Finden wir jemand der es noch nicht getan hat? Ich kenne zumindest niemand, der noch nicht bei Amazon bestellt hat. Natürlich. Es ist einfach, billig und die Lieferung geht super schnell. Spricht doch nichts dagegen, oder?
Besonders aus der Corona-Krise geht Amazon als klarer Gewinner hervor. Noch nie wurde so viel bestellt wie dieses Jahr. Aber nicht alle Onlinehändler konnten vom Shutdown profitieren. Vor allem Marketplace Anbieter werfen dem Giganten vor, seine Position als Plattform Anbieter ausgenutzt zu haben. Amazon ließ während der Krise nur noch priorisierte Waren versenden. Alle Produkte die als „nicht lebensnotwendig“ eingestuft wurden, wurden zurückgestellt. Aktuell beschäftigt sich das Kartellamt mit den Vorwürfen.
Gerade in den letzten Jahren hat Amazon mit viel Kritik zu kämpfen. Aber ist da etwas dran oder kommt das laute Geschrei nur von beleidigten Einzelhändlern, die mit ihrem stationären Handel nicht mithalten können?
1 Klick und der neue Toaster kommt am nächsten Tag zu Hause an.
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Was bietet Amazon?
Um uns mit Amazon Kritik zu befassen, sollte wir zumindest etwas Hintergrundwissen über den Online Giganten haben. Hier haben wir für euch die wichtigsten Fakten zusammengetragen:
- Amazon wurde 1994 von Jeff Bezos gegründet. Damals war das in Seattle ansässige Unternehmen auf Buchhandel spezialisiert. Nach und nach expandierte Amazon in verschiedene Länder und wurde durch andere Kategorien ergänzt.
- Im Oktober 1998 konnte in Deutschland das erste Buch über das Internet bestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt besaßen lediglich 10% der deutschen einen Zugang zum Internet. Hier ist die vorausschauende Denkweise von Gründer Jeff Bezos erkennbar.
- Im Punkt Kundenzufriedenheit legt Amazon den Maßstab sehr hoch. Durch ständige Verbesserungen und neuen Innovationen kann der Marktriese Amazon einen exzellenten Service bieten. Hier schafft es momentan kein anderer Händler mitzuhalten.
- Mittlerweile profitieren über 17 Millionen deutsche Kunden vom Prime Versand, mit welchem eine bestellte Lieferung bereits nach 1 bis 2 Tagen eintrifft.
- Durch den einzigartigen Service lässt sich auch das enorme Wachstum erklären. Der Umsatz von Amazon ist in Deutschland im Jahr 2020 viermal so hoch wie 2010. Sage und schreibe 22 Milliarden US-Dollar konnte Amazon dieses Jahr erwirtschaften.
- Allein in Deutschland sorgen 20.000 Mitarbeiter dafür, dass die über 44 Millionen Kunden zufrieden sind.
Wer gerne kleine Unternehmen unterstützt, kann von unserem Naturelleshop Gutschein profitieren. Damit erhaltet ihr 25% Rabatt auf viele ausgewählte Produkte. Diese sind nicht nur Vegan und Nachhaltig sondern auch frei von Tierversuchen.
Kritik:
Amazon ist riesig und international vertreten. Das macht es besonders schwierig, die einzelnen Kritikpunkte zu beurteilen. Dinge sind von Land zu Land unterschiedlich und bei Recherchen findet man natürlich nicht nur eine Quelle. Sicherlich gibt es sehr viele weitere Punkte, die man kritisieren kann. Dieser Artikel befasst sich mit einem Bruchteil davon.
„Alexa, was weißt du alles über uns?“
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Alexa
„Schnauze Alexa“ heißt das Buch von Johannes Bröckers. Er lässt kein gutes Blatt an dem Marktriesen Amazon. Sein ewiger Endgegner ist, wie der Titel schon vermuten lässt, Alexa. Der Sprachassistent höre weltweit alles mit, wodurch der größte Händler unsere intimsten Informationen kennt. Wer also keine Alexa im Haus hat, ist sicher. Sehr erleichternd zu wissen. Aber Stopp. Da fällt mir ein, nahezu jeder trägt beinahe 24/7 ein kleines Gerät bei sich, indem sich nicht selten Siri, Cortana oder der Google Sprachassistent versteckt. Warum bleibt die Kritik hier so klein? Denkt ihr etwa, nur Amazon will eure Daten klauen?
