Containern – Gigantische Lebensmittelverschwendung im Jahr 2020

Durchschnittlich 13 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in Deutschland jährlich im Müll. Dabei verschwenden nicht nur Privathaushalte noch brauchbare und genießbare Produkte. Den größten Teil tragen Supermärkte und Fabriken bei. Und wo gute Lebensmittel in der Tonne landen, fängt Containern an. Aber was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Und wie können wir es schaffen, wertvolle Lebensmittel voll zu verwerten?

Containern – Das steckt hinter dem Begriff

Containern, oder auch Dumpster Diving, hat sich als Begriff fest in das Vokabular etabliert. Nachdem der Skandal groß wurde, dass gerade in Supermärkten und Fabriken etliche Tonnen Essen im Abfall-Container landen, haben sich viele Menschen dies zu ihrem Vorteil genutzt. Zum Teil frei zugängliche Abfalltonnen wurden durchwühlt, und genießbare Lebensmittel daraus entnommen. Profitiert haben anfangs gerade Obdachlose oder Menschen an der Armutsgrenze. Doch schnell hat sich das Durchwühlen von Müllcontainern als rentabel herausgestellt, und Containern wurde zu einer Art Trendsport für alle Gesellschaftsschichten.

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Warum ist Dumpster Diving so beliebt?

Die Industrie und der Handel verschwenden Mengen an guten Lebensmitteln. Doch wie kann es dazu kommen? Ganz einfach – Das Konsumverhalten der Gesellschaft verändert sich mit der Zeit. In den vergangenen Jahren neigten die Verbraucher dazu, perfekt geformtes Obst und Gemüse zu kaufen. Auch war der Glaube weit verbreitet, das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung wäre das vorgeschriebene Datum, wann ein Produkt in den Abfalleimer landen sollte.

Doch wenn man dieses Verhalten heute rückwirkend betrachtet, stellt man schnell fest, welchem Irrsinn wir tagtäglich ausgesetzt sind. Denn seien wir mal ehrlich, eine krumme Karotte schmeckt genauso nach Karotte wie eine perfekt gewachsene. Und wer kann schon auf den Tag genau sagen, wann der abgepackte Joghurt nicht mehr genießbar ist?

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Das große Problem der Lebensmittelverschwendung durch die Industrie ist ja, dass sie sich nur am Konsumverhalten der Verbraucher orientiert. Gerades Gemüse und Obst ohne Schönheitsflecken ist das, was der Verbraucher zuerst kauft. Denn wir bezahlen dafür unser hart erarbeitetes Geld und möchten dafür natürlich auch qualitativ hochwertige Produkte kaufen. Und was für das Auge perfekt aussieht, kann auch nur gut sein. Wir vergessen allerdings, dass die Perfektion der Natur die Imperfektion ist.

Wusstet ihr, dass eine Banane erst reif ist, wenn sie braun wird? Trotzdem kaufen wir immer die makellose gelbe, ja noch grüne Banane, weil sie dem aktuellen Schönheitsideal entspricht.

Containern ist in der Gesellschaft umstritten

Schaut man sich das Leid von Millionen Menschen auf der Welt an, die unter Armut und Hunger leiden, ist die Verschwendung von Lebensmitteln in Europa, nett ausgedrückt, absurd. Die Empörung der anders denkenden Gesellschaft ist alarmierend hoch. Doch wenn man sich die Seite der Industrie ansieht, sind die Gründe für die Lebensmittelverschwendung einfach nachzuvollziehen. Denn die Abfallentsorgung kostet die Firmen deutlich weniger als eine Spende. Dafür sind die gesetzlichen Auflagen und Vorschriften viel zu streng.

Haben abgepackte Lebensmittel ihr Haltbarkeitsdatum erreicht, dürften diese auch nicht mehr an den Kunden verkauft werden. Völlig unabhängig davon, ob sie noch genießbar sind, oder vielleicht sogar auf einem anderen Weg verwertet werden könnten. Produkte, die in Kürze das Ablaufdatum erreicht haben, landen einfachheitshalber direkt im Müll.

