihr, dann ihr Vater. Alleine im Haus, machte sich die siebenjährige Cäzilia Sorgen, auch sie ging in den Stall, möglicherweise auf der Suche nach ihrer Mutter und den Großeltern. Sie wurde auch getötet. Die Obduktion ergab, dass sie noch mindestens 2 Stunden, nach dem Schalg auf den Kopf lebte, da sie sich Haarbüschel im Schmerz ausriss…

Mit aller Grausamkeit…

Hier gibt es mehr über Hinterkaifeck

Doch damit war die Tat nicht beendet. Der Täter ging nun in das Wohnhaus. Er erschlug erst die Magd in ihrem Zimmer. Maria Baumgartner war erst am 31. März an den Hof gekommen. Sie wurde, da sie geistig beeinträchtigt war, von ihrer Schwester nach Hinterkaifeck gebracht, diese war abgesehen vom Täter die Letzte, welche die Bewohner lebend gesehen hat. Im Schlafzimmer von Viktoria schlief der zweijährige Josef im Kinderwagen, als der Täter ihn mit einem zerstörerischen Schlag mit der Tatwaffe umbrachte. Danach bedeckte der Täter die Leichen, im Stall mit Stroh und einer Tür, Die Magd mit ihrem Bettzeug und Josefs Kinderwagen mit einem Tuch. Dann blieb er dort…

Die Tage danach

Die Tat geschah Freitagnacht. Am Samstag, kamen Kaffeeverkäufer, gingen aber, als niemand die Tür öffnete. Cäzilia fehlte in der Schule. Am Sonntag wunderten sich die Nachbarn, dass niemand vom Hof im Gottesdienst war. Der Postbote traf auch niemanden am Hof. Am 4. April kam der Monteur Albert Hofner nach Hinterkaifeck. Er traf niemanden, hörte nur den Hund im Haus bellen. Nachdem er, wie ursprünglich mit Andreas Gruber vereinbart, eine Maschine repariert hatte, bemerkte er beim Verlassen des Hofes, dass die Stalltür offen stand, der Hund nun draußen angebunden war. Diese Atmosphäre war ihm zu gruselig und er verließ den Hof.

Der Fund

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Im Nachbardorf Gröbern informierte er den Ortsvorsteher Schlittenbauer über die Ereignisse. Nachdem dessen Söhne niemanden antrafen, ging er selbst mit andern Männern des Ortes nach Hinterkaifeck. Dort angekommen brachen sie die Türe auf und machten die grausige Entdeckung. Der Geruch von verwesenden Leichen lag in der Luft. Sie fanden die Magd, den toten Josef und im Stall, versteckt unter Stroh und einer Holztüre die restliche Familie. Vom Täter fehlte jede Spur. Sofort wurde die Gendarmerie in Hohenwart und Schrobenhausen alarmiert. Als diese ankam wurde den Gendarmen sofort bewusst, dass die Mordkommission aus München kommen muss.

Die Ermittlungen beginnen

Selbst Nachforschen und den Mörder finden?

Es war schon nach Mitternacht, bis die Kommissare aus München eintrafen, weshalb die Ermittlungen erst am nächsten Tag begonnen wurden. Am Anfang ging man von Raubmord aus, nicht ungewöhnlich in der Gegend, aber alle Wertsachen waren noch im Haus. Man fertigte 5 Fotos vom Tatort an, welche man heute noch im Internet leicht findet. Man bemerkte, dass Dachziegel verschoben waren und Schlafstätten im Stroh waren. Jemand hatte sich dort versteckt. Man nahm keine Fingerabdrücke, da die Mordkommission auf Grund der Vorurteile über die Gegend von Raub ausging und wieder nach München fuhr. Die Obduktion fand noch in Hinterkaifeck statt.

