Den meisten ist bekannt, wie Asterix und Obelix gerne Wildschweine Essen. Aber wie sah Essen in der Antike tatsächlich aus? Wenn ihr essen wollt wie Cäsar, Kleopatra und Co. haben wir für euch ein paar Rezepte zusammengesucht, die ihr gut zuhause ausprobieren könnt. Dabei haben wir natürlich darauf geachtet, dass ihr auch nicht irgendwelche zu exotischen Zutaten braucht, sondern ein einfacher Einkauf beim Supermarkt ums Eck ausreicht. Da die Antike doch ein sehr umfangreiches Feld ist, beschränken wir uns auf die hier in Europa bekanntesten Nationen und Kulturen: Rom, Griechenland und Ägypten.
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Essen im alten Ägypten
Hieroglyphen mit Speisen und Opfergaben für Osiris.
Bildquelle: unsplash.com
Fangen wir gleich mit einer der ältesten Zivilisationen an: dem alten Ägypten. Essen im alten Ägypten ist ein sehr großes Thema. Essen in der Antike kann nicht nur je nach Region, sondern auch Zeitpunkt unterschiedlich sein, die Epoche der Antike ist egal nach welcher Beurteilung mehrere Jahrhunderte lang! Das alte Ägypten war eine der am längsten bestehenden Zivilisationen der Menschheitsgeschichte. Das alte Ägypten existierte als vereintes Reich etwa 3.000 Jahre lang! Es herrschten in dieser Zeit ganze 31, mit den Griechen sogar 32 Dynastien über das Land am Nil. Als letzte Pharaonin lebte Kleopatra näher an der Erfindung des Smartphones als dem Bau der Pyramiden!
Was waren die Grundlagen der ägyptischen Ernährung?
In der Antike aßen die Reichen oft exklusivere und exotische Produkte, als die normale Bevölkerung. Unsere Rezepte beschränken sich auf das normale Essen in der Antike, denn Strauß und Pfau sind doch etwas exklusiv. Aufgrund der Nilschwemmen konnte damals dreimal im Jahr am Niel die geerntet werden. Die Grundlage der Ernährung waren daher Getreide, Bohnengewächse und Fisch. Nur Getreide musste versteuert werden. Das Fleisch von Ziegen und Rinder durften die Bauern selbst behalten, ebenso Gemüse. Auch einige Gewürze waren gebräuchlich, wie Salz von den Küsten. Damals war Umweltverschmutzung noch kein Problem und Fischfang spielte eine wichtige Rolle in der Ernährung.
Ta’amia – altägyptische Falafel
Falafel nannten die alten Ägypter einst Ta’amia.
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Das einfachste Rezept des alten Ägyptens wäre einfaches Brot aus Mehl, Wasser und etwas Salz. Allerdings kannte man auch schon komplexere Rezepte, die für uns interessanter sind zum kochen. Unter dem vielen Essen in der Antike findet man viele einfache Brotrezepte. Aus Kichererbsen wurden schon frühe Falafel gekocht, sogenannte Ta’amia. Alle Zutaten dafür waren damals im Land der Pharaonen verfügbar und sind es auch heute in fast jedem Supermarkt.
Die Zutaten
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Falafel sind komplett vegetarisch und vegan. Bei Essen in der Antike und den erhaltenen Rezepten sind oft keine Mengenangaben angegeben. Nutzt hier also so viel wie es euch passt.
- Eine Packung getrocknete Kichererbsen
- Eine Zwiebel
- Gewürze: Koriander, Cumin, Kümmel, Kurkuma, Salz und Petersilie
- Knoblauch
Vor dem Kochen solltet ihr die Kichererbsen unbedingt mindestens 18 Stunden in einer Schüssel einweichen lassen. Dabei sollten sie komplett unter Wasser sein mindestens 7-10 cm Wasser noch darüber.
Zubereiten
- Nehmt die eingeweichten Erbsen aus dem Wasser, tropft sie ab
- Schneidet die Zwiebel und zwei Knoblauchzehen in kleine Würfel
- Vermischt alles mit den Gewürzen in einem Mixer
- Püriert die Mischung, bis eine formbare Masse entsteht
- Formt daraus kleine Kugeln mit 4-5 cm Durchmesser
- Jetzt nur noch in der Pfanne in Olivenöl braten bis sie leicht braun sind, alternativ mit wenig Öl frittieren
Beilagen und Genießen
Da das Thema Essen in der Antike ist, braucht ihr auch die passenden Beilagen dazu. Ihr könnt eure Ta’amia mit einfachem Brot aus Mehl, Wasser und Salz genießen. Aus dem Brotteig könnt ihr einfache Fladen backen. Im Reich der Pharaonen wurde viel Fisch gegessen. Nich alle Arten gibt es bei uns. Allerdings gibt es auch bei uns Welse und Barsche. Diese Fischarten gebraten mit Thymian, Rosmarin und Salz sind passen gut dazu. Als Süßspeise könnt ihr Datteln, Feigen und Granatäpfel schlemmen. Oft waren diese mit Honig gesüßt. Süßspeisen aß die normale Bevölkerung allerdings nur selten.
