Keiner traute sich im Modebusiness so viel Rebellion, wie er. Er schockte mit seinen Kollektionen. Kaum Alltagstauglich aber sowohl kreativ als auch handwerklich auf dem höchsten Niveau. Er brachte mollige, tätowierte, alte und behinderte Menschen auf den Laufsteg, weil für ihn Mode nicht nur eine vorbeiziehende 0815 Schönheit ist, sondern in jedem von uns steckt! Die Rede ist von einem der größten Designer der Welt, der diese Woche seinen Abschied aus dem Modezirkus genommen hat. Keiner weiß, wie es für ihn weitergeht, aber klar ist, er wird uns überraschen und uns wiedermal über den Tellerrand schauen lassen! Es ist an der Zeit sich mit dem Leben von Jean Paul Gaultier auseinander zu setzen und mal zu schauen, warum er so geworden ist, wie er einfach ist – nämlich – grandios!
Jean Paul Gautiers erste Kundin war seine Mutter. Diese war auf seine Kreation mehr als stolz.
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Das Unperfekte begehren!
Es ist ein großer Verlust im Modebereich, dass jetzt eine leitende Figur wie Jean Paul Gaultier geht. Den Ruhestand hat er sich allemal verdient. Er hat mit Konventionen gebrochen. Nun wird er schon 68 Jahre alt und begann seine Karriere bereits mit 18 Jahren bei Pierre Cardin. Er absolvierte nie eine Ausbildung zum Modedesigner. Eigentlich begann seine Karriere schon im zarten Alter von 5 Jahren, als er bei seiner Oma Tag täglich im Schönheitssalon saß und vor sich hin zeichnete. Er phantasierte und zeichnete sich die Kundinnen seiner Oma in neue Rollen mit neuen Kleidern. Er war ein sehr schüchternes und zurückgezogenes Kind. Von sich selbst sagst Gaultier, dass er sich sehr einsam gefühlt hat.
Ein Schlüsselerlebnis seines Lebens war ein eigentlich schlechtes auf dem Gymnasium. Er zeichnete im Kunstunterricht nackte Frauen und wurde von der Lehrerin vor der ganzen Schule bloßgestellt. Die Strafe ging wohl nach hinten los, als er auf einmal viele Anfragen zu seinen Zeichnungen von Mitschülern bekam. Dieses Erlebnis hat dazu geführt, dass er alles was er bis dahin gezeichnet hat, zu Pierre Cardin schickte, um sich für einen Job zu bewerben. Dieser hat ihn noch am selben Tag eingestellt.
Jean Paul Gaultier designte nicht nur Haute-Couture sondern auch ganze Kollektionen für Kinder.
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Wie eine Schockwelle, die durch den Raum ging!
Nun startete die steile Karriere des Jean Paul Gaultiers und er ging trotz seiner rebellischen Art immer mit Bedacht vor. Cardin sann ihn nach Manila, um der Einkleider von Imelda Marcos zu sein. Die Ehefrau vom damaligen Diktator der Philippinen, verschwenderisch und brutal zu den Bediensteten. Nach zwei Jahren kam er nach Paris zurück und verliebte sich in Francis. Die beiden machten sich selbstständig unter dem Namen Jean Paul Gaultier.
Getrieben von der Punk Mode, Stilsünden und Bondage-Accessoires kreierten das Pärchen einen ganz anderen Stil, als der der vorherrschte. Denn die Modewelt war zu der Zeit eine andere, als die, die wir heute kennen, mit Pop-Stars, Schauspieler und Fußballer in der Front Row. Modeschauen waren ausschließlich Veranstaltungen für ältere und wohlhabende Frauen mit schweren Parfums. Die Models von damals, waren athletische blonde Mädels, meistens aus Schweden. Die Models trugen noch Nummern und liefen einzeln über die Bühne, ganz ohne Musik. Eine Show ging 45 Minuten lang und nicht so wie heute 8 Minuten. Diese Konfirmation, Einheitlichkeit und Konservativität der 1970er Jahre war Jean Paul Gaultier ein Dorn im Auge. Zu gleichen Zeit brachte er Alte und Dicke auf den Catwalk und es ging eine Schockwelle durch den Raum.
Schönheit: die Harmonie der Gegensätze
Jean Paul Gaultier wurde als „Enfant Terrible“ beschimpft. Er selbst sieht sich nicht als schreckliches Kind. Er revolutionierte die Modewelt. Schönheit ist für ihn die Harmonie der Gegensätze. Das fühlte er schon seit er denken kann und zieht diese Einstellung bis ins hohe Alter mit. Er kämpfte für diese und bekam Recht. Sein Parfum „Classique“ zeigt diesen Kampf. Der Flacon, überall auf der Welt bekannt, zeigt den weiblichen Torso in einem Korsett für Frauen und für Männer einen männlichen Torso. Das Parfüm steckt in einer Blechdose. So wollte es Gaultier. Marketingexperten sagten dem Parfum ein Ende bevor es rausging hervor: „Das wird nicht funktionieren!“ Der Gegensatz in diesem Artikel ist, das Parfum Luxus bedeutet und eine Blechdose ein ordinärer Wegwerfartikel ist. Dieser Gegensatz ist das, was Jean Paul Gaultier anzieht und für ihn ist es die pure Harmonie. Das Parfum verkaufte sich über 40 Millionen Mal.