Kein Motiv, kein Täter, viele Fragen

Die Ermittlungen wurde dennoch weiter geführt. Es wurde festgestellt, dass der Täter noch Tage danach in Hinterkaifeck verbrachte. Er fütterte die Tiere, aß selbst von den Vorräten der Familie. Auch die Tat konnte in Teilen rekonstruiert werden. Schreie aus der Scheune waren demnach nicht im Wohnzimmer oder dem Magdzimmer zu hören. Es ist nicht klar, wie der Täter die Opfer lockte. Es wurde eine Belohnung ausgesetzt, unzählige Befragungen durchgeführt, aber niemand konnte als Täter ermittelt werden. 1923 riss man den Hof ab, da niemand diesen Schreckensort erben oder bewohnen wollte. Dabei fand man im Fehlboden versteckt die noch blutige Tatwaffe, eine Reuthaue vom Hof selbst.

Ein ungeklärter Mord

Einige Thriller nutzten Hinterkaifeck als Vorlage

Viele wurden Verdächtigt, viele befragt. Die letzte Befragung im Zusammenhang mit der Tat fand 1986 statt. Offiziell wurde die Akte ohne Täter 1955 geschlossen. Die Leichen der Opfer wurden in Waidhofen bestattet, ohne Köpfe. Die Köpfe hatte man aus Verzweiflung an eine Wahrsagerin geschickt, seit dem fehlt auch von den Köpfen jede Spur. Die offiziellen Unterlagen, als auch eine Rekonstruktion der Tatwaffe für eine ZDF-Doku wurden 2018 an das Polizeimuseum Ingolstadt übergeben. Die vielen Ungereimtheiten, Verdächtigen und ungelösten Fragen machen diesen Fall noch heute zu einer der wahren Grusel-Geschichten Deutschlands.

Das verschwinden der Franklin-Expedition

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Oft hörte man von Sichtungen der Terror und Erebus, als Geisterschiffe.
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Die letzte unserer Grusel-Geschichten nimmt euch mit ins arktische Polarmeer und das Jahr 1845. Dieses Ereignis ist etwas bekannter als die anderen Fälle, weshalb ich mich hier etwas kürzer fassen versuche. John Franklin war ein erfahrener Seefahrer und Offizier der britischen Marine, als er mit zwei modernen Schiffen, der Terror und der Erebus (alt-gr. für „Hölle“, was soll bei den Namen schief gehen) von der britischen Krone beauftragt wurde die Nord-West-Passage nördlich von Kanada zu finden. Die Schiffe hatten einen gegen das Eis gepanzerten Rumpf, ein Heizsystem und eine frühe Dampfmaschine um bei wenig Wind die Fahrt zu unterstützen.

Der letzte Kontakt

Noch mehr Grusel-Geschichten?

Zwischen Grönland und Kanada trafen die Schiffe auf ein Walfangboot, ihr letzter Kontakt zur europäischen Außenwelt. Ab diesen Zeitpunkt wissen wir nur aus den Gräbern und den gefunden Logbüchern was in den folgenden Jahren geschah und selbst da wissen wir zu wenig um wirklich zu verstehen was passiert ist. Und so nehmen viele Grusel-Geschichten ihren Lauf. Auf der Beechey-Insel schlug die Expedition ihr erstes Winterlager auf und begrub die ersten 3 Toten. Eine Obduktion in den 1980er ergab, dass diese Männer stark zersetzte Lungen hatten und einen hohen Bleiwert. Vielleicht war es Tuberkulose was diese Männer tötet, vielleicht nicht…

Die Fakten werden seltsamer

Hier gibt es mehr über Polar-Expeditionen

Scheinbar taute das Packeis im Sommer 1847 nicht auf, die Schiffe und ihre Besatzung saß in einer Eis- und Steinwüste fest, in der es kaum Tiere gab und keinen Kontakt zu Menschen. Sie errichten einen Steinhaufen, in dem sie ein Logbuch für spätere Expeditionen aufbewahrten. Im ersten Bericht scheint noch alles gut zu sein. Doch scheinbar hat die Besatzung das Logbuch später erneut entnommen. Nun beschrieben sie die Ränder des alten Logbuchs. Warum sie keinen neuen Zettel hatten weiß man nicht. Klar ist nur: Kapitän Franklin und weiter Männer waren gestorben, die Schiffe wurden aufgegeben.