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Essen in der Antike – Das klassische Griechenland
Die Akropolis, das Herz des antiken Athen.
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Wenn wir chronologisch vorgehen, kommen wir jetzt zur griechischen Antike. Essen in der Antike Griechenlands ist vor allem Regional sehr vielfältig. Ähnlich wie im heutigen Hellas zeichnete sich auch damals jede Region durch eigene spezifische Köstlichkeiten aus. Sparta war zum Beispiel bekannt für seine „schwarze Suppe“, ähnlich wie heutiges Kesselfleisch. Was natürlich fehlt sind heute in der griechischen Küche übliche Zutaten, wie etwa Kartoffeln, Nudeln und Tomaten. Oft wurden zwischendurch Nüsse und Oliven genascht. Esse konnte aber auch durchaus komplexer sein, denn es gab bereits Koch- und Schmortöpfe aus Ton.
Schweinshaxe aus dem Römertopf
Der originale Sokrates-Teller? Gegarte Lamm- oder Schweinshaxe.
Bildquelle: canva.com
Heute nenne wir es Römertopf, aber auch im alten Griechenland gab es Schmortöpfe aus Ton. Ebenfalls beliebt Schweinebraten. Schwein stand im antiken Griechenland nicht so oft auf dem Speiseplan und war eher ein Festmahl. Die meiste Zeit aß man eher vegetarisches Essen und Fisch. Getrocknetes Obst, Gemüse und Nüsse standen eher häufiger auf dem Speiseplan, manchmal auch Ziegenkäse. Da wir aber ein bisschen kochen wollen, nehmen wir auch Fleisch.
Ob Rosmarin oder Lorbeer -ihr findet es bei Gewürzland
Zutaten und Vorbereitung
Wer keinen Lehm offen hat, sondern nur Essen in der Antike genießen möchte, aber nicht die Art des Kochens, der sollte seinen normalen Ofen vorheizen. Den Römertopf sollte man vor dem Gebrauch ca. 30 Minuten Wässern. Für das Essen braucht ihr:
- Eine Schweinshaxe
- Lorbeerblätter
- Eine Zwiebel
- Knoblauch
- Karotten
- Salz, Rosmarin, Kümmel und Thymian
Zubereitung
- Schweinshaxe waschen und Trocknen, mit den Gewürzen würzen und die Schwarte einschneiden
- Zwiebeln, Knoblauch und Karotten schneiden
- Alles in den Topf legen und ein glas Wasser dazu
- Den Topf bei 180 ° C in den Ofen stellen und für 2,5 bis 3 Stunden garen lassen
- Danach etwa 30 Minuten ohne Deckel backen lassen
- Gelegentlich Fett absammeln, wenn nötig
Varianten und Beilagen
Eine beliebte Variante dieses Gerichts ist eine Lammhaxe statt der Schweinshaxe. Ihr könnt auch die Soße mit etwas Mehl binden. Dazu passt das Fladenbrot, wie es im alten Ägypten gegessen wurde. Das Essen in der Antike Griechenlands bestand wie erwähnt oft aus Hülsenfrüchten und anderen einfachen Zutaten. Neben Brot könnt ihr zur Schweinshaxe auch Feta mit Oliven als Beilage dazu legen. Wer möchte kann auch mehr Gemüsesorten im Topf mit dem Fleisch schmoren, passen würde zum klassischen Griechenland Brokkoli und Lauch. Auch eine schöne Variante ist es Seefisch, wie Dorade auf diese Art zu schmoren und danach leicht anzubraten.
Griechisch Würzen – ob modern, oder klassisch
Schlemmen wie Cäsar – die Küche Roms
Sehr selten für Essen in der Antike stammt aus dem alten Rom ein erhaltenes Kochbuch. Während man heute die ewige Stadt und Italien vor allem mit Pasta, Tomatensoße und Pizza in Verbindung bringt, gab es diese Gerichte damals nicht, die Zutaten waren schlicht nicht verfügbar. Wenn die Cäsaren keine Pizza aßen was dann? Auch hier sprechen wir wieder von mehreren Jahrhunderten Kochgeschichte. Da die römische Antike verglichen zu anderen Epochen und Kulturen relativ gut erforscht ist, sind tatsächlich ganze Kochrezepte erhalten und wir wissen sogar, was auf den Märkten des Imperiums zu kaufen war, teilweise auch die Preise.
