Der Stoffhändler aus Deutschland – Levi Strauss und die Jeans

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Der Stoffhändler Levi Strauss und der Schneider Jacob Davis erhielten am 20. Mai 1873 das Patent auf Jeans mit Nieten aus Kupfer. Der Erfinder Levi Strauss und die meistverkaufte Jeans der Welt, beispielhaft für die sprichwörtliche Entwicklung vom Tellerwäscher zum Millionär. Wir erzählen euch mehr aus Levis‘ Leben und über den Durchbruch der Jeans.

Anfänge und Auswanderung von Levi

Levi wurde als Sohn jüdischer Eltern im Jahr 1829 im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg geboren. Sein Vater starb frühzeitig im Jahr 1845 und so wanderte Levi im Alter von 18 Jahren zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach New York in Amerika aus. Dort legte er seinen Geburtsnamen Löb ab und nannte sich Levi. Wie zwei seiner Brüder arbeitete auch er im Textilhandel.

Als Amerika vom großen Goldrausch heimgesucht wurde, zog Levi zusammen mit zwei seiner Geschwister nach San Francisco. Als Geschäftsmann schrieb er sich jedoch nicht für die Goldsuche ein, sondern eröffnete einen Handel für Stoff und Kurzwaren. Levi führte ein sehr großes Sortiment, all das, was die Goldgräber und Minenarbeiter brauchten.

 

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 Die Levi’s 501 ist die meistverkaufte Jeans auf der Welt                                                                     Bildquelle: pixabay.com

Die Hose für Goldgräber

In San Francisco angekommen tadelte ihn ein Goldsucher, er hätte keine Hosen mitgebracht. Diese würden während einer Goldsuche sehr beansprucht, insofern seien strapazierfähige Hosen unverzichtbar. Strauss schneiderte kurzerhand aus einem Segeltuch eine Hose. Das Produkt war nicht schön, aber es hielt eine Menge aus. So entstand ein Verkaufsschlager. Schon bald gründete er die Levi Strauss & Co. in der Battery Street.

Doch die Hosentaschen hielten den Belastungen, denen sie gerade durch die Arbeit in den Minen ausgesetzt waren, nicht stand. Hier kommt der aus Reno stammende Schneider Jacob Davis ins Spiel. Im Dezember 1870 kam ihm die Idee, diese bekannten Schwachstellen mit Nieten eines Pferdegeschirrs zu verstärken, nachdem sich ein Mienenarbeiter fortwährend bei ihm beschwert hatte, seine Taschen würden durch die Goldnuggets ständig kaputt gehen.

Das Patent und der Durchbruch

Da Jacob Davis selbst das Geld für die Patentierung fehlte, wandte er sich an Levi Strauss, seinen Tuchlieferanten. Beide erhielten dann am 20. Mai 1873 das gewünschte Patent mit der Nummer 139.121. Die blaue Jeans war geboren. Der gute Ruf der Jeans verbreitete sich rasch im Land, die Nachfrage war enorm. Bis Jahresende verkaufte Levi über 70.000 Hosen und Mäntel aus Denim. Damals kostete eine Jeans 22 Cent. Strauss selbst mochte den Begriff Jeans übrigens gar nicht und nannte das Produkt stets „waist overalls“.

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Mittlerweile stellt Levi’s nicht nur Jeans her
Bildquelle: Unsplash.com

Levi Strauss & Co. nach seinem Tod

Am 26. September 1902 starb Levi Strauss in San Francisco und vererbte das blühende Unternehmen an seine vier Neffen, da er selbst keine Kinder hatte. Erst um circa 1930, als die zweckmäßigen Hosenträger durch den modischen Gürtel abgelöst wurden, änderten sich auch die Ansprüche an die Jeanshose. Denn die ehemalige Arbeiterhose wurde nun auch von den Jugendlichen Amerikas getragen. Die blaue Denim Jeans wurde ein Symbol der Rebellion. Sie galt als öffentliches Zeichen für den Protest gegen Tradition und Autorität. Somit begann auch die Modegeschichte der Trendhose.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Zuge des Wiederaufbaus schließlich die ersten Bluejeans in Europa hergestellt. Bereits fünf Jahre später, also ab 1953, gab es in Deutschland auch Jeansmodelle für Frauen. Nach weniger als 25 Jahren hatte sich die Bluejeans in Deutschland so weit etabliert, dass 1972 zur Olympiade in München die deutschen Athleten Kleidung der Marke Levi’s trugen. Die Firma befindet sich bis heute in Familienbesitz und hat rund 11.000 Beschäftigte weltweit.