Nur wer etwas schafft, ist auch etwas wert? Wer etwas „Gescheites“ lernt, verdient auch viel? Sind also gut bezahlte Jobs mehr wert als schlecht bezahlte? Was würde jetzt eine Altenpflegerin, eine Krankenschwester, oder ein Arbeiter bei der Müllabfuhr sagen? Ist die Arbeit, die ein Abteilungsleiter eines Großunternehmens leistet, mehr wert als die Arbeit derjeniger, die einen Beitrag an der Gesellschaft leisten? Knapp 65 Prozent der Angestellten halten ihre Arbeit für sinnlos – was bedeutet das für uns als Gesellschaft? Das bedingungsloses Grundeinkommen Deutschland wird kommen! In welcher Form es kommt, müssen wir als Gesellschaft gestalten. Um gestalten zu können, sollten wir uns näher damit beschäftigen.
Es gibt viele Gründe für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wenige sprechen dagegen.
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Jeder ist seines Glückes Schmied – Wirklich?!
Die meisten gut bezahlten Jobs sind nur dazu da, um den eigenen Status zu verbessern. Die schlecht Bezahlten arbeiten sich für eine gut laufende Gesellschaft auf. An was misst man eine gut laufende Gesellschaft? Anhand der Banker, die mit Geld der Millionäre zocken, und wenn es nicht klappt, die Altenpflegerin mit ihrem Steuergeld einspringt? Woher kam es in unserer Gesellschaft, dass wir Menschen bewundern, die andere ausnehmen und daran auch noch reich werden? Ein bedingungsloses Grundeinkommen wird spalten, wird uns an die Grenzen des Denkbaren bringen. Es ist unbequem, darüber nachzudenken, wem oder was man eigentlich nacheifert. Ist es der Profifußballer, der sein Geld in Steueroasen parkt, um ja nicht Steuern abzudrücken? Ist es der eigene Chef, der mit seiner 20 Liter SUV-Schleuder für einen sechsstelligen Betrag zur Arbeit fährt, aber seinen Angestellten nur den Mindestlohn bezahlt?
Das bedingungsloses Grundeinkommen bringt uns an Grenzen
Es bringt auch mich an Grenzen. Ich bin auch ein Kind jener Eltern, die sich tagtäglich bis zu 20 Stunden aufgearbeitet haben. Ich bin auch damit groß geworden: Nur wer leistet, kann Ansprüche stellen – und vor allem gutes Geld verdienen. Ist das tatsächlich so? Die derzeit reichsten Menschen in Deutschland haben ihr Vermögen schon zu Zeiten der NS-Zeit gemacht. Durch Vererbung und Erhalt innerhalb der Familie zu noch mehr Vermögen aufgebaut. Eine Umverteilung ist angebracht. Start-Ups mit sehr guten Ideen und Möglichkeiten bekommen kaum Kredite oder Finanzierungen von Banken, denn das Risiko ist zu hoch. Aber wer Erbe oder Anteile einer 100-jährigen Dynastie hat, selbst nichts kann, bekommt, ohne ein Wimpernzucken von Seiten der Bank, Kredite. Ist das richtig? Wollen wir keine Gerechtigkeit. Bestimmt die Geburt unseren Wohlstand?
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem bedingungslosen Grundeinkommen. Das Buch „Utopien für Realisten“ von Rudger Bregman ist ein ausgesprochen Augen öffnendes Buch, und für jeden zu empfehlen. Fantastisch recherchiert und herausragend erklärt. Ich würde es auch „Bedingungsloses Grundeinkommen für Dummies“ nennen.
Auch die 40 Stunden Woche wurde einmal erfunden und durchgesetzt. Das war auch einfach mal eine Idee. Wir sollten bessere Ideen verwirklichen.
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Die Geschichte für das bedingungsloses Grundeinkommen ist alt. Schon zur Zeiten der Industrialisierung wurde darüber diskutiert. Schon damals war die Argumentation, dass unser Wohlstand durch Technologien, Produktionen und Institutionen Produkte der Vergangenheit sind – und die sollte man der Gesellschaft auch zurückgeben können. Bedingungslos. Man wird kaum glauben, wo sich das erste Mal der Geschichte ein bedingungsloses Grundeinkommen fast durchgesetzt hätte. In den USA! Und zwar unter Nixon!
Die USA – Der Vorreiter des bedingungslosen Grundeinkommens
Nixon war ein republikanischer Präsident, und er wollte unbedingt der erste Präsident sein, der das bedingungsloses Grundeinkommen einführt. Nixon kennen die meisten nur noch aus der Watergate Affäre und seiner „Law and Order“ Politik. An was ist das bedingungsloses Grundeinkommen in den USA gescheitert? An den Demokraten. Sie wollten, dass den Menschen monatlich mehr Geld zur Verfügung steht, als es damals im Gesetzestext stand. Heute verteufeln beide Seiten die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens als linksradikal. Dabei ist das Grundeinkommen alles andere als links.