Tatsächlich ist aber Containern, also das Herausfischen von weggeworfenen Nahrungsmitteln, verboten und wird mit Geldstrafen bestraft. Es handelt sich hier nämlich um Diebstahl. In der Politik wird das Thema Containern bereits diskutiert. Aber mit der Begründung, dass sich kein Mensch in so eine menschenunwürdige Situation begeben muss und soll, Nahrung aus dem Müll zu entnehmen, blieben die Diskussionen erfolglos. Dumpster Diving bleibt nach wie vor verboten.

Aber eines lässt uns noch hoffen. In unseren Nachbarländern wie Frankreich oder Tschechien gibt es seit Kurzem ein neues Gesetz. Es besagt, dass Lebensmittelmärkte noch genießbare Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen, sondern am Ende des Tages an eine Wohltätigkeitsorganisation spenden müssen. Im anderen Fall drohen hohe Geldstrafen für die Verantwortlichen. Ein Schritt in die richtige Richtung.

Wollen wir einfach hoffen, dass andere Länder hier nachziehen, und der Wahnsinn von Lebensmittelverschwendung so ein Ende nimmt.

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Wie können wir als Privatverbraucher etwas zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beitragen?

Hierzu haben wir für euch ganz einfache Tipps, die jeder nutzen kann:

1. Nur das einkaufen, was man auch wirklich verbraucht

Oft gehen wir zum Einkaufen, und lassen uns schnell von Angeboten und großartigen Werbeaktionen anlocken. So füllt sich der Einkaufskorb, und am Ende nehmen wir viel mehr mit, als wir überhaupt essen können. Hier der Tipp: Niemals hungrig und am besten mit einer Einkaufsliste gezielt einkaufen.

2. Obst, Gemüse und Kräuter richtig verwerten

Gerade Obst und Gemüse lassen sich hervorragend weiter verwerten. Aus nicht mehr so frischem Obst lassen sich leckere Kuchen backen. Auch können schmackhafte Shakes oder Säfte aus reifem Obst hergestellt und länger haltbar gemacht werden.

Gemüse lässt sich einfach haltbar machen durch Einlegen oder Einkochen. Hierzu könnt ihr die besten Tipps in unserem Blog-Artikel nachlesen.

Kräuter hingegen sind gut geeignet zum Trocknen. Einfach zum Trocknen legen und klein mörsern. So habt ihr sogar noch Monate danach etwas von eurem Einkauf.

3. Saisonale und regionale Lebensmittel einkaufen

So unterstützt ihr am besten Bauern aus eurer Region. Überflüssige langen Transportwege, die der Umwelt schaden, werden auch nicht mehr zum Problem.

4. Mutig sein und auch unschöne Produkte kaufen

Gerade in der Frischeabteilung lässt es sich gut umsetzen. Einfach mal beim nächsten Einkauf die krummen Karotten in den Warenkorb legen.

5. Food Sharing

Habt ihr doch zu viel eingekauft? Dann teilt es mit euren Mitmenschen. Dafür gibt es auch eine einfache App, mit der ihr eure Lebensmittel platzieren könnt. Andere Nutzer in der Nähe können dies sehen und von eurem Fehlkauf profitieren.

6. Bekannte, Nachbarn und Freunde zum Essen einladen

Bevor bei euch die Produkte verderben, kocht einfach daraus eine oder zwei Portionen mehr. Eure Freunde, Familie oder Bekannte freuen sich sicherlich über eine spontane Einladung zum Essen.

7. „Mindestens haltbar bis“ richtig auslegen

Das Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung ist bei allen Lebensmitteln nur ein Richtwert. Denn genau bis zu diesem Datum garantiert der Hersteller für einwandfreie Ware. In den meisten Fällen sind die Produkte aber noch weit darüber hinaus gut und ohne Bedenken genießbar. Hier könnt ihr euch ganz auf eure Sinne verlassen. Bei Fleischprodukten sollte aber auf jeden Fall genauer hingesehen werden.

Lasst uns gemeinsam gegen die Lebensmittelverschwendung kämpfen und unterstützt tolle Händler, die genauso denken. Bei Netto-Online oder Pressbar findet ihr garantiert tolle und nachhaltige Produkte zu besten Preisen.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Stöbern und Sparen.

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