Das verschwinden von 105 Personen

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Packeis und steinige Inseln, sonst nichts.
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Die zu diesem Zeitpunkt noch 105 Mann der ursprünglich 129 Mann starken Besatzung versuchten nun über Land, das King-Williams-Land 350km zum nächsten Außenposten des Britsh-Empire zu laufen. Was bei diesem Marsch geschah, lässt sich nur schwer rekonstruieren, bietet aber Stoff für Grusel-Geschichten. Ihre Beiboote versuchten sie als Schlitten zu nutzten, ihr Proviant war knapp. Nach und nach erfroren und verhungerten Einer nach dem Anderen. Inuit, die später die Leichen fanden, berichteten davon, dass die Männer der Terror und Erebus zu Kannibalismus griffen um zu überleben. Lange wurde dies angezweifelt.

Die Geister der Nord-West-Passage

Geisterschiffe, Krimis und mehr erwarten euch

Anfangs wurde keine Suchmannschaft losgeschickt. Erst als die Frauen der Vermissten in England protestierten, wurde nach der Expedition gesucht. Und wie in vielen Grusel-Geschichten, fand man zwar die ersten Gräber und die im Steinhaufen deponierten Logbücher, aber von den Schiffen und der restlichen Crew fehlte jede Spur. Oft berichteten Seefahrer von der Terror und der Erebus. Denn wenn man die Nordwestpassage durchquerte, dann sah man sie: die schemenhaften Geisterschiffe im Packeis, wie sie mit dem Eis weiter durch die Arktis fahren, ohne Ziel, ohne Ruhe…

Was wir heute wissen

Immer wieder wurden die Funde untersucht, immer wieder nach den Schiffen gesucht, aber nichts gefunden. Eine umfangreiche Untersuchung der gefunden Knochen in den 1980er ergab jedoch schreckliches. Zwar waren die Männer mit Blei vergiftet, nicht ungewöhnlich für die Zeit, aber die Knochen von Leichen, die man bei einem Beiboot in der Stein- und Eiswüste von King-Williams-Land fanden, zeigten, dass die Männer tatsächlich begannen sich gegenseitig zu verspeisen. 2014 vermeldete die kanadische Regierung den Fund des Wracks der Erebus. 2016 konnte man auch die Terror finden, in der lange vorher nach ihr benannten Bucht. Das Schiff fast noch komplett in Takt, hunderte Kilometer entfernt von dem Punkt, wo es einst verlassen wurde…

Echte Grusel-Geschichten sind oft die besten

Mehr echte Grusel-Geschichten gibts bei Thalia

Wir hoffen euch lief bei diesen drei wahren Grusel-Geschichten ein kalter Schauer den Rücken hinab. Persönlich lade ich euch gerne dazu ein mehr über diese Ereignisse zu recherchieren! Alle sind ungelöst, haben unzählige Theorien, wurden in Büchern und Filmen verarbeitet. Es gibt Serien über das Unglück am Djatlow-Pass, das Verschwinden der Terror, sowie Dokus und Filme inspireirt von Hinterkaifeck. Vor allem zeigen uns diese Ereignisse aber eins: der wahre Horror liegt nicht in der Fiktion, mit Dämonen und Geister, sondern in unserer Welt….