Versteht mich nicht falsch, ich bin absolut kein Fan von Alexa und würde mir niemals eine in die Wohnung stellen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Alexa hier nicht allein den Sündenbock spielen muss. Wir sollten unsere Daten allgemein besser schützen. Nicht nur im Hinblick auf Sprachassistenten. Es ist wichtig darauf zu achten, was man von sich preisgibt. Besonders im Hinblick auf Soziale Netzwerke.
Nachhaltigkeit
Gerade in der Weihnachtszeit werden ein Haufen Päckchen durch das ganze Land geschickt. Zeit, einen Blick auf ein sehr wichtiges Thema zu werfen. Nämlich die Nachhaltigkeit. Hier sollte man erst einmal den stationären Handel mit dem Online Handel im Allgemeinem vergleichen. Auch ich war lange Zeit der Überzeugung, Stationär einzukaufen wäre deutlich nachhaltiger. Überraschenderweise ist das aber nicht ganz richtig. Als Erstes ist der Wohnort der Kunden von Bedeutung. Wer mit dem eigenen Auto erst einmal in die Stadt fahren muss, um seine Einkäufe zu erledigen, steht im Endeffekt mit einer Bestellung im Internet besser dar. Natürlich trifft das nicht auf jene zu, die mitten in der Stadt wohnen und mit öffentlichen Verkehrsmittel zum stationären Handel gelangen können.
Ist das Paket dann bestellt, kommt die nächste Klimasünde direkt mit ins Haus. Unmengen an Plastik. Verpackungsmaterialien sind ein riesiges Problem. Auch wenn in Deutschland deutlich mehr Kartons als Plastik verwendet werden, ist hier ein riesiges Defizit das aufgearbeitet werden muss. 2018 entstanden in Deutschland durchschnittlich 227,5 Kilogramm pro Kopf. Ich will mir gar nicht ausmalen wie viel 2020 entstanden ist. Hier muss sich wirklich jeder an die eigene Nase fassen und Verpackungen so gut es geht vermeiden. Amazon bietet zu Beispiel die Funktion, nach Produkten mit frustfreier Verpackung zu suchen. Diese Informationen erscheinen auf der Produktdetailseite, wo beispielsweise auch Produktfarbe und -größe angegeben sind.
Wer oft bestellt, genießt höchst wahrscheinlich auch den Luxus von Retouren. Was nicht gefällt/passt oder doch nicht mehr benötigt wird, wird zurückgeschickt. Das Problem hierbei, eine Retoure wieder in den Verkauf zu bringen kostet Amazon im Schnitt 15 €. Bei Retouren unter diesem Wert ist eine Entsorgung schlichtweg die wirtschaftlichste Lösung. Hier bekleckert sich Amazon durch die Entsorgung sichern nicht mit Ruhm, was auch stark kritisiert werden sollte. Allerdings wird hier auch ein großes Problem in Deutschland entblößt. Müll Entsorgung darf einfach nicht so billig sein. Wer viel Müll produziert belastet die Umwelt und sollte dafür auch mit hohen Müllsteuern bezahlen.
Nachhaltigkeit und Trends passen nicht zusammen? Doch. Es muss nicht immer gebraucht sein. Bei Trendraider bekommt ihr eine coole Box, die viele neue Lifestyle Produkte enthält. Das beste daran: Die Boxen sind nachhaltig, plastikfrei und jedes Produkt ist Tierversuchs frei.
Arbeitsbedingungen
Harte Arbeit, strenge Überwachung & befristete Verträge! Nicht wenige ehemalige Amazon Mitarbeiter kritisieren die Arbeitsbedingungen stark. Wer zu lang krankgeschrieben ist oder nicht mit der durchschnittlichen Arbeitsleistung mithalten kann, braucht sich keine große Hoffnung auf eine Verlängerung des Vertrags machen. Außerdem sind die Pausen kurz und Sitzmöglichkeiten gibt es quasi keine. Trotzdem können die Löhne, die der Konzern seinen Mitarbeiten bezahlt, nicht wirklich kritisiert werden. Mit 9,55 € Stundenlohn plus Boni im ersten Jahr liegt das Einkommen der Mitarbeiter am oberen Ende in der Logistikindustrie üblichen Gehaltsklasse. Natürlich würde nach Einzelhandelstarif mehr herauskommen, aber auch wenn Amazon ein Händler ist, bleibt Pakete packen eine logistische Tätigkeit. Das die Löhne für diese Branche trotzdem höher ausfallen könnten, ist keine Neuigkeit.