Von Feinschmeckern, Banketten und Garum
Mit dem Kochbuch des Apicius ist tatsächlich das Kochbuch eines Sternekochs des alten Roms erhalten. Wir kennen die Tischsitten bei adeligen Banketten wie der Cäsaren und welche exotischen Speisen sie schlemmten. Aus Pompeji gibt es ein versteinertes Brot, ebenso ein Fresko auf dem ein gleiches Brot zu sehen ist. Auf den Fresken findet man auch Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch und Fisch abgebildet. In Rom gibt es eine antike Müllhalde mit unendlich vielen zerbrochenen Mini-Amphoren mit Garum: Eine Fischsoße die in vielen Rezepten zu finden ist und sehr populär war – da Maggi der Römer.
Beliebt waren auch Weine
Römisches Hähnchenfilet
Römisches Essen, wie es Cäsar einst schlemmte.
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Huhn, Ente und Gans waren populäre Geflügelsorten im alten Rom. Wenn wir das Kochbuch des Apicius zur Handnehmen, oder besser gesagt die Übersetzung einer erhaltenen Abschrift aus dem Mittelalter (es gibt kein Original aus der Antike), dann fällt uns auf: wie bekommen wir Garum? Leider taucht es fast in jedem Rezept auf und wir müssen auf einen Ersatz zurückgreifen. Zum Kochen eignet sich auch hier der Römertopf oder eine Auflaufform.
Zutaten
Für Garum mischt ihr einen Schluck Fischsoße mit einem Schluck Rotwein, geriebenem Rosmarin, Koriander und Salz. Es kann auch ganz auf Rotwein verzichtet werden, da thailändische Fischsoße dem original Garum relativ ähnlich ist. In manchen Varianten wir nur Rotwein verwendet, ähnlich wie in der heutigen italienischen Küche. Da Garum allerdings eine Fischsoße war fehlt dann ein bisschen der Fischgeschmack. Die restlichen Zutaten sind:
- Hänchenbrustfilets
- Ein EL Honig
- Eine Zwiebeln
- Olivenöl
- Dill
- Muskat
Zubereitung
- Euer Garum mischt ihr, ähnlich wie bei Rezepten und Essen in der Antike, mit Honig, gehackten Zwiebeln, Muskat und Dill zu einer Soße zusammen.
- Das Fleisch in eine Auflaufform oder einen Römertopf legen und mit der Soße übergießen
- Bei 180°C im Ofen für etwa 45 Minuten garen und dabei das Fleisch immer wieder mit dem Sud übergießen.
- Das Fleisch aus der Soße nehmen und die Restliche Soße Pürieren und mit Gewürzen abschmecken.
Dazu ein guter Wein, am besten schon während dem Kochen
Die passenden Beilagen
Als Beilagen passt hier auch wieder Brot, ein einfaches Fladenbrot aus Mehl Wasser und Salz war das häufigste Essen in der Antike. Auch gut dazu passen Linsengerichte. Je nach Linsenart, müsst ihr diese vorher einweichen lassen oder auch nicht. Linsen waren eine Populäre Beilage zu Gerichten im alten Rom. Dazu ein Gläschen Rotwein und eine Schale mit Oliven und Ziegenkäse, schon könnt ihr schlemmen wie Cäsar. Als Nachtisch könnt ihr noch Nüsse, Datteln und Rosinen essen.
Warum ihr antikes Essen probieren solltet
Manchen ist vielleicht schon aus diesem Artikel etwas über Essen in der Antike aufgefallen: es ist in den meisten Fällen, mit Ausnahme von Festmählern oft eher vegetarisch oder mit Fisch. Das hat zum einen damit zu tun, dass viele antike Kulturen nahe an Gewässern ihre Städte bauten, zum anderen aber auch daran, dass die Haltung von Tieren in einem deutlich kleineren Maß stattfand und aufwändiger war als Ackerbau oder Fischfang. Aus heutiger Sicht sind die meisten antiken Rezepte äußerst gesund und eine gute Diät. Beispielsweise die Griechische oder Ägyptische Küche mit wenig Zucker, viel Obst, Gemüse und Fisch.
Was trank man dazu?
Hier findet ihr euren Lieblingswein
Wenn ihr euch jetzt noch abschließend fragt, was ihr dazu trinken könnt oder was in den antiken Völkern zu den Gerichten getrunken wurde, dann steht Wasser natürlich weit oben. Insbesondere in Rom mit seinen Aquädukten und Griechenland mit seinen vielen Gebirgsflüsschen war Trinkwasser gut verfügbar. Ebenfalls in Griechenland und Rom war bereits der Anbau von Wein verbreitet. Das Nil-Wasser war leider nicht so bekömmlich, weshalb man in Ägypten Brunnen bohrte und tatsächlich das erste Bier braute! Zum Abschluss daher: Guten Appetit!
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