An die Gamer unter uns: hattet ihr in letzter Zeit auch das Gefühl, dass die Spiele der letzten Jahre sich recht ähnlich angefühlt haben? Es kaum Spiele gab, die aus der Masse herausstachen und das Setting entweder die Moderne, Sci-Fi oder Fantasy war? Dann geht es euch genauso wie mir.
Das Spieleangebot hat sich für mich inzwischen in einen großen Einheitsbrei verwandelt. Coole Spiel-Features oder Gameplay-Elemente bleiben auf der Strecke, werden in neueren Spielen wieder verworfen oder kommen nur einzeln vor. Es braucht dringend neue Spiele-Trends und innovative Spieleideen!
Während die Gamer allein in diesen paar Zeilen Text direkt wissen, was ich meine, versuche ich für die restlichen Leser unter euch mal in diesem Artikel zu erklären, was unser Dilemma ist.
Schatz, ich hab nichts zum Spielen!
Freizeit ist für mich meistens Spielezeit. Vor allem am Wochenende spiele ich dann gemeinsam mit meinen Freunden irgendwelche Videospiele im Multiplayer. Hauptsächlich spielen wir dann Strategiespiele. Gelegentlich auch Shooter oder den Online-Modus von „Red Dead Redemption 2“.
Wenn meine Freunde jedoch keine Zeit haben, dann stehe ich vor einer riesigen Auswahl an Spielen und muss erstmal überlegen, was ich allein spielen will. Für mich gibt es da vier Entscheidungskriterien: Story, Genre, Setting und Gameplay.
Spiele mit guter Handlung sind wie interaktive Bücher. Die kann man immer lesen, wenn man alleine ist. Sobald man jedoch die Handlung durchgespielt hat, hat das Spiel keinen Grund mehr um weitergespielt zu werden. Wer liest auch schließlich Bücher mehrmals, wenn er bereits weiß, was als nächstes passiert?
Bloß blöd, dass es immer weniger Spiele auf dem Markt gibt, die den Fokus auf Story legen und sich mehr auf den Multiplayer fokussieren. Die letzten Spiele mit einer guten Handlung für mich persönlich waren „Red Dead Redemption 2“, „Metro Exodus“, „Ghost of Tsushima“, „Genshin Impact“ und die „Yakuza“-Spielereihe.
„Cyberpunk 2077“ und „Assassin’s Creed – Valhalla“ lasse ich außen vor, weil die Handlung von ersterem zwar unterhaltsam war, jedoch der „Wow!-Moment“ gefehlt hat und letzteres seit dem dritten Teil der Assassin’s Creed Reihe für mich keine wirklich zusammenhängende Story mit einem Hauptprotagonisten hat.
Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche Spiele mit einer fesselnden Story wie „the Witcher“, „The Last of Us“, „Skyrim“, usw. Diese liegen aber gefühlt schon eine Ewigkeit zurück. Es fehlt einfach mal wieder eine gute Handlung, die nicht innerhalb von 8 Stunden durchgespielt werden kann.
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Spiel mir das letzte gute Spiel mit Cowboy-Setting.
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Neue Spiele-Trends – Bitte weniger Ballern und mehr Taktik!
Die Spieleindustrie hat sich was Genres betrifft festgefahren. Der Markt wird förmlich überflutet mit Shootern oder Battle-Royale-Spielen. Natürlich gibt es einige Publisher, die dem Trend entgegensteuern wollen, z.b. mit „Life is Strange“ oder „Nier: Automata“, aber im Großen und Ganzen kann man sich sicher sein, dass die Shooter auf Dauer dominieren werden.
Ich für meinen Teil vermisse gute Strategiespiele und Aufbauspiele, wie „Company of Heroes“ (letzter Teil 2013 erschienen), „Jagged Alliance“ (letzter noch akzeptabler Teil 2014 erschienen), die „Total War“-Spielereihe (erscheint jährlich, jedoch ohne große Innovationen), oder die „Civilization“-Reihe (letzter Teil 2016 erschienen).
Vor allem sehne ich mich nach einem würdigen Nachfolger für „Company of Heroes 2“. Zwar ist letztes Jahr mit „Iron Harvest“ ein Spiel erschienen, dass „Company of Heroes“ in vielen Aspekten ähnelt, ein richtiger Ersatz war es jedoch nicht.
