Salam alikom, Habibis. Wie schon in einem vorherigen Funfact von mir angekündigt, war ich letzte Woche in der Hauptstadt Tunesiens unterwegs: Tunis. Noch nie war ich je zuvor so weit weg aus meinem Heimatland und kann euch sagen, ich bin verliebt! Ich erzähle euch daher von der etwas unterschätzen Perle Nordafrikas, der Kultur und einer Handvoll Spots, die ihr auch mal erleben solltet. Wie immer mit dabei ist meine Kamera, um meine Eindrücke über die arabische Kultur festzuhalten. Also ab in den Flieger, Indiana Jones Musik an und auf geht’s in den Urlaub nach Tunesien.
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Allein beim Schreiben läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen.
Bildquelle: Philip Nowakowski
Wo der Deutsche bei 30 °C schmilzt…
… fängt in Tunesien im Schnitt die Tieftemperatur an! Noch vor meiner Ankunft in Tunis habe ich mich auf hohe Temperaturen gefasst gemacht. Aber absolut gar nichts konnte mich darauf vorbereiten. Als ich nach einer Stunde Verspätung endlich zum entspannten Nachmittag den Flughafen verlassen habe, schlug mir eine Hitze, die ich sonst nur aus dem Föhn kenne, ins Gesicht und brannte mir beinahe die Augenbrauen weg. Mit durchschnittlichen Temperaturen von über 43 °C war ich mehr als froh in einem klimatisierten Apartment untergebracht zu sein. Kaum vorzustellen, wie man die Hitze Tag für Tag aushalten kann, geschweige denn für einen einwöchigen Urlaub in Tunesien.
Der Utopia food market
Hier ist das beste Nachtleben von ganz Tunis und in meinen Augen besser als alles, was ich aus Deutschland gewohnt bin. Mehrere Clubs und eine Streetfood Area mit Speisen aus aller Welt in Kombination mit den besten Saucen getaucht in Neonlicht und Feierlaune. Die Jugend kommt hier voll auf ihre Kosten. Sogar eine kleine Shoppingmöglichkeit gibt es hier, sollte man das Gefühl haben, für den Abend underdressed zu sein. Und was passt am besten zu Alkoholkonsum und Party? Richtig: Ein Tätowierer. Damit man auch ja am nächsten Tag mit nem Arschgeweih und ohne Erinnerung daran aufwacht. Man sollte frühzeitig genug kommen zum Essen, da es später sehr voll wird. Ich sage nur eins: Saha!
Das blaue Viertel „Sidi Bou Saïd“
Ein schönes künstlerisches Viertel besonders auffallend durch seine markanten Farben in Blau und weiß. Man hat hier auch einen wunderschönen Ausblick auf die tunesische Küste. Wer ein Mal das Glück hat hier zu sein, wird stark an Kreta bzw. Griechenland erinnert. Zu sehen, wie die Containerschiffe hier ein- und ausfahren, gab mir persönlich das Gefühl, nicht nur quasi um’s Eck zu sein, wie es in Kopenhagen der Fall war, sondern wirklich ganz weit weg von der Heimat in einer anderen Kultur und umgeben mit so vielen neuen Eindrücken, die ich mir zuvor nur erträumen konnte.
Willkommen im malerischen Sidi Bou Saïd.
Bildquelle: Philip Nowakowski
Indiana Phil und das Museum Carthage
Der wahrscheinlich kulturellste Part meines gesamten Aufenthalts. Eigentlich wollte ich nur das Museum Carthage besichtigen. Nachdem mich aber der Taxi-Fahrer fehlerhafterweise dann doch frühzeitig am antiken Amphitheater ausgesetzt hat (welches nebenbei das größte seiner Art ist), kam ich nicht drumherum ein paar Bilder auch davon zu machen, ehe ich mich in der sengenden Hitze auf dem Weg zu Fuß bergauf zum Museum begeben habe. Dort angekommen wurde erstmal direkt eine Flasche Wasser – trinken ist wichtig bei der Hitze – getrunken, Tipps vom Souvenirshop eingeholt und das Ticket zum Besichtigen des gesamten Areals gekauft. Leider war die Kathedrale aufgrund von Restaurationsarbeiten geschlossen, von Außen sah sie trotzdem mehr als nur beeindruckend aus. Hier bekommt man die Vergangenheit Tunesiens zu spüren und man kann sich förmlich in die Vergangenheit hineinversetzen. Die Ausstellung aller Forschungen zum Museum zeigt, wie viele Nationen diesen Ort schätzen und berechtigterweise das Museum Carthage ein UNESCO-Kulturerbe ist.
Die Menschen – So sind die Einheimischen
Drei Eigenschaften, die ich während meines Aufenthalts bemerkt habe: Freundlichkeit, Weltoffenheit, gegenseitige Unterstützung. Einfach unglaublich. Jeder hilft jedem. Man sollte jedoch nicht nur Englisch, sondern auch französisch in seinem Repertoire haben. Auch das hilft einem nicht zu 100%, aber es hilft die Sprachbarrieren zu überwinden und sich zurechtzufinden.
Der Verkehr – Chaos pur!
Da kommt nicht mal Paris ran! In dieser totalen Verkehrsapokalypse verliert man schnell den Überblick, was Sache ist. Geisterfahrer und fehlendes Setzen von Blinkern und Stehlen der Vorfahrt sind wir ja von Touristen und BMW Fahrern gewohnt. Jedoch nicht in diesem Ausmaß! Das Faszinierende dabei ist jedoch, dass ich trotz der ganzen Verstöße bisher keinen Unfall ereignen gesehen habe. Alles hat irgendwie trotzdem seine Ordnung. Das Auto wird nicht wie ein Luxusgut oder Transportmittel genutzt, sondern wie ein richtiges Arbeitstier! Hier wird nicht wegen jeder Delle, Kratzer oder kaputten Licht in die Werkstatt gefahren, nicht regelmäßig die Waschanlage aufgesucht wegen Staub und auch nicht regelmäßig ein neues Auto geholt. Alles in allem ein totaler Albtraum für deutsche Polizisten, Fahrlehrer und TÜV-Prüfer.
Natürlich muss ich mich auch mal wieder von meiner besten Seite zu zeigen geben.
Bildquelle: Philip Nowakowski
Die wichtigsten Tipps und Hinweise für einen gelungenen Urlaub in Tunesien
– Bolt für Taxi nehmen (ja das ist möglich)
– Bei Souvenirs feilschen
– Abends wird Wasser abgestellt
– Immer Wasser dabei haben
– Die runden bei Preisen auf. Weil das Kleingeld nicht viel wert ist. Also nicht wundern, wenn ihr mal weniger Restgeld bekommt.
– Unbedingt eine Prepaid Karte für Internet holen!
– Hitze immer einkalkulieren und eher abends ausgehen (die Shops, Cafés und Kneipen haben bis spät abends auf)
– Auf die Hunde aufpassen
– Scharf = richtig scharf!
– Millefeuille und Bambalouini probieren
Fazit
Alles in allem ein tolles Land, mit tollen Menschen und einer faszinierenden Kultur. Man hat hier für jeden was: den Partygänger, den Kulturreisenden und den Pauschalurlauber. Man sollte nur am besten 1000 € in bar mitbringen und in die Landeswährung umtauschen oder eine Kreditkarte o.ä. haben. Ich persönlich habe jede Sekunde meines Daseins genossen, hoffe etwas von der entspannten Mentalität mit nachhause zu nehmen und kann es kaum erwarten nächstes Jahr zurückzukehren.
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