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Wir befinden uns in einer Zeit und an einem Ort in dem es weder Sushi noch Pizza gab und fragen uns, ob die Work-Life Balance gegeben und den heutigen Lebensstandards entsprechend vorhanden war – ein Leben auf der Burg im Mittelalter (MA). Es ist die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit, also etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Das MA, auch die Blütezeit der Burgen, wird zugleich in drei Abschnitte und drei Stände unterteilt, eine vom Christentum oder auch romanisch-germanisch geprägte Kultur, eine Zeit in die man in einen Stand hineingeboren wird, der auch das Leben ausschlaggebend diktieren wird; eine Zeit in der Burg nicht gleich Burg ist und das Mittelalter (MA), welches sich über 1000 Jahre erstreckt, mitnichten gleich zu betrachten; In der es viele Erfindungen gab, aufpolierte Rüstungen, hübsche Burgfräulein und Herren sowie Prachtbauten und erste Universitäten, aber auch mangelnde Zahnhygiene, unzureichende Verhütungsmittel und Bauvorschriften.

Zuerst einmal was ist eine Burg überhaupt?

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Schätzungen zufolge könnte es bis zu 50.000 Burgen im MA gegeben haben. Bildquelle: unsplash.com

Eine allgemeinverbindliche Definition oder ein Alleinstellungsmerkmal lässt sich nämlich nicht ausmachen.
Es konnte eine Wehranlage sein, privater Wohnsitz, Herrschaftssymbol, Zollburg oder einer Stadt zugeordnet werden.
Der Begriff leitet sich von den Vorläufern der heutigen Burgen ab – Römerkastelle, die bereits „burgus“ genannt wurden, ein Wort allerdings, welches man sich wohl von den Germanen geliehen haben soll.

Eine trockene Auflistung:

Dynastenburgen, Reichsburgen, Landesburgen, Bischofsburgen, Ordensburgen, Amtsburgen, Ganerbenburgen, Garnisionsburgen, Zollburgen, Sperrburgen oder Belagerungsburgen, Klosterburgen, Fliehburgen, Volksburgen, Kirchenburgen oder Wehrburgen.

Ihr seht, eine Burg wurde also sehr vielfältig verwendet, aber manche Bezeichnungen lassen eine Vorstellung, wer die Bewohner oder Nutzer waren sehr gut zu. Dementsprechend gestaltet sich das Leben zwangsläufig extrem unterschiedlich. Einer ordinären, typischen Burg wie wir sie uns vorstellen, einer Höhenburg vielleicht, aus Stein gebaut, bewohnt von der High Society der damaligen Zeit werden wir uns jetzt zuwenden, dabei aber die Burgen des niederen Adels, als Kontrast, mit einbeziehen.

Was gab es alles auf einer Burg?

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Handwerker zur Instandhaltung und Werkstätten brauchte jede Burg. Bildquelle: unsplash.com

Außer Flöhe und Wanzen, welche die Bewohner stetig begleiteten, gab es zusätzlich auf einer prachtvollen Burg den Hauptturm – Bergfried genannt, der den höchsten Turm als letzte Zufluchtsstätte darstellte; eine stattliche, mit bis zu vier Metern dicke Ringmauer, eine Zugbrücke, ein Fallgitter, einen oder zwei Burggräben bei Niederungsburgen und die fulminanten Aborterker aus der man seine Exkremente fallen ließ. Im Burghof waren Brunnen oder Zisterne zu finden, eine Kapelle, der Palas, der die Wohnräume für die Familie beinhaltete, mit einer Kemenate, vom Burgfräulein mit Kindern bewohnt und dem oft einzig beheizten Raum in der ganzen Burganlage, mit einem Kamin (lat. caminus) bedacht. Der Fest- und Speisesaal musste für die Betuchten natürlich Standard sein.

In der Vorburg befanden sich Lagerräume, Schmieden, Ställe oder Gemüsebeete. Hier wurden auch die Bediensteten untergebracht. Diese bestanden beispielsweise aus Mägden, Zofen, Bäcker, Köchen,  Handwerkern wie Schmiede, Steinmetze und Zimmermänner oder dem Kaplan der die Gottesdienste durchführte, dem Burgvogt der den Herrn in Abwesenheit vertrat, mehrere Wächter und die Knechte die sich z.B. um Felder, Wälder, Weinberge und Tiere bemühten. Vielleicht gab es auch noch einen Jagdmeister oder einen Hofnarren und natürlich Pagen, Knappen, Kämmerer und Waschfrauen. Zu allem Überdruss wurden auch noch die Verstorbenen der Familie und Gefangene, unter der Erde oder in Verliesen, auf einer Burg beherbergt.