Jean Paul Gaultier ist ein Rebell, der die Modeindustrie aufgemischt hat. Er sagt von sich selbst, er sei nur ein ganz klein wenig Punk!
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Das wohl bekannteste Bühnenkostüm trug Madonna. Jean Paul Gaultier entwarf ein Korsett mit spitzen Brüsten. Dieses Bild kennt wohl jedes Kind und jeder Rentner. Er brach mit einer Einfachheit das gängige Bild von Schön. Madonna begriff diesen Stil, als Frau mit Sexappeal zu spielen, zu provozieren und vor allem in Frage zu stellen. Genau das wollte Gaultier mit seinen Kreationen auch. Das Geschlechter-Bild verschwamm. Er steckte Männer in Röcke. Ein Unding. Gaultier verstand nicht, warum Männer keine Röcke tragen durften, denn Männer trugen bis zu den alten Römern Röcke. Sichtbarkeit der Waden galt als phallische Kraft im Mittelalter.
Kein Freiraum für frische Ideen!
Die Presse verhielt sich immer gespalten gegenüber Gaultier. Er kritisierte das Modebusiness auf seine Art. Jetzt hat er eine Größe erlangt, an dem er ehrlich sagen kann, dass 8 Kollektionen, statt wie früher zwei Kollektionen im Jahr, einen körperlichen und psychischen Tribut zollen. Er würde sterben, wenn er mit diese Schnelllebigkeit des Modebusiness gleichkommt. Das ist eine Ehrlichkeit und eine innere Klarheit, die beeindruckt. Denn wenn wir darüber nachdenken, dann sollte sich das Modebusiness, aber auch jeder von uns, darüber Gedanken machen, wie viel wir besitzen und wie viel wir konsumieren sollten und dürfen. Trotz seiner Rebellion, lebt Jean Paul Gaultier in Ruhe und Klarheit und geht mit Bedacht an die Schönheit der Welt und des Menschen ganz natürlich heran, welche uns beeindruckt. Wir verneigen uns vor einer ganz großen Persönlichkeit, die Mode für Menschen kreiert hat und nicht Mode für Geld.
„Guter Geschmack und reine Eleganz interessiert mich nicht!“
Doch auch sein steiler Weg war geebnet mit Schicksalsschlägen, Einsamkeit und Traurigkeit. Sein Lebensgefährte Francis starb an HIV. Da wollte er alles hinschmeissen, aber tat es nicht. Seine liebevolle Familien und Freunde haben ihn zu einen gesunden Menschen gemacht, der sich, wie so oft in der Kunst und im Modedesign, nicht durch den inneren Schmerz geplagt hat. Seine Großmutter war die Herzensperson seines Lebens. Sie war auch die Erste, die schon vor ihm wusste, dass er homosexuell sei. „Die Veranlagung eines Menschen macht ihn nicht zu einem schlechten Menschen!“, sagte sie. Aber auch seine Eltern waren kümmernde und liebevolle Menschen. Er ist wohl der Beweis dafür, dass auch ohne Schmerz und Vorgeschichten großartige Künstler sich entwickeln können.
Jean Paul Gaultier ist nicht nur kreativ ein Genie sondern auch handwerklich begabt.
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Sein Imperium Jean Paul Gaultier war des Öfteren kurz vor der Insolvenz gestanden. Er selbst sagt, dass er nie ein guter Manager war, hatte sich nur ein kleines Haus in Paris geleistet und ein Wochenendhaus auf dem Land. Vor einigen Jahren verkaufte er die Mehrheit seiner Anteile an ein großes Modeunternehmen und kümmerte sich ausschließlich um die Haute-Couture.
Seit seiner Kindheit hörte er seiner Intuition zu, vertraut ihr und ist diesen Weg geradlinig gegangen. Das können nur starke Charaktere und Persönlichkeiten. Wir, von Rabatt-Coupon sind gespannt, was Jean Paul Gaultier in den nächsten Jahren hervorbringt. Eins ist klar – er wird uns zum Nachdenken bringen. Wenn wir jetzt Lust auf Fashion gemacht haben, dann schaut doch bei uns auf Rabatt-Coupon nach einen tollen Gutschein oder nach einem Parfum von Jean Paul Gaultier.
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