Entgegen der allgemeinen Annahme, dass, wenn man Menschen Geld bedingungslos zur Verfügung stellt, diese faul werden und nichts tun, sprechen inzwischen herausragende Studien. Schon zur Zeit Nixons gab es Studien, wie es jeden Einzelnen stärkt, die Gesellschaft verbessert und Produktivität erhöht, die zu mehr Steuereinnahmen führen. Dass Menschen faul sind, ist eine Meinung, die wir unbedingt aus unserem Gedankengut streichen müssen. Arbeit muss neu gedacht werden.
Arme Menschen sind häufiger krank – Eine Belastung für das solidarische System
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass arme Menschen schlechte Entscheidungen treffen, unabhängig vom Bildungsgrad. Schlechte Entscheidungen sind zum Beispiel, dass eine arme Familie sich trotzdem einen Flachbildschirm-Fernseher kauft, obwohl sie verschuldet ist. Wer nie arm war, kann es nicht verstehen. Aber ich versuche es zu erklären: Wer monatlich ein geringes Geld zur Verfügung hat, davon auch noch Schulden abbezahlt, wird am Ende des Monats nichts mehr haben. Auch die Armen investieren durch ihre Entscheidungen in sich selbst – also in den Flachbildschirm-Fernseher. Auch wenn diese Entscheidungen falsch sind. Diese Entscheidung würde auch ein Millionär treffen, wenn er arm wäre. Hinzu kommt die andauernde psychische Belastung, wie man seine Miete bezahlen soll, Essen für die Kinder kaufen, oder noch Schulgeld stemmen muss. Dieser Stress führt zu psychischen und körperlichen Krankheiten – das habe ich mir nicht ausgedacht, das ist wissenschaftlich bewiesen.
Wer aber immer genug Geld zur Verfügung hat, ist freier, produktiver und gesünder. Zum bedingungslosen Grundeinkommen gab es jahrelange Studien in Kanada, den USA und England. Sie haben alle ähnliche Probanden mit ähnlichen Vorgeschichten, und, man kann es kaum glauben, mit gleichen Ergebnissen durchgeführt.. Alle haben sie Probanden aus der unteren Gesellschaftsschicht genommen, Odachlose oder sozial schwache Menschen herausgepickt, und ihnen über mehr als einem Jahr ein bedingungsloses Grundeinkommen zukommen lassen.
Diese Idee wird unsere Grundsätze, Vorbilder und vorherrschende Meinungen in Frage stellen und uns an Grenzen bringen.
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Was ist passiert? Sie haben sich nicht tot gesoffen! Ja, es gab den Einen oder Anderen, der es nicht gepackt hat. Aber ca. 80 Prozent dieser Probanden, denen es vorher an Wohnung, Hygiene, Gesundheit und Geld gemangelt hat, hatten am Ende zumindest wieder einen Job. Mehr als ein Viertel der Probanden haben sich selbstständig gemacht und hatten sogar Angestellte. Dass sich alle eine Wohnung leisten und ihre Familien ernähren konnten, ist nur ein kleiner Maßstab. Denn das Wichtigste war: Sie waren glücklich, produktiv, und fühlten, dass sie auch ein Teil dieser Gesellschaft sind. Der wirtschaftliche Nebeneffekt war, dass sich die Ausgaben, die der Staat zur Finanzierung dieser Studien herausgenommen hat, durch Steuereinnahmen doppelt refinanziert hat.
Der Mensch kann mehr: Jeder von uns ist mehr als das, was er arbeitet
Auf unsere Gesellschaft kommen schwere Zeiten zu, wenn wir nicht jetzt anfangen, umzudenken. In ein paar Jahren wird die Zahl der Rentner die Zahl der Arbeitnehmer daher um ein Vielfaches übersteigen. Die Folge: Die kommenden Generationen, und dazu zähle ich auch mich, werden den Ruhestand der Babyboomer kaum finanzieren können. Der digitale Wandel, der einen ähnlichen Umbruch in unserer Gesellschaft machen wird wie die damalige Industrialisierung, wird Arbeitsplätze kosten. Ihr schüttelt den Kopf? Selbstfahrende Autos gibt es schon. Die Teststrecken für selbstfahrende Lastwagen gibt es schon. Wenn man mal das Internet in unsere Bürokratie lassen würde, dann gäbe es jetzt schon 20 Prozent weniger Beamte. Es gibt Lager, wo noch vor 15 Jahren 200 Mann gearbeitet haben – jetzt ist dort genau einer in jeder Schicht. Roboter, die Pflegekräfte entlasten, gibt es schon. Telefonistinnen, Sekräterinnen, Produktionsarbeiter werden von Robotern schon seit 20 Jahren ersetzt.
Der Kapitalismus ist mit Wumms gegen die Wand gefahren – Mehr Belege braucht man wirklich nicht!
