Ursprünglich war Halloween ein Herbstfest der Druiden im alten England. Es sei die einzige Nacht des Jahres, so glaubten die Menschen damals, in der Hexen und Geister leibhaftig auf der Erde herumspukten.
Schon vor über 2000 Jahren feierten die Kelten im alten England zum Ende des Sommers ein großes Fest – damals hieß es noch ‚Samhain’. Der Sommer wurde mit großen Feuern verabschiedet und gleichzeitig der Winter begrüßt. Die Menschen bedankten sich bei ihrem Sonnengott (mit Namen ‚Samhain’) für die Ernte, die sie in der warmen Jahreszeit eingebracht hatten und gedachten an diesem Tag auch der Seelen der Verstorbenen. Der Sonnengott wurde nun, zu Beginn der dunklen Winterzeit von dem keltischen Gott der Toten, abgelöst.
Die Kelten glaubten fest daran, dass die Seelen der Verstorbenen in der Nacht vom 31. Oktober als Geister auf die Erde zurückkommen, um in ihre Häuser zurückzukehren.
Aber was war mit den Geistern und heimatlosen Seelen die den Weg nicht fanden und verzweifelt umherirrten? Von ihnen war nichts Gutes zu erwarten, sie spukten durch die Nacht, erschreckten friedliche Menschen und trieben ihr Unwesen mit ihnen.
Einige Jahrhunderte später, ungefähr 800 Jahre n. Chr., ernannte der Papst den 1. November, also den Tag nach dem 31. Oktober, zum Feiertag ‚Allerheiligen’. Aus dem Samhain- Fest wurde im Laufe der Zeit ‚das Fest am Vorabend zu Allerheiligen’, und das heißt auf englisch ‚All Hallows’ Eve’ oder abgekürzt ‚Hallows’ E’en’. Inzwischen sagen wir Halloween.
Sitten und Bräuche
Jack O’Lantern – ein Symbol von Halloween ist die fratzenhaft ausgehöhlte Kürbislaterne, auch Jack’O Lantern genannt was so viel wie „Jack mit der Laterne“ bedeutet. Aber warum? Es war einmal ein geiziger Hufschmied namens Jack. Dieser traf am Vorabend vor Allerseelen in der Kneipe den Teufel. Der Höllenfürst bietet dem Geizhals großzügig an, dessen letzten Drink zu bezahlen, wenn er dafür Jacks Seele erhält. Als dieser einwilligt, verwandelt sich der Teufel flugs in eine Sixpence-Münze, welche der Hufschmied ebenso fix in seinen Geldbeutel verschwinden lässt. Die Rückverwandlung ist Luzifer jedoch unmöglich, da Jack in seinem Portemonnaie ein silbernes Kreuz aufbewahrt. Es gelingt Jack, einen totalen Freispruch auszuhandeln. Als Jack das Kreuz aus dem Portemonnaie entfernt, verabschiedet sich der hilfsbereite Teufel auf Nimmerwiedersehen. Doch für Jack bleibt es nur ein halber Sieg. Denn als er stirbt, wird er am Himmelstor abgewiesen. Er führte eben doch ein zu schlechtes Leben. Anschließend bittet er vor den Toren der Hölle um Einlass, wird aber erneut abgewiesen. Schließlich hat der Teufel sein Versprechen gegeben, niemals Jacks Seele zu holen. Und ein Teufel hält was er verspricht. Aber aus Mitleid schenkt er Jack eine glühende Kohle, frisch aus dem Höllenfeuer. Diese steckt er Jack in einen Kürbis, welchen dieser als Proviant bei sich trug. Seitdem wandelt er mit dieser Kürbis-Laterne zwischen den Welten.
Süßes oder Saures – Weit verbreitet und tief verwurzelt ist die Tradition der so genannten Süßes oder Saures-Tour. Bereits im neunten Jahrhundert ziehen in Europa die Besitzlosen von Tür zu Tür, von Dorf zu Dorf und bitten mit dem Spruch “Bitt’ gar schön um a Seelenstuck!“ um Seelenkuchen (meist ein quadratisches Stück Brot mit Beeren), Seelenspitzbrot oder den Seelenzopf, welchen sie stellvertretend für verstorbene Seelen annehmen. Im Gegenzug versprechen sie, für die Verstorbenen der Spender zu beten (“zu Hilf und Trost lieber Verstorbener“), was den Seelen helfen würde, sich zu reinigen und so schneller den Weg aus dem Fegefeuer in das Himmelreich zu finden. Wird dem Seelensammler das Brot verweigert, kann es durchaus zu Drohungen und Verwünschungen kommen. Im Laufe der Zeit wandeln sich die Bittzüge der Armen immer stärker in Kinderbräuche. Im Paderborner Land ziehen Kinder am Abend vor Allerheiligen (All Hallows Eve) durch die Ortschaft, um Äpfel und Nüsse zu erbitten.
Kostüme – Auch die ersten Halloween Kostüme sollen bereits vor Jahrtausenden getragen worden sein. Die Menschen hatten Angst, den Seelen, die ihren Weg nicht fanden und Unheil brachten, zu begegnen. Somit begannen die Bewohner der Dörfer, sich zu verkleiden. Verkleidet zogen die Menschen anschließend auf die Straße, um die Toten zu erschrecken. Dies klappte natürlich besonders gut mit schaurigen Perücken und Kostümen. Denn wovor haben Geister mehr Angst als vor Hexen, Biestern oder ihresgleichen – den Gespenstern?
Wir wünschen euch ein schaurig schönes Halloween und eine reiche Beute bei eurer Süßes oder Saures-Tour…
… um euch das Fest noch spannender zu gestalten, als es eh schon ist: Es wird gesagt, dass man an Halloween eine Hexe treffen kann. Dazu muss das eigene Kostüm auf links gedreht und anschließend rückwärts gelaufen werden.
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