Ein Mann, der nie aufgegeben hat
Jürgen Klopp ist spätestens nach dem Champions-League-Finale am vergangenen Samstag jedem bekannt. Voller Emotionen und Liebe steht er jedes Wochenende am Spielfeldrand und will nur eins für sein Team, und zwar den Sieg! Doch was macht diesen Mann aus und wie schafft er es, sein Team so anzutreiben? Jürgen Klopp hat seine letzten fünf Finalspiele verloren, sei es im DFB-Pokal, in der Champions League oder in der Europa League. Dennoch hat er nie aufgegeben und sein sechstes Finalspiel endlich gewonnen. Seine Worte nach dem Spiel waren: ,,Die goldene Medaille wird sich bestimmt gut machen neben den ganzen Silbermedaillen“.
Engagiert und motiviert: Das sind dank Jürgen Klopp sogar die Fans
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Der Werdegang
Schon damals, als Klopp Trainer in Mainz war, hat es für ihn nie so geklappt, wie er es sich erhofft hat. In zwei aufeinanderfolgenden Jahren verpasste man den Aufstieg in die erste Liga am letzten Spieltag, ein Debakel. Doch im dritten Jahr hat es geklappt, der FSV Mainz 05 stand in der ersten Bundesliga. In der Pressekonferenz hat Klopp ebenfalls gesagt, dass der Aufstieg mit Mainz mehr Wert sei, als ein der Sieg in der Champions League. Ziemlich bodenständig.
Im Jahr 2008 verlässt Klopp Mainz, um sein Amt als Trainer bei Borussia Dortmund anzutreten. Hier hat er auch ziemlich viele Erfolge erleben dürfen, aber auch einige Rückschläge, vor allem in Finalspielen. Insbesondere gegen den Erzrivalen FC Bayern im Champions-League-Finale, das deutsche Derby schlechthin. In den darauffolgenden Jahren dann noch mit dem FC Liverpool, das Europa-League-Final-Aus gegen Sevilla und letztes Jahr die Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid. Einige fragten sich: „Ist Klopp der ewige Zweite, oder schafft er es irgendwann auch mal?“
Letzte Woche ist dies nun geschehen, er hat gesiegt. Endlich den Pott in der Hand, die Freude war kaum zu übersehen.
Jürgen Klopp ist zurzeit ein sehr erfolgreicher Trainer beim FC Liverpool Quelle: pixabay.com
Ein Mann voller Emotionen
,,Ein Trainer muss seine Jungs lieben“, hat Jürgen Klopp während seiner Zeit bei Borussia Dortmund einmal gesagt. Er selber genießt es, den Sieg mit Gleichgesinnten zu feiern. Schon bei seiner Zeit in Mainz hat er mit den Fans den Sieg in Vereinslokalen gefeiert. In Liverpool erklärte er seinem Team nach einem verlorenen Spiel, dass alle nun erst recht in der Pflicht stünden, es bei der Weihnachtsfeier krachen zu lassen: „If we can party when we win – we can party when we fucking lose!“
Ein Gute-Laune-Mensch ist Klopp jedoch nicht. Er redet viel mit seinen Spielern, er sieht sie nicht als Spielfiguren die er nur an Trainingstagen oder bei den Spielen sieht. Er möchte sich mit ihnen gut verstehen und so den Zusammenhalt des Teams fördern. Denn als Klopp damals selbst zehn Jahre lang Spieler bei Mainz war, hatte er nach eigenen Aussagen nie einen Trainer, der ihn motiviert hat.
Er klagte ständig darüber, dass der Trainer nach einer Niederlage immer den Spielern die Schuld gegeben hat. Er wollte anders sein. Die lange, herzliche Umarmung stellt das größtmögliche Lob für einen Spieler dar. Weniger überzeugende Leistungen habe er mit einem distanzierten Schulterklopfen gezeigt. Jungprofis haben sogar schon einmal eine freundschaftliche Ohrfeige erhalten, damit ihnen ein sehr guter Auftritt nicht zu Kopf steigt.
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