Hinzu kommt, dass der Kapitalismus, von dem die Babyboomer so profitiert haben, der nachkommenden Generation einen Haufen Müll hinterlassen hat. Eine Welt voll mit Konflikten, Kriege um Rohstoffe, Klimaflüchtlinge und Klimakrisen. Vermüllte Meere, pestizid-verschmutztes Grundwasser, ganze Generationen, die durch Krieg, Armut, Krankheit und Ausbeutung Rachegefühle entwickeln, gegen die „da oben“ – die Reichen, die ihre 20. Yacht „brauchen“. Wer soll das finanzieren? Wollen die Ü60 arbeitend in den Sarg steigen, um diese Schäden wieder auszugleichen? Ich persönlich denke nicht über meine Pension nach, momentan bekomme ich keine. Ich denke genau über diese Folgen des Turbokapitalismus nach, und wie wir zusätzlich zu den Babyboomern, die in Rente gehen, diese Schäden an der Allgemeinheit finanzieren sollen!
Nicht mehr durch die Arbeit definieren, sondern jedes Individuum definiert seine Arbeit!
Ja, es entstehen neue Jobs. Definitiv. Aber es sind im Vergleich wenige. Denn was der Fortschritt und Technologie immer gebracht hat, ist die Tatsache, dass sie weniger kostet als ein Mensch. Habt ihr jetzt Angst vor der Zukunft? Nein, braucht ihr nicht zu haben. Die Zukunft bringt etwas noch nie Gedachtes. Wir werden alle arbeiten lassen. Die Bullshit-Jobs und Jobs, die keiner machen will, wie putzen, am Fließband arbeiten und Kartonagen zusammenfalten oder Menschen mit Übergewicht heben, Tag ein Tag aus. Will die jemand freiwillig machen?! Lassen wir das doch einfach Roboter machen, sie können es viel besser, effektiver, schneller und sind nie krank!
Ich persönlich glaube schon, dass soziale Berufe von leidenschaftlichen Menschen gewählt werden, die ihren Job gern machen. Aber den Lohn, den sie wirklich verdienen sollten, ist für mich ein anderer als der, den sie jetzt bekommen! Und ich glaube auch, dass kranke Menschen nur durch echte menschliche Fürsorge gesund werden und sich besser fühlen! Deswegen sind Menschen an dieser Stelle notwendig. Aber gegen einen Roboter, der hebt und schiebt, hätte ich trotzdem nichts!
Wenn viele zusammen halten und solidarisch sind, sind wir gemeinsam stark. Das ist auch der europäische Grundgedanke.
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Wie kann der Staat ein bedingungsloses Grundeinkommen Deutschland nun finanzieren?
Hier gibt es tatsächlich mehrere Modelle und Rechenbeispiele. Ich bin ein Fan von einer europäischen Transaktionssteuer, gepaart mit einer Steuer auf Digitalisierung. Wenn Roboter oder eine Künstliche Intelligenz (KI) Menschen ihren Arbeitsplatz wegnimmt, dann sollten sie wenigstens eine Art Lohnsteuer zahlen. Eine Art Gesellschaftssteuer, die das bedingungsloses Grundeinkommen Deutschland finanziert. Aber nicht nur das, sondern auch eine Digitalisierung in der Schule. Was wir brauchen, sind Nachkommen, die sich um die neue Technologie kümmern. Die Unternehmen sparen sich die Löhne, und Gewinnmaximierung wäre nicht mehr das höchste Gut. Sondern eine Gleichberechtigung jedes einzelnen Bürgers. Das momentane Hartz 4 Modell, beziehungsweise das Arbeitslosengeld I und II -Modell, ist momentan nur um ein paar Prozentpunkte billiger, als wenn wir jedem ein Bürgergeld oder das bedingungsloses Grundeinkommen Deutschland zukommen lassen würden. Unbürokratisch und praktisch. Denkt mal darüber nach! Die meisten Steuern fließen nur in den Staatsapparat.
Mein bedingungsloses Grundeinkommen -Fazit: „Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien“, Oscar Wilde
Wir alle müssen mit gestalten, eine Diskussionsgesellschaft werden. Eine, die mutig voran geht. Denn ein bedingungsloses Grundeinkommen wurde schon oft gedacht und durchgespielt, es ist also nichts Neues. Ihr braucht keine Angst vor der Zukunft zu haben, denn wenn es kommt, wird jeder das tun, was er schon immer machen wollte. Vielleicht wird ein Vollzeit arbeitender Lastwagenfahrer sein Hobby zum Beruf machen, oder ehrenamtlich in einem Altersheim arbeiten? Es werden neue, vielfältige und innovative Ideen entstehen, die auch die Demokratie stärken. Dieses System könnte sich selbst finanzieren, was jedem Ökonomen Freudentränen in die Augen steigen lässt. Start-Ups würden finanziert werden, weil der Kreditnehmer immer ausreichend Geld für den Kredit zur Verfügung hat. Das könnte zu einem glücklichen Volk führen. Denn ein glückliches Volk wird immer beitragen wollen! Mein-Grundeinkommen.de hat nun die Zuschüsse für ein Pilotprojekt bekommen: Meldet euch kostenlos kostenlos bei dieser Studie an, und für 3 Jahre erhalten 120 Menschen ein kostenloses Grundeinkommen.
In ein paar Jahren wird die Digitalisierung jeden vierten Job in Frage stellen. Was wir nun brauchen, sind die richtigen Antworten! Niemand ist nutzlos und jeder hat seine Talente und Fähigkeiten – die Gesellschaft wird diese auch brauchen! Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
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