Demgegenüber stand der niedere Adel: ein ärmlicher Ritter beispielsweise und seine Frau, wenn er denn Eine hatte, durften wenn es gut lief eine Magd und einen Knecht ihr eigen nennen. Sie lebten vielleicht auf einer Motte. Eine Motte ist ein vorwiegend in holzbauweise errichteter mittelalterlicher Burgtyp, der auch als Erdhügelburg bezeichnet wird. Hier steht ein Holztürmchen auf einem aufgeschütteten Sandhaufen, umringt von Holzpalisaden, die schnell Feuer fingen. Das waren zugleich auch die Änfänge des Burgmaterials im Frühmittelalter; Holz und Lehm, willkommene Sachgegenstände. Heutzutage hätte der „arme“ Mann wahrscheinlich eine Metall/-Steingabione von Hornbach.

In diesem Miniaturbau mit Hof, lebten sie nun zusammen mit ihrem Vieh, wie Hühner und Schweine, im gleichen Raum, das nicht nur als Nahrungsquelle fungierte sondern auch als organischer Heizkörper. Der Geruch, der hier fabriziert wurde, auch wenn sie denn ins Stroh urinierten, etc. wurde sicherlich schnell zur Gewhonheit und störte kaum. Die Hygiene, auch bei der Zahnpflege unterschied sich allerdings wie konträr bei den Kardashians des Adels unwesentlich. Was ließ man in der Zeit ebenfalls vermissen? Genau! Strom, Telefon oder Nasenhaarschneider waren noch nicht erfunden und Glas kam erst sehr spät auf und war nur extrem wenigen im Hochadel vorbehalten, bis die Butzenscheiben Einzug hielten. Das sind die die aussahen wie abgeschnittene Weinflaschen deren Grundfläche nun irgendwie mit vielen anderen gleichgesinnten Kreisen zusammengepuzzelt wurden. Das führt uns jetzt unweigerlich zur Frage:

Wie war nun das Leben auf der Burg im Mittelalter?

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Schach existierte bereits im Mittelalter und wurde Pagen gern beigebracht. Bildquelle: unsplash.com

Sich wiederfindend auf einer Steinburg des Hohen Adels war es trotz aller Größe, angesichts der Anzahl der dort lebenden Personen und dem Vieh, inklusive der oft doppelten Anzahl an Pferden, sehr beengt. Je nach Position und Stand etwas mehr oder weniger. Man munkelt sogar in einem Bett der Burgfamilie schliefen mehrere Mitglieder. Die Bediensteten hatten natürlich nur ein Strohlager auf dem harten Steinboden, das sie sich mit Anderen teilten. Im Sommer spendeten die Mauern sicherlich Schatten und kühlten die heiße Luft herunter. Wenn wir uns jetzt aber vorstellen wie es sich ohne Fenster an einem strengen Wintertag anfühlt, wissen wir es war auch bitterkalt. Des Weiteren fiel wenig Licht in die einzelnen Räume und dimmbare Straßenlaternen oder Nachttischlampen gab es nur in Form von brennenden Kerzen aus Bienenwachs oder Ölen.

Man musste sich entscheiden zwischen Licht und Kälte oder Dunkelheit und Wärme. Über die Hygiene sprachen wir bereits ein wenig. Hier wurden viele Errungenschaften der Antike einfach über Bord geworfen oder gerieten gänzlich in Vergessenheit. Fließendes Wasser, bis auf wenige Ausnahmen, gab es leider nicht mehr und so kamen auch immer wieder Krankheiten auf. Der Alltag der Bewohner begann mit Erwachen der Sonne und endete mit ihrem Untergang. In den warmen Monaten drehte sich alles um die Landwirtschaft und um die Versorgung der Bewohner. Wenn die Burgfamilie nicht zu sehr in ihren Big Five der Persönlichkeitsentwicklung verstrickt oder neurotischen Stimmungsschwankungen unterlegen war, ließ sich sagen, dass das Leben eher eintönig war. Hierbei unterschied es sich natürlich stark. Der Burgherr traf Entscheidungen und bemühte sich hoffentlich um das Wohlergehen der Bewohner. Er war oft auf Reisen und kümmerte sich um weitere Burggeschäfte zusätzlicher Burgen. Unser „armer“ Ritter hingegen musste eher 7 Tage und 16 Stunden am Tag schuften und dennoch ab und an mit knurrendem Magen ins Bett gehen. Um Pisastudien kümmerte sich hier Niemand, Bildung war auch für die Superreichen kein Dreh-und Angelpunkt. Teils konnte man lesen und rechnen, aber es war nur wenigen vorbehalten und wenige kümmerten sich darum.

Brot & Spiele im Mittelalter

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Zeidler, so hießen die Imker im Mittelalter, stellten damals Honig und Bienenwachs für Kerzen her. Durch den immensen Bedarf gab es auf fast jeder Burg Bienenvölker. Bildquelle: unsplash.com

Getreide bildete den Hauptbestandteil der ca 70 Prozent aller Inhaltsstoffe fester Nahrung, die den Dünndarm durchliefen. Reis und Kartoffeln waren keine Ausgangsprodukte für ein delikates Mahl in Europa, da diese Sachen noch nicht existent waren. Die 13.000 Jahre alte Kartoffel beispielsweise, einst Tartuffel oder Erdknolle genannt wurde erst von den Spaniern im 16.Jahrhundert zu uns gebracht, nachdem Sie halb Südamerika verwüsteten.

Milch und Eier standen noch auf dem Plan. Von Fleisch wurde eher abgesehen, wenn man die großen Bankette außer Acht lässt. Da das Wasser oft faulig war musste man, um auf Nummer sicher zu gehen, auf Bier mit geringem Alkoholgehalt umsteigen. Tiere sollten erst als Lasttier auf dem Feld, etc. Dienst erweisen bevor es auf den Tisch kam. Da die Zähne damals so schlecht waren wurde das Getreide oft als Brei verabreicht, aber wo ist hier der Unterschied zu heute zu sehen, bei allen Freiwilligen die modebedingt unfreiwillig auf ihre Linie achten und deshalb Haferbrei zum Frühstück vertilgen. Lächelnde Personen mit geöffnetem Mund auf Gemälden oder Wandteppichen sucht man vergeblich.Wer möchte 20-Jährige mit fehlenden Zähnen sehen, so dachte man wohl damals.

Es gab bereits Spiele wie Trick Track, ein Vorläufer von Backgammon, oder Schachzabel dem Schach sehr ähnlich. Letzteres sollten Pagen in ihrer Ausbildung zum Ritter erlernen, um strategisches Denken und Konzentration zu schulen, resp. sollte Geduld und Benehmen gefördert werden. Auch diverse Ballspiele oder Kegeln waren eine attraktive Freizeitbeschäftigung. Da sich bei mir die Sonne bis morgen verabschiedet hat, schließe ich gern den Artikel, um Euch anzuhalten nicht alle Informationen aus der Zeit von Film und Fernsehen zu übernehmen und hoffe Ihr konntet ein wenig für das Mittelalter begeistert werden und es beginnt für Euch farbig, plastisch und lebendig zu werden.

Insgesamt war das Mittelalter eine Zeit großer Veränderungen und Entwicklungen, die die europäische Geschichte bis heute prägen. Die mittelalterliche Kultur und Geschichte hat bis heute Einfluss auf Kunst, Literatur und Gesellschaft und bleibt eine wichtige Zeit in der europäischen Geschichte.

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