Wer schlechte Arbeitsbedingungen kritisieren will, muss nicht nur Amazon an den Pranger stellen. Auch Deichmann, Netto oder Galeria Kaufhof haben mit ihren schlechten Arbeitsbedingungen schon Schlagzeilen gemacht.
Warum landen die meisten Rücksendungen im Müll?
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Zerstörung des stationären Handels
Wohl die größte Kritik ist, die Behauptung der Online Gigant Amazon zerstöre den stationären Handel. Viele kleine Läden ohne Onlineshop gehen im Rennen gegen Amazon unter. Doch trägt hier wirklich Amazon die Verantwortung? Im Endeffekt sind es doch du und ich, die sich dazu entscheiden, ihre Einkäufe bequem Online zu erledigen. Jeff Bezos hat das früh erkannt und konnte seinen Vorsprung im Online Handel bis heute so stark ausbauen, sodass es jetzt wohl unmöglich ist ihn einzuholen. Wettbewerb eben.
Für kleine Läden stellt sich nun die Entscheide Frage: Auf Eigeninitiative setzen und mit einem unverzichtbarem Einkaufserlebnis oder liebevoll gestalteten Onlineshop Kunden an sich binden oder einfach die Marktplätze von Amazon und Co. nutzen. Wer sich für diesen Weg entscheidet, profitiert ohne viel Aufwand von Amazons Reichweite und lässt so seine eigenen Umsätze wachsen, ist gleichzeitig aber auch an Amazons Wachstum beteiligt.
Eins ist sicher: Händler, welche durch hohe Versandkosten oder Verweigerung der online Präsenz Kunden umerziehen wollen, haben die Entwicklung unserer Gesellschaft eindeutig nicht verstanden und werden sich mit großer Sicherheit nicht mehr lange halten können. Nicht Amazon zerstört den stationären Handel, sondern die Entwicklung unserer Gesellschaft. Schon ganze 77% der Internetnutzer in Deutschland kaufen online ein. Daran ist aber gewiss nicht Amazon schuld. Trotzdem entsteht natürlich die Gefahr eines Monopols. Der Ruf nach einer Begrenzung der Marktmacht des Unternehmens wird laut. Ob es dazu kommen wird, sehen wir in Zukunft.
Fazit und Umdenken
Beim Thema Kundenzufriedenheit kann Amazon ganz klar abräumen. Hier kommt kein anderer Händler auch nur ansatzweiße ran. Natürlich gibt es auch eine Menge Verbesserungsbedarf. Allerdings sieht es da beim Stationären Handeln nicht anders aus. Zum Beispiel setzen erst sehr wenige Shops Nachhaltigkeit über Wachstum.
Ein Shop, den ich euch wärmstens ans Herz legen kann, ist der Naturellshop. Hier findet ihr nachhaltige und vegane Kosmetik. Wer will kann mit unserem Naturellshop Gutschein sparen.
Meiner Meinung nach sollte Jeff Bezos statt nach mehr Macht und Einfluss zu streben, mit einem guten Beispiel vorangehen. Amazon ist so erfolgreich, dass mittlerweile nicht mal ein Bruchteil des Gewinns wieder investiert werden muss, um das Unternehmen weiter wachsen zu lassen. Wer die Mittel hat, sollte in meinen Augen alles daran setzen, den nachfolgenden Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen.
Wir kaufen nicht, was wir haben wollen, wir konsumieren, was wir sein möchten. – John Hegarty
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Aber Achtung! Hier sollte nicht zu vorschnell geurteilt werden, denn schließlich sind wir es, die bei dem Großkonzern bestellen und ihm dadurch immer mehr Macht verschaffen.
Um ein Amazon Monopol aufzuhalten, müssen wir umdenken. Gerade hier in Deutschland besitzen wir viel mehr als wir wirklich benötigen. Um wen man doch etwas braucht, muss es nicht gleich neu gekauft werden. In Second Hand Läden, auf Ebay oder auf Flohmärkten gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit genau das Produkt, was bei euch schon im Warenkorb liegt. Dazu noch viel billiger. Alle, die gern Klamotten gebraucht kaufen, sollten die App Vinted kennen. Hier könnt ihr eure alten Teile verkaufen oder ganz einfach tolle Schnäppchen ergattern. Ohne viel Aufwand und mit sicherem Bezahlsystem.
Wenn es doch mal was Neues sein soll, schaut bei Leveco vorbei. Der Onlineshop verkauft Fair Fashion zu einem guten Preis. Außerdem findet ihr dort auch süße Accessoires, die perfekt zum verschenken sind.
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