Während Shooter quasi ein Dauertrend ist, ist das Battle-Royale-Genre recht neu und hat 2017 mit „PUBG“ quasi begonnen („The Culling“ lasse ich einfach mal dreist weg, weil es keinen so großen Hype ausgelöst hat).
So erfolgreich das Spiel war, so schnell kamen weitere Spiele des Genres hinzu (z.b. Fortnite oder Apex Legends) oder es wurden bekannte Spiele um einen Battle Royale-Modus erweitert (z.b. CoD Warzone, CS:GO Danger Zone, Battlefield V: Firestorm, Fifa, …).
Vor dem Battle Royale-Genre waren Survival-Games der neue Spiele-Trend. Allen voran: „Minecraft“. Und wie bei jedem Hype kamen zahlreiche Nachahmer dazu. Will man neue Spiele-Trends, so muss man entweder darauf warten, dass ein neues Genre entdeckt wird, oder ein altes eine Renaissance erlebt.
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Ahoi, Landmatrose! Setz die Segel mit dem letzten anständigen Piratenspiel, Sea of Thieves.
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Moderne, Sci-Fi oder Fantasy – Wo sind Samurai, Cowboys und Piraten?!
Zugegeben, viele Entwickler haben sich an anderen Settings versucht und es gibt gute, aktuelle Spiele, die mal nicht im Jahr 2020 oder später spielen, aber der Trend zum Futurismus bleibt trotzdem bestehen: „Cyberpunk 2077“, „Watchdogs Legion“, „Call of Duty“, „Battlefield“, „Anno“…
Sie alle haben mit ein paar wenigen Ausnahmen („Battlefield V“, „Battlefield 1“, „Anno 1800“, „Call of Duty – Cold War“, „Call of Duty WW2“) klar gezeigt, dass sie lieber in der Zukunft die… Zukunft der Spiele-Settings sehen.
Und Rollenspielen sei auch das Fantasy-Setting gegönnt. Was mir aber bei diesen Ausnahmen gefehlt hat – vor allem bei „Battlefield“ und „Call of Duty“ – war die Umsetzung des Settings.
„Battlefield V“ und „Call of Duty WW2“ beispielsweise spielen im 2. Weltkrieg. Logischerweise war die Normandie einer der Hauptschauplätze in beiden Spielen. Was aber völlig außer Acht gelassen wurde, war die Ostfront.
Lieber haben sich die amerikanischen Entwickler dafür entschieden, nur Schauplätze zu zeigen in denen die Amerikaner oder die Briten aktiv waren. Alles andere war ja eh nicht wichtig (Vorsicht: Sarkasmus).
„Battlefield 1“ spielte im Ersten Weltkrieg und obwohl die Story einem ein gutes Gefühl für das Setting gegeben hat, so hat man im Multiplayer dieses Gefühl völlig verpuffen lassen.
Aber reden wir mal lieber über andere Settings. Der Wilde Westen: Ich bin ein großer Fan der Spaghetti-Western und liebe „Red Dead Redemption 2“. Die Atmosphäre, das Feeling, das Setting sind so perfekt eingefangen in diesem Spiel, dass man sich wirklich in die Zeit hineinversetzen kann.
Und es bietet so viel Potenzial für zahlreiche Spiele über Legenden, Mythen und Revolverhelden des Wilden Westens. Leider gibt es abgesehen vom genannten Beispiel, seinem Vorgänger, der „Call of Juarez“-Reihe und „The Oregon Trail“ von 1971 kaum nennenswerte Spiele in diesem Setting.
Gleiches gilt für das Zeitalter der Piraten und das Feudale Japan. Gute Spiele, die in diesem Setting spielen, kann ich an einer Hand abzählen und schlechte gibt es auch nicht sonderlich mehr. Hier kann man sogar Parallelen zur Filmindustrie ziehen. Dabei haben diese Settings doch so viel Potenzial für neue Spiele-Trends!
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Willkommen im feudalen Japan mit Ghost of Tsushima.
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Innovative Spieleideen – Gutes Gameplay gewünscht
Kommen wir zu guter Letzt zur Umsetzung der Spiele. Jedes Spiel, das auf den Markt kommt, hat ein Alleinstellungsmerkmal. Aber warum meist nur eines? Und wieso lässt man dieses im nächsten Teil einfach weg oder hat man im Vorgänger nicht verwendet?
Ich bin mal wieder so dreist und nutze die Gelegenheit, um erneut auf „Battlefield“ rumzuhacken. „Battlefield 3“: War quasi wie sein Vorgänger nur mit besserer Grafik, der Möglichkeit Waffen anzupassen, kleine Explosionskrater in den Boden zu machen oder ein paar Häuserwände wegzusprengen.
So weit, so gut. War auch sehr erfolgreich und innovativ… zumindest für „Battlefield“-Standards. Ungefähr zur selben Zeit gab es bereits bei Call of Duty 4 ebenfalls anpassbare Waffen = der Einfluss von Explosionen ist das Alleinstellungsmerkmal.
„Battlefield 4“: Wie „Battlefield 3“ nur mit noch besserer Grafik und einem „Levelution“-Feature. D.h. man konnte die Karte für das komplette Match durch eine Handlung stark verändern, z.b. Einsturz eines Hochhauses.
„Battlefield 1“: Ja ich weiß, die Reihenfolge klingt verwirrend, ist aber wirklich der Nachfolger von „Battlefield 4“. Die Grafik war kaum besser, Waffen konnte man nicht mehr anpassen. „Landschaftsumgestaltung“ war kaum bis gar nicht vorhanden.
Dafür gab es aber „Spezialklassen“, die man auf dem Feld aufsammeln konnte, wie z.b. Flammenwerfer oder gepanzerte Schützen und „Behemoth“-Einheiten, also richtig mächtige Fahrzeuge wie Panzerzüge, Dreadnoughts (=Schlachtschiffe aus dem 1. WK.) oder Luftschiffe, die dem verlierenden Team als Hilfe zur Verfügung gestellt werden, um den Verlauf der Schlacht zu wenden.
„Battlefield V“: Waffen kann man immer noch nicht komplett anpassen, aber eine kleine Verbesserung zum Vorgänger ist vorhanden. Während man weiterhin nur bedingt sich als Abrissunternehmen betätigen konnte, konnte man stattdessen Handwerker werden und Verteidigungen und Barrikaden wie Stacheldraht, Sandsäcke und Panzersperren an vorgegebenen Stellen aufbauen.
Ein Feature, dass ich mir für die Grabenkämpfe in „Battlefield 1“ gewünscht hätte. „Behemoth“-Einheiten sind wieder entfernt worden. Flammenwerfer konnte man nur im Pazifikkrieg bei den Amerikanern finden.
Dafür konnte man als Squad Punkte verdienen und mit diesen Punkten neben einem Raketenschlag, oder einem recht uninteressantem Spezialfahrzeug auch ein Lunchpaket aus Munition und Verbandszeug anfordern.
Grundsätzlich ist mir aufgefallen, dass es Spiele, die den 1. oder 2. Weltkrieg als Setting gewählt haben, sich wirklich schwertun mit dem Gameplay. Bei manchen vermisst man die Fahrzeuge, bei anderen die Ostfront, bei wiederum anderen die Artillerie, die Flammenwerfer oder den Einsatz von chemischen Kampfstoffen. Als ob es so schwer ist ein Spiel zu machen, in dem nichts davon fehlt.
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Wann kriegen die Entwickler endlich mal ein gutes 2.WK Spiel auf die Reihe?
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Fazit – Das könnt ihr besser!
Liebste Spieleentwickler, wie wäre es, wenn ihr euch mal überlegt mehr als nur eine Innovation in euer nächstes Spiel einzubauen. Oder mal weg von den Shootern geht, mal was Neues ausprobiert oder euch mal von den kleinen Entwickler-Studios inspirieren lässt. Gute Features zu übernehmen ist keine Schande. Neue Spiele-Trends zu finden ist nicht schwer, wenn ihr mal auf eure Fans hört.
Nehmt euch mal ein Beispiel an „Enlisted“: 2.WK, Ostfront, Normandie, Berlin und demnächst auch Tunesien sind drin. Fahrzeuge, Flugzeuge, Flammenwerfer, freies Platzieren von Verteidigungen, Artillerie,….alles ist drin!
Und das Spiel ist auch noch kostenlos! Und als wäre es nicht schon ein Alleinstellungsmerkmal genug, dass da alles drin ist, was ein Spiel in diesem Setting braucht, hat jeder Spieler einen kleinen Trupp aus KI-Kameraden zum Befehligen, was wirklich innovativ ist.
Natürlich könnte ich noch mehr darauf eingehen was ich mit in diesem oder jenem Setting wünsche, aber das würde den Rahmen des Artikels und meine Deadline